Ödipussi
Filmdaten | |
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Originaltitel | Ödipussi |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1988 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe | FSK ohne Altersbeschränkung |
Stab | |
Regie | Loriot |
Drehbuch | Loriot |
Produktion | Horst Wendlandt (Produzent), Günter Rohrbach (Coproduzent) |
Musik | Rolf Wilhelm |
Kamera | Xaver Schwarzenberger |
Schnitt | Dagmar Hirtz |
Besetzung | |
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Ödipussi manchmal auch als Loriots Ödipussi bezeichnet ist eine deutsche Komödie aus dem Jahr 1988. Regie führte Loriot der auch die Hauptrolle von Paul Winkelmann übernahm und das Drehbuch schrieb. Der Filmtitel ist ein Wortspiel das aus dem von Sigmund Freud beschriebenen Ödipuskomplex und dem James Bond Film Octopussy zusammengebastelt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[Bearbeiten]
Paul Winkelmann ist 56 Jahre alt und arbeitet als Geschäftsführer des Stoff- und Möbelgeschäftes Winkelmann und Sohn das er vor 8 Jahren nach dem Tode seines Vater übernommen hat. Seit einiger Zeit lebt Paul Winkelmann in einer eigenen kleinen Wohnung, diese Tatsache gefällt seiner Mutter überhaupt, da er bis bei ihr in seinem alten Kinder- und Jugendzimmer gewohnt hat. Er wird von ihr immer wieder zum Essen eingeladen und erhält regelmäßig das Angebot in seinem alten Zimmer zu übernachten. Daneben nennt sie regelmäßig Pussi. Auch beruflich besitzt er keine Autorität, seine Mitarbeiter ignorieren teilweise seine Fragen oder Anweisungen, dennoch lebt er nur für die Firma und kennt die meisten Produkte in und auswendig. In seiner Freizeit arbeitet er als Mitglied eines politischen Vereins der aus sieben Mitgliedern besteht und die Begriff Frau und Umwelt in den Karneval zu integrieren.
Eines Tages möchte die Diplom-Psychologin Margarethe Tietze ihre Sitzgruppe mit neuen Stoffen überziehen lassen, hierzu begibt sie sich in Pauls Geschäft und wird abgewiesen. Paul lässt dies nicht in Ruhe und er folgt ihr in einen Klamottenladen. Er versucht sich bei ihr zu entschuldigen und besucht sie kurz darauf in ihrer Praxis. Dort verliebt er sich in sie und lädt sie zu Kaffee und Hefezopf ein, da auch die vierzigjährige Margarethe schüchtern ist, lehnt sie dieses Angebot zunächst ab. Allerdings kommt sie doch zu dieser Verabredung, allerdings werden sie von Pauls Mutter per Telefon gestört. Währenddessen trainiert sie in ihrer Freizeit für die Revue-Nummer Meine Schwester heißt Polyester.
Paul geht mit ihr zusammen zu einem verstrittenen Ehepaar und zeigt ihnen einige Farbmuster, die sie aus ihrem tristen Alltag herausbringen sollen. Frau Tietze versucht sie zu einer frischen Farbe zu überreden, doch das Ehepaar entscheidet sich für einen frischen Grauton. Paul ist von ihrer Zusammenarbeit begeistert, während Magarethe eher entsetzt ist, weil er ihr nicht zugehört hat. Paul lädt sie schließlich nach Mailand zu einem Geschäftstermin ein. Er würde auch von ihr erfahren, wenn er ihr zugehört hätte dass sie zu ihrer Mutter ein gespaltenes Verhältnis hat.
Dort werden sie von einem Geschäftspartner von Paul begrüßt und über einen Umweg ins Hotel von Paul gefahren. Ursprünglich wollte Paul mit ihr in ein schäbiges kleines Hotel gehen, aber Magarethe nimmt an, das er gegenüberliegende Luxushotel gebucht hat und sie quartieren sie sich dort ein. Er versucht sie für sich zu gewinnen und erzählt ihr viel über Möbel was sie eigentlich gar nicht interessiert. Auf ihrer Reise verlieben sie sich trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere in einander.
Als Paul seine Mutter besucht, findet er in seinem Kinderzimmer einen musikalischen Untermieter vor, er reagiert geschockt auf diese Aktion aus reiner Eifersucht. Schließlich lädt er Magarethe und ihre Eltern zu seiner Mutter ein und muss feststellen das dies in einer Katastrophe endet. Als Herr Weber der Untermieter seine Mutter mit folgenden Worten Opus 6 Nummer 4 in C-Dur mit Titel "Juchhe" von Johannes Brahms ankündigt verlassen die Eltern von Magarethe kurz darauf das Haus von Pauls Mutter.
Paul küsst im Anschluß an diese Katastrophe Magarethe und wird dabei von seiner Mutter erwischt. Sie gibt ihnen ihren Segen und fahren zu dritt nach Mailand. Dort stülpt er seiner Mutter die den Wagen lenkt den Hut über die Augen und so fahren die drei wie wild durch die Gegend.
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Ödipussi wurde zwischen dem 14. September und dem 20. November 1987 in Berlin, Mailand, Genua (Hotel Columbuia), S. Margherita Ligure (Hotel Imperiale) und München (Bavaria Ateliers) gedreht. Der Film hatte insgesamt in der Bundesrepublik Deutschland 4.612.801 Kinobesucher[1] und wurde mit einer Goldenen Leinwand ausgezeichnet. Loriot drehte mit Pappa ante Portas eine zweite Komödie.
Die Figur von Paul Winkelmann hatte einen weiteren Auftritt in dem Film Otto – Der Außerfriesische aus dem Jahr 1989. Das Lied Meine Schwester heißt Polyester ist eine Parodie auf Le Jazz Hot von Henry-Mancini das in der Blake Edwards Komödie Victor/Victoria zu hören ist.
Die Premiere des Spielfilms war am 9. März 1988 um 16 Uhr in Berlin-Ost und am Abend in -West. Es war die einzige Uraufführung dieser Art im geteilten Deutschland.
Auszeichnungen[Bearbeiten]
Soundtrack[Bearbeiten]
- Meine Schwester heißt Polyester
- Juchhe von Johannes Brahms und Robert Reinick
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Ödipussi in der Internet Movie Database (englisch)
- Ödipussi bei filmportal.de