Apocalypto

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Filmdaten
Deutscher TitelApocalypto
OriginaltitelApocalypto
Apocalypto Logo.png
ProduktionslandUSA
OriginalspracheMayathan
Erscheinungsjahr2006
Länge139 Minuten
AltersfreigabeFSK 18[1]
JMK 16[2]
Stab
RegieMel Gibson
DrehbuchMel Gibson
Farhad Safinia
ProduktionMel Gibson
Bruce Davey
MusikJames Horner
KameraDean Semler
SchnittKevin Stitt
John Wright
Besetzung

Apocalypto ist ein Action- und Historiendrama des Regisseurs Mel Gibson aus dem Jahr 2006. Der US-amerikanische Film kam am 8. Dezember 2006 in die dortigen Kinos und führte gleich am Startwochenende die Hitliste an, in deutschen Kinos startete er am 14. Dezember 2006.

Handlung[Bearbeiten]

Pyramiden wie diese in Tikal wurden für den Film nachgebaut

Der Film beginnt im Jahr 1511 im mesoamerikanischen Regenwald, hier ist Blitzender Himmel der Häuptling eines kleines Dorfes zusammen mit seinem Sohn Pranke des Jaguars und weiteren Jägern unterwegs, um frische Nahrungsmittel zu fangen. Während der Jagd begegnen ihnen mehrere Flüchtlinge, die aus einem angegriffenen Dorf stammen. Während Blitzender Himmel darüber spricht, dass er keine Angst habe, macht sich Pranke des Jaguars Sorgen, da seine hochschwangere Frau Sieben und sein Sohn Schnelle Schildkröte in Gefahr sein könnten. Am nächsten Tag wird das Dorf von Menschenjägern unter der Führung von Leitwolf angegriffen. Hierbei gelingt es Pranke des Jaguars seine Familie in einem Erdloch zu verstecken und selbst gegen die Angreifer zu kämpfen. Allerdings wird schließlich gefangen genommen und sein Vater wird getötet.

Die Gefangenen werden schließlich von den Menschjägern gezwungen, in deren Stadt zu gehen, während die meisten Kinder des Dorfes auf sich alleine gestellt zurückgelassen werden. Die älteste der Kinder, ein Mädchen, übernimmt die Verantwortung über die Kinder des Dorfes. Währenddessen kommen die Gefangenen an zerstörten Feldern und mit Pocken infizierten Menschen vorbei. Hier treffen sie auf ein kleines Mädchen, das neben seiner toten Mutter sitzt und vermutlich an Pocken leidet. Als ein Sklaventreiber wiederholt versucht, das Mädchen mit Hilfe eines Stocks auf Distanz zu halten, um einer Ansteckung vorzubeugen, ruft dieses ihnen zu, dass wenn „der Tag zur Nacht wird“, der Mann, der den Jaguar bringe, sie, „die Abscheulichen“, zu dem führen werde, der Erde und Himmel und sie und ihre Welt auslöschen werde.

In der Stadt werden die Frauen nun als Sklavinnen verkauft, die Männer werden blau bemalt und zu einer Stufenpyramide geführt. Dort sollen sie rituell dem Sonnengott Kukulkan geopfert werden. Der Hohepriester führt diese Opferungen durch und als Pranke des Jaguars geopfert werden soll, kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Der Hohepriester nutzt diese zu seinen Gunsten, indem er den Stadtbewohnern seine vermeintliche Macht demonstriert, mit dem Gott Kukulkan kommunizieren zu können. Nach einem kurzen Augenkontakt mit dem König fordert er den Sonnengott auf, es wieder hell werden zu lassen, wenn dieser keine weiteren Menschenopfer mehr benötigen sollte. Kurz darauf ist die totale Finsternis vorüber.

Pranke des Jaguars wird zusammen mit den anderen Gefangenen auf einem Übungsplatz geführt, über den sie paarweise um ihr Leben laufen müssen, während sie mit Steinen, Pfeilen und Speeren beschossen werden. Leitwolfs Sohn, soll die letzten Überlebenden töten. Allerdings wird Pranke des Jaguars von einem Pfeil durchbohrt, allerdings gelingt es ihn den Sohn von Leitwolf zu töten. Daraufhin flieht er über die Leichen in den Wald, wo er von den Menschjägern verfolgt wird.

Es gelingt Pranke des Jaguars, sich in einem Baum zu verstecken, allerdings wird er dort von einem Jaguar angegriffen und muss erneut fliehen. Der Jaguar greift schließlich einen der Menschjäger an und die Verfolger sprechen von einem bösen Omen. Leitwolf ignoriert das Murmeln und setzt die Verfolgung von Pranke des Jaguars fort. Darauf stirbt ein Menschjäger nach dem anderen, da Pranke des Jaguars seine Kenntnisse der Jagd nutzt und die Menschjäger tötet. Unterdessen setzt ein tropischer Regen ein und droht die Höhle von Sieben und ihrem zukünftigen Sohn zu überfluten: Als sie zu ertrinken droht, wird ihr Sohn in einer Wassergeburt geboren.

Schließlich gelingt es Pranke des Jaguars, den Krieger Leitwolf in eine tödliche Falle zu locken und die beiden verbliebenen Menschenjäger an den Strand zu locken. Dort sind spanische Schiffe und mit Booten anlandender Konquistadoren zu sehen. Diese Ablenkung nutzt Pranke des Jaguars um seine Familie zu retten und sich im Wald ein neues Leben aufzubauen.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Der Eyipantla Waterfall

Drehbuchautor und Koproduzent Farhad Safinia traf Mel Gibson während der Postproduktion des Films Die Passion Christi aus dem Jahr 2004. Die beiden diskutierten über ihre Liebe zum Filmemachen und sagten über das damalige Gespräch:

„We started to talk about what to do next, but we specifically spent a lot of time on the action-chase genre of filmmaking. Those conversations essentially grew into the skeleton of ('Apocalypto'). We wanted to update the chase genre by, in fact, not updating it with technology or machinery but stripping it down to its most intense form, which is a man running for his life, and at the same time getting back to something that matters to him.
Farhad Safinia[3]

Mel Gibson wollte von Art und Weise wie Action- und Abenteuerfilme durch die CGI-Technik dominiert wurden abweichen. Außerdem wollte von Stereotypischen Charakteren und Geschichten abweichen und eine neue Geschichte erzählen.[4] Hierfür suchten sie nach einer untergegangenen Kultur und stellten Überlegungen an, die atzektische oder Maya-Kultur in den Film einzubauen. Schließlich entschieden sie sich für die Maya-Kultur aus folgenden Gründen:

„The Mayas were far more interesting to us. You can choose a civilization that is bloodthirsty, or you can show the Maya civilization that was so sophisticated with an immense knowledge of medicine, science, archaeology and engineering ... but also be able to illuminate the brutal undercurrent and ritual savagery that they practiced. It was a far more interesting world to explore why and what happened to them.
Farhad Safinia[3]

Die beiden Autoren begannen die Geschichte der Mayas, die Mythen und deren Vorstellungen des Weltuntergangs zu studieren, hierfür lasen sie auch das Popol Vuh, das heilige Buch der Quiché-Maya in Guatemala.[5] Unterstützt wurden von dem Archäologen Richard D. Hansen von der Idaho State University.

Der Film wurde komplett in Mayathan gedreht.[6] Thomas E. Sanders baute für das Set einige Modelle wie die der Stufenpyramadie nach. Hierzu sagte er dass er die Maya-Welt nicht wie in einer Dokumentation darstellen wollte, sondern sich an dieser Welt orientiert hat. Als Vorbild diente unter anderem eine Stufenpyramadie in Tikal.[7]

Gedreht wurde der Film innerhalb eines Jahres in Veracruz in der Gegend von Catemaco, San Andrés Tuxtla und Paso de Ovejas. Die Wasserfallszene entstand bei den Eyipantla Falls. Ursprünglich sollte der Film am 4. August 2006 durch Touchstone Pictures veröffentlicht werden, allerdings gab es heftige Regenfälle und zwei Hurrikane, die Dreharbeiten verzögerten und diese somit erst im Juli 2006 beendet werden konnten. Die Veröffentlichung folgte am 8. Dezember 2006. Für die Aufnahmetechnik wurden keine Film-, sondern digitale Kinokameras (Panavision Genesis) genutzt. Aufgezeichnet wurde auf HDCAM SR.[8]

Die Tiere wie der Tapir oder der Jaguar, die im Film getötet werden, durch Animatronics oder Puppen dargestellt.[9]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Gewonnen
    • Central Ohio Film Critics Association – COFCA Award beste Kamera (2007) – Dean Semler
    • Dallas-Fort Worth Film Critics Association Awards – DFWFCA Award beste Kamera (2006) – Dean Semler
    • First Americans in the Arts – FAITA Award herausragende Leistung als Hauptdarsteller (2007) – Rudy Youngblood
    • First Americans in the Arts – FAITA Award herausragende Leistung als Nebendarsteller (2007) – Morris Birdyellowhead
    • Imagen Award bester Nebendarsteller (2007) – Gerardo Taracena
    • Imagen Award beste Nebendarstellerin (2007) – Dalia Hernandez
    • Motion Picture Sound Editors, USA – Golden Reel Award bester Tonschnitt in der Filmmusik – Dick Bernstein, Jim Henrikson
    • Phoenix Film Critics Society – PFCS Award beste Kamera (2006) – Dean Semler
  • Nominiert
    • Oscar für das beste Make-up – Aldo Signoretti, Vittorio Sodano
    • Oscar für den besten Ton – Sean McCormack, Kami Asgar
    • Oscar für den besten Tonschnitt – Kevin O'Connell, Greg P. Russell, Fernando Cámara
    • Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films, USA – Saturn Award beste Regie (2007) – Mel Gibson
    • Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films, USA – Saturn Award Bester Internationaler Film (2007)
    • American Society of Cinematographers, USA – ASC Award beste Kamera (2007) – Dean Semler
    • British Academy Film Awards – Bester Film in nicht-englischer Sprache (2007) – Mel Gibson, Bruce Davey
    • Broadcast Film Critics Association Awards – BFCA bester ausländischer Film (2007)
    • Chicago Film Critics Association Awards – CFCA Award bester ausländischer Film (2006)
    • Golden Globe Award – Golden Globe Bester Film in nicht-englischer Sprache (2007)
    • Hollywood Reporter Key Art Awards – Key Art Award bestes Film-Poster für einen Actionfilm (2006)
    • Imagen Award Bester Film (2007)
    • Motion Picture Sound Editors, USA – Golden Reel Award bester Tonschnitt in den Dialogen – Sean McCormack, Kami Asgar, Scott G.G. Haller, Jessica Gallavan, Lisa J. Levine, Linda Folk
    • Online Film Critics Society Awards – OFCS Award beste Kamera (2007) – Dean Semler
    • Satellite Award – Bester Film in nicht-englischer Sprache (2006)
    • St. Louis Gateway Film Critics Association Awards – Bester Film in nicht-englischer Sprache (2006)

Kritiken[Bearbeiten]

Die Zeitschrift Cinema bezeichnete den Film als „bildgewaltig, emotionsgeladen und voller Anmut“.[10] Der Schauspieler Robert Duvall nannte den Film den besten der letzten 25 Jahre.[11] Der Regisseur Quentin Tarantino sagte: „Ich denke, er ist ein Meisterwerk. Ich denke, es war der künstlerisch wertvollste Film des Jahres“.[12] Der Schauspieler Edward James Olmos sagte: „Es ist der beste Film, den ich seit Jahren gesehen habe, er hat mich umgehauen.“ 2013 setzte Regisseur Spike Lee den Film auf eine Bestenliste der einflussreichsten Filme.[13]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Apocalypto. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2006 (PDF; Prüf­nummer: 108 443 K).
  2. Kennzeichnung der Jugendmedienkommission.
  3. 3,0 3,1 Nicole Sperling: With help from a friend, Mel cut to the chase. In: The Washington Post, December 15, 2006. 
  4. Tim Padgett: Apocalypto Now. In: Time Magazine, March 27, 2006. 
  5. Apocalypto First Look. WildAboutMovies.
  6. Prophets-Apoc.
  7. Susan King: 'Apocalypto's look mixes fact and fiction. In: Los Angeles Times, December 7, 2006. 
  8. Dion Beebe, Dean Semler, Tom Sigel, and others on Digital Cinematography. June 16, 2006.
  9. The First Tapir Movie Star?. Archiviert vom Original am October 18, 2012.
  10. Kritik zum Film in der Zeitschrift Cinema.
  11. Robert Duvall interview. In: Premiere. März 2007.
  12. Interview with Quentin Tarantino, FILMINK Magazine, August 2007.
  13. Read Spike Lee’s ‘Essential List of Films for Filmmakers Vulture.com, Jesse David Fox, 26. Juli 2013