Aufstand der Tiere

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Filmdaten
Deutscher TitelAufstand der Tiere
OriginaltitelAnimal Farm
ProduktionslandVereinigtes Königreich
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1954
Länge72 Minuten
AltersfreigabeFSK 6[1]
Stab
RegieJohn Halas; Joy Batchelor; Animation: Ralph Ayres
ProduktionHalas and Batchelor Cartoon
MusikMátyás Seiber
Synchronisation

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Aufstand der Tiere (Originaltitel: Animal Farm) ist ein britischer Endzeit-Zeichentrickfilm des Jahres 1954, der auf dem Roman Farm der Tiere aus dem Jahr 1945 von George Orwell basiert. Der Film wurde auch unter dem Titel Animal Farm – Aufstand der Tiere bekannt.

Handlung[Bearbeiten]

Die Farm von Bauer Jones ist durch dessen Alkoholkonsum völlig heruntergewirtschaftet worden. Er misshandelt seine Tiere und versucht sie für seinen Misserfolg verantwortlich zu machen. Unter seinen Tieren befindet sich ein alter weißer Eber, der auch als alter Major bekannt ist. Dieser ruft eine Versammlung der Tiere des Hofes ein, unter den Zuhörern befinden sich neben dem braven Pferd Boxer und dem Esel Benjamin auch das Hausschwein Schneeball und der Berkshire-Eber Napoleon. Hier ruft er die Tiere dazu sich gegen den Bauern aufzulehnen und eine Revolution durchzuführen, wenn sich die Zustände verschlechtern sollten. Kurz nach dieser Rede verstirbt der alte Major und Schneeball zettelt zusammen mit Napoleon eine Revolution gegen Jones an.

Nachdem sie den Bauern vertrieben haben, geht dieser in seinen Lieblingspub und kehrt mit einigen Bauern zurück, um gegen die Tiere zu kämpfen. Die Menschen erleiden eine schwere Niederlage und Schneeball stellt eine Gesetzestafel von 5 goldenen Regeln für die Bewohner des Hofes zusammen:

  1. Kein Tier soll in einem Bett schlafen.
  2. Kein Tier soll Alkohol trinken.
  3. Vier Beine gut, zwei Beine schlecht. (Flügel werden als Beine gezählt.)
  4. Kein Tier soll ein anderes Tier töten.
  5. Alle Tiere sind gleich.

Diese Gesetze sollten für immer Gültigkeit besitzen. Die Tiere arbeiten gemeinsam am Erfolg der Farm und Schneeball plant den Bau einer Windmühle um die Elektrizität nutzen zu können. Allerdings hat Napoleon seine eigenen Pläne und hat heimlich ein paar Welpen zu Kampfhunden erzogen. Als diese groß genug sind beginnt er Schneeball während einer Versammlung als Verräter und Lügner zu bezeichnen und hetzt seine Hunde auf Schneeball, er flieht von der Farm und wird von den Kampfhunden getötet. Napoleon als neuer Herrscher der Farm verändert nach und nach die Regeln, er beginnt die Schweine auf seine Seite zu ziehen und lässt sie in den Betten des Bauernhofes schlafen.

Kurz darauf folgt ein harter Winter und Napoleon sieht sich gezwungen die Eier der Hühner an den Großhändler Wempel zu verkaufen. Die Hühner wollen sich das nicht gefallen lassen und planen einen Aufstand gegen Napoleon. Dieser wird niedergeschlagen und in einem Schauprozess werden die betroffenen Hühner und weitere Tiere zum Tode verurteilt. Hieraufhin ändert er das Gebot in „Kein Tier soll ein anderes Tier töten ohne Grund.“ um. Napoleon verbietet außerdem ein besonderes Lied des Aufstandes.

Der Erfolg vom Wempel macht die anderen Bauer eifersüchtig und sie beschließen gegen die Farmtiere zu kämpfen. Hierbei gibt es viele Opfer unter Mensch und Tier. Unter anderem wird der brave Boxer so schwer verletzt, dass er nur noch eingeschränkt arbeiten kann. Der Bauer Jones beschließt sich zusammen mit der Windmühle in die Luft zu sprengen. Die Tiere bauen nach ihrem Sieg, die Mühle wieder auf und Boxer bricht unter seiner Verletzung und unter der Arbeit zusammen. Napoleon verkauft Boxer an Wempel, der das Tier in einer Leinfabrik tötet.

Die Jahre vergehen nach dem Verkauf und die Farm der Tiere ist erfolgreich, während die Schweine die niederen Tiere ausbeuten, gibt es nur noch ein Gesetz:

Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.

Als Schweine von anderen Farmen zu einer Feier bei Napoleon zu Besuch kommen, um ihren Erfolg zu feiern, bei dem sie die Tiere ausbeuten und sich betrinken, beschließt Benjamin eine neue Revolution gegen ihren ehemaligen Herren anzuzetteln und die Tiere von allen Höfen schließen dieser Revolution an. Hier besiegen die Tiere ihre Unterdrücker.

Synchronisation[Bearbeiten]

Die Originalfassung besitzt eigentlich nur zwei Sprecher zum einen Gordon Heath der als Erzähler zu Wort kommt und Maurice Denham der alle anderen Stimmen und Tierlaute des Films übernahm. In deutschen Fassung griff Eberhard Cronshagen allerdings auf mehrere Sprecher zurück.

Rolle englischer Sprecher deutscher Sprecher
Erzähler Gordon Heath Wilhelm Borchert
Der alte Major (Old Major) Maurice Denham Eduard Wandrey
Schneeball (Snowball) Maurice Denham Hans-Dieter Zeidler
Napoleon Maurice Denham Arnold Marquis
Quieker (Squealer) Maurice Denham Horst Gentzen
Benjamin Maurice Denham Maurice Denham
Boxer Maurice Denham Heinrich Riethmüller
Schafe Maurice Denham Gerd Duwner
Bauer Jones Maurice Denham Martin Hirthe
Pilkington Maurice Denham Erich Kestin
Frederik Maurice Denham Hans Hermann Schaufuß

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Die Produktion des Films dauerte insgesamt drei Jahre und hierfür wurden über eine Million Zeichnungen angefertigt. Die Figuren wurden mit der Cel-Animation animiert.[2]

Der Film soll gemäß einiger Quellen zu Zeiten des Kalten Krieges mit Geldern der CIA finanziert worden sein,[3] der Filmhistoriker Brian Sibley bezweifelt diese Finanzierungsart des Films.[4] Die Uraufführung fand in New York City statt, dann die deutsche Premiere im Juni 1955 auf der Berlinale in Berlin, in Australien 1961 auf dem Adelaide Film Festival und erneute Wiederaufführung in Deutschland 1982. Der Film wurde bisher in zehn Sprachen synchronisiert.

Die Arbeiten für den Zeichentrickfilm begannen 1951 unter der Feder von Halas und Batchelor und wurden im April 1954 beendet. Die Produktion benötigte insgesamt 80 Trickfilmzeichner.[5]

Die Tiergestalten sind metaphorisch angelegt und stellen Personen wie Karl Marx, Lenin (der Eber Old Major), Leo Trotzki (das Schwein Schneeball) oder Stalin (das Schwein Napoleon) dar. 1999 folgte mit Animal Farm ein Realfilm-Remake.

Kritiken[Bearbeiten]

Die Webseite Sofahelden schreibt über den Film:

„Aber auch den Film an sich und die Handlung sollte man schätzen. So hält die die Verfilmung nahezu an das Buch von George Orwell, lediglich das Ende weicht von dem Original ab. Die heutige Generation von Kindern wird vermutlich den Film nicht zu schätzen wissen, eignet sich jedoch sehr gut für einen Familienabend.[6]

Moviebreak schreibt über Aufstand der Tiere:

„Animal Farm gilt aus gutem Grund als Klassiker. Zwar wirkt die Animation zum Teil etwas grobschlächtig, doch die politische Botschaft funktioniert auch im 21. Jahrhundert noch tadellos. Zeichentrickkunst, nicht nur für Kinder.[7]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Aufstand der Tiere. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2009 (PDF; Prüf­nummer: 14 931 DVD).
  2. Animal Farm Aka The Making Of 'animal Farm'… 1955
  3. Brian Sibley: englischer Kommentar anlässlich der DVD-Neuausgabe vom 18. August 2003
  4. Orwell Subverted, Daniel Leab, S.11
  5. Karl Cohen: The cartoon that came in from the cold | Culture. In: The Guardian, 7 March 2003. 
  6. Xthonios: Aufstand der Tiere
  7. Movie-Breaker: Animal Farm - Aufstand der Tiere (1954)