Cabaret der Zombies

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Filmdaten
Deutscher TitelCabaret der Zombies
OriginaltitelThe Incredibly Strange Creatures Who Stopped Living and Became Mixed-Up Zombies
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1964
Länge82 Minuten
Stab
RegieRay Dennis Steckler
DrehbuchGene Pollock
Robert Silliphant
ProduktionRay Dennis Steckler
MusikAndré Brummer
Libby Quinn
KameraJoseph V. Mascelli
SchnittDon Schneider
Besetzung

Cabaret der Zombies ist ein US-amerikanischer Musical-Monsterfilm des Jahres 1964, der unter der Regie und Produktion von Ray Dennis Steckler entstand. Dieser übernahm auch die Hauptrolle unter dem Pseudonym Cash Flagg.

Der Film wird häufig zu den schlechstesten Filmen, die jemals produziert wurden, gezählt. Der Film wurde als erstes Monster-Musical vermarktet.

Handlung[Bearbeiten]

Prolog[Bearbeiten]

Die Wahrsagerin Madame Estrella sitzt mit einem älteren, betrunkenen Mann zusammen und versucht diesen so zu beeinflusse, dass dieser mit ihr schläft. Doch dieser möchte lieber mit ihrer Schwester, der Stripperin Carmelita, Sex haben und so weist er sie grob ab. Das macht die Wahrsagerin so wütend, dass sie ihren Diener ruft und diesem mit Säure das Gesicht verätzt.

Hauptgeschichte[Bearbeiten]

Die Tänzerin Marge arbeitet in einem Nachtclub und hat ein großes Alkoholproblem. Als ihr eines Tages eine schwarze Katze in ihrer Umkleide begegnet, beschließt sie die nächste Wahrsagerin aufzusuchen, die sich auf einem Vergnügungspark in der Nähe des Strandes befindet. Dort trifft sie auf Madame Estrella, die ihr die Karten legt und den frühzeitigen Tod vorraussagt. Erschrocken läuft sie in die falsche Richtung der Wahrsagerattraktion, sieht auf ihrer Flucht die entstellten Gesichter von Madame Estrellas Monstern und flieht aus dem Zelt.

Zeitgleich gehen Angela, Jerry und Harold auf den Jahrmarkt. Diese sehen die erschrockene Tänzerin aus dem Zelt fliehen. Daraufhin wird Angela neugierig und überredet die beiden Jungs mit ihr zur Wahrsagerin zu gehen. Diese prophezeit Angela eine glückliche Zukunft, allerdings würde sie in der nächsten Zeit jemanden am Strand verlieren, der ihr nahe steht. Jerry verlässt indessen mit seinen beiden Freunden genervt das Zelt.

Vor dem Zelt befindet sich eine Variety-Show, die von einem Marktschreier laut beworben wird. Eine der Hauptattraktionen ist die Stripperin Stella, die Jerry in die Show lockt, während er seinen besten Freund und Angela nach Hause schickt. Die Show endet damit, dass ihm Madame Estrellas Diener einen Zettel in die Hand drückt, in dem sie ihm auffordert in ihren Ankleideraum zu kommen. Dort wird er von den dreien in eine Falle gelockt und hypnotisiert. Während einer Traumsequenz sieht Jerry sich, wie er eine Tänzerin ermordet und ihren Tanzpartner verletzt.

Am nächsten Morgen erwacht er ohne große Erinnerung in seinem Bett und ist wie benommen. In diesem Zustand fährt er zu Angela, die mit einem anderen Freund und ihren Eltern eine Gartenparty veranstalten möchte. Aufgrund der Hypnose beginnt er sie zu erwürgen, erst durch die Hilfe von Harold kann er beruhigt werden. Jerry flieht und erfährt aus dem Radio von seinem Mord; er weiß nun, dass sein Traum keiner war. Aus diesem Grund will er die Stripperin zur Rede stellen und wird nochmals hypnotisiert, um eine weitere Tänzerin zu töten, die der Wahrsagerin auf die Schliche gekommen ist.

Kurz darauf wird Jerry von Madame Estrelle mit der Säure verätzt und soll in einen Käfig gesteckt werden, um so eine Attraktion der Show zu werden. Allerdings brechen die anderen Opfer aus dem Käfig aus und rächen sich an Estrelle und versetzen anschließend den Vergnügungspark in Angst und Schrecken. Zwei Polizisten können die Monster aufhalten und erschießen diese. Kurz zuvor beginnt Angela mit Harold sowie einem weiteren Freund die Suche nach Jerry und sie bemerken, wie dieser von der Polizei verfolgt wird. Jerry stürzt sich schließlich in die Fluten des nahe gelegenen Meeres und wird dort von der Polizei erschossen.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Foto des Pike Amusement Parks aus den 1960er Jahren

Der Originaltitel The Incredibly Strange Creatures Who Stopped Living and Became Mixed-Up Zombies ist der zweitlängste Filmtitel der Filmgeschichte, länger ist nur Roger Cormans Film The Saga of the Viking Women and Their Voyage to the Waters of the Great Sea Serpent.[1] Ursprünglich sollte der Film einen anderen Titel bekommen allerdings befürchtete er mit der Filmfirma Columbia Pictures in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden, da diese zu jenem Zeitpunkt den Film Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb veröffentlicht hatte.[2]

Ursprünglich sollte der Film von Arch Hall, Sr.s Filmfirma Fairway-International Pictures veröffentlicht werden, allerdings war Steckler von der Zusammenarbeit mit dem Studio enttäuscht, aus diesem Grund kaufte er die Rechte an dem Film zurück und veröffentlichte den Film zusammen mit The Beast of Yucca Flats von Coleman Francis auf mehreren Roadshows.[3]

Gedreht wurde der Film auf dem Pike Amusement Park in Long Beach, Kalifornien sowie in einem alten Freimaurer-Gebäude, dass die Filmcrew vom Schauspieler Rock Hudson gemietet hatte. In diesem Gebäude entstand auch der Film The Creeping Terror.[2] Die Finanzierung des 38.000 US-$ teuren Films stand auf wackeligen Beinen; so musste sich Steckler von Atlas King drei hundert Dollar ausleihen und teilweise wurde auch privates Eigentum der Familie Steckler, wie Jerrys Auto, für den Film verwendet.[2]

Der war Bestandteil der 8. Staffel der Reihe Mystery Science Theater 3000. Außerdem benannte sich eine Punkband aus Melbourne nach dem Film.

Kritiken[Bearbeiten]

Der Film wurde auf der DVD The 50 Worst Movies Ever Made zum schlechtesten Film aller Zeiten gekürt.[4]

Musikjournalist Lester Bangs schrieb über den Film folgendes:

„… this flick doesn't just rebel against, or even disregard, standards of taste and art. In the universe inhabited by The Incredibly Strange Creatures Who Stopped Living and Became Mixed-Up Zombies, such things as standards and responsibility have never been heard of. It is this lunar purity which largely imparts to the film its classic stature. Like Beyond the Valley of the Dolls and a very few others, it will remain as an artifact in years to come to which scholars and searchers for truth can turn and say, "This was trash!""“[5]

Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film 20%-Wertung als Rotten.[6]

Die Webseite Tofu Nerdpunk urteilt über den Film:

„Die Charaktere sind schrecklich öde, die Zombies sehen aus wie Kinderfasching, besonders toll wenn Warzen von Szene zu Szene ihren Platz im Gesicht wechseln und der gesamte Film ist handwerklich so daneben, dass selbst Wood hämisch kichern würde. Unter den Darstellern sind so gut wie nur Amateure, die in anbetracht der Umstände aber gar nicht immer so schrecklich wie man annehmen könnte. Kann solch ein Werk aber natürlich auch nicht mehr retten und selbst als trashige Untermalung eines wochenendlichen Gelages taugt Cabaret nur geringfügig.[7]

Schlombies Filmbesprechungen urteilt über den Film:

„Aber was soll man über so etwas in einem solch kostengünstig und frei von wahrem Talent entstandenen Streifen ernsthaft kritisieren, wenn er doch selbst innerhalb seiner Außenseiterrolle des amerikanischen Kinos nicht zu den nennenswerten Beiträgen seiner Zeit zählt. „The Incredibly Strange Creature: Or Why I Stopped Living and Became a Mixed-up Zombie“ (Alternativtitel) ist ein Film der Cineasten hauptsächlich theoretisch zu interessieren weiß, der aber unterhaltungstechnisch nicht wirklich etwas von dem entfaltet was er gerne darstellen würde.[8]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Joe Kane: Night of the Living Dead: Behind the Scenes of the Most Terrifying Zombie Movie Ever. Citadel Press, 2010, ISBN 0-8065-3331-5.
  2. 2,0 2,1 2,2 DVD-Kommentar von Steckler aus dem Jahr 2006
  3. "Daddy-O'S Drive-In Dirt: The Incredibly Strange etc". Mst3kinfo.com. 1999-03-28. Retrieved 2010-03-08.
  4. http://www.imdb.com/title/tt0449786/movieconnections
  5. Lester Bangs: Psychotic Reactions and Carburetor Dung (1987),S. 122
  6. The Incredibly Strange Creatures... (1963) - Rotten Tomatoes. Rotten Tomatoes. Abgerufen am 29 July 2015.
  7. Tofu Nerdpunk: Cabaret der Zombies (1964) [Maritim Pictures]
  8. Eintrag bei Schlombies Filmbesprechungen