Charles Bronson
Charles Bronson (* 3. November 1921 als Karolis Dionyzas Bučinskis [lit.] bzw. als Charles Dennis Buchinsky in Ehrenfeld, Pennsylvania; † 30. August 2003 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schauspieler litauisch-tatarischer Abstammung.[1][2]
Bronson gehörte zu den weltweit populärsten Stars der 1960er und 1970er Jahre. So spielte er zumeist wortkarge Helden in Western und Actionfilmen. Besondere Bekanntheit erlangte er insbesondere 1968, als er im Westernepos Spiel mir das Lied vom Tod in der Rolle des mysteriösen Mundharmonikaspielers auftrat. Einer seiner erfolgreichsten Filme war der Thriller Ein Mann sieht rot (1974), der Selbstjustiz zum Thema hatte.
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Lebenslauf[Bearbeiten]
Geboren wurde er im Jahr 1921 in einer Kinderreichen römisch-katholischen Einwandererfamilie als elftes von fünfzehn Kindern. Sein Vater war der litauische Bergmann Valteris Bučinskis und seine Mutter war Mary Valinsky.[3]
Bronson galt als sprachbegabt. So sprach er neben Russisch und Litauisch auch Englisch auf muttersprachlichem Niveau sowie Griechisch. Auch schloss er erfolgreich die Highschool ab. Sein Vater starb als er noch ein Kind war und im späteren Alter versuchte Bronson, die Familie zu unterstützen: So arbeitete er als sechszehnjähriger für vier Jahre im Bergbau. In diesen fast vier Jahren saß er zudem wegen Ladendiebstahl und einer Schlägerei im Gefängnis; er war also nach US-Recht zwei Mal vorbestraft.
Im Zweiten Weltkrieg war Bronson Bordschütze an einem B-29-Bomber und wurde für seine Verdienste mit dem Purple Heart ausgezeichnet. Nach dem Krieg arbeitete er als Boxer und Gelegenheitsarbeiter. Nebenbei studierte Kunst und blieb der Malerei sein Leben lang treu. Unter dem seinem amerikanisierten Namen vermarktete er seine Bilder erfolgreich.
Bei einer seiner Gelegenheitsarbeiten gelangte Bronson an die Bühne und ergatterte kleinere Rollen am Pasadena Playhouse. Mit Jack Klugman teilte er sich während der 1940er Jahre ein Apartment und hieraus entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft.[4]
1951 begann seine Filmkarriere nachdem er von Filmregisseur Henry Hathaway für Hollywood entdeckt wurde. Hier erhielt er für den Film You're in the Navy Now eine Nebenrolle. Der Film markierte ebenfalls das Hollywooddebüt von Lee Marvin, Harvey Lembeck und Jack Warden. 1968 heiratete er seine Kollegin Jill Ireland; mit dieser trat er in insgesamt 17 Filmen auf. Bronson hatte sie über seinen Kollegen David McCallum kennengelernt, mit dem er 1963 in Gesprengte Ketten zu sehen war. Ireland hatte sich 1967 von McCallum scheiden lassen.[4]
1949 heiratete er Harriet Tendler mit der bis zum Jahr 1967 verheiratet war, aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Bronson und Ireland bildeten mit den drei Kindern aus ihrer ersten Ehe sowie Bronsons beiden Kindern aus erster Ehe und mit der gemeinsamen Tochter Zuleika (* 1971) eine Großfamilie.
1983 adoptierte das Ehepaar ein weiteres Kind namens Katrina Holden, dessen Mutter verstorben war. Bronsons Adoptivsohn Jason starb 1989 an einer Überdosis Drogen. Bronson lebte mit seiner Familie abwechselnd auf einer großen Farm in Vermont[5] und auf seinen Anwesen in Bel Air und Malibu.[6] Jill Ireland, mit der Bronson über 22 Jahre verheiratet war, erlag 1990 ihrer langjährigen Krebserkrankung.[4]
1998 heiratete der Schauspieler die 40 Jahre jüngere Fernsehproduzentin Kim Weeks. In den späten 1990er Jahren erkrankte Bronson an Alzheimer und beendete seine Schauspielkarriere. Er verstarb am 30. August 2003 im Alter von 81 Jahren im Cedars-Sinai Hospital in Los Angeles an einer Lungenentzündung. Schon zwei Wochen vorher hatten die Medien gemeldet, dass er im Sterben liege.[4]
Sein Wirken als Schauspieler[Bearbeiten]
Seine Karriere als Schauspieler begann wie bereits beschrieben auf der Theater-Bühne. 1949 trat er in der Fernsehserie Fireside Theatre in einer kleinen Nebenrolle auf. 1951 erhielt wie bereits beschrieben seine erste kleine Rolle in einem Kinofilm. Für seine ersten Rollen verwendete er seinen ursprünglichen Familiennamen Charles Buchinsky. Zu den bedeutenderen Rollen aus dieser Zeit gehört die Figur von Igor in dem Film Das Kabinett des Professor Bondi (1953). Auch in Vera Cruz (1954) und Massai (1954) hatte einige bekanntere Auftritte und wurde in Filmen häufig als Schurke eingesetzt.
Auf Grund der damaligen Stimmung während McCarthy-Ära, änderte er im Jahr 1955 seinen litauischen Nachnamen in Bronson um. Den Namen leitete er von der Bronson Gate in der Nähe der Paramount-Studios ab. Es folgten bis 1967 zahlreiche Auftritte in Fernsehserien wie Twilight Zone, Rauchende Colts oder Bonanza. Seine erste richtige Hauptrolle erhielt 1958 in dem Film Das Raubtier, in dem er unter der Regie von Roger Corman den berüchtigten Bankräuber George R. Kelly darstellte.
1960 gelang ihm der Karrieresprung in der Rolle von „Bernardo“, einen der Glorreichen Sieben und erhielt fortan nur noch positiv besetzten Rollen angeboten. 1963 drehte er den Film Gesprengte Ketten ab, der zu einem Klassiker und großen kommerziellen Erfolg wurde. Zu seinen wichtigen Filmen der 1960er Jahre gehört auch der Film Das dreckige Dutzend und das Westernepos Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone. Hier wurde er trotz Widerstände bei den Produzenten zu einem Weltstar. Hier übernahm Bronson die Rolle von eines Mundharmonika spielenden Revolvermannes, der einen sadistischen Schurken (Henry Fonda) zur Strecke bringt. Der Film wurde zu einem gewaltigen Erfolg und lockte in Frankreich und Deutschland etwa 13 Millionen Zuschauer in die Kinos.
Im Jahr 1974 übernahm er die Rolle von Paul Kersey Selbstjustiz-Thriller Ein Mann sieht rot (Death Wish), der unter der Regie von Michael Winner entstand und 1974 sein wohl größter amerikanischer Kassenhit wurde und ihn in seinem Heimatland USA als führender Star profilierte. Der kontrovers diskutierte Film zeigte Bronson in der Rolle eines friedlichen Architekten, der in den Straßen von New York zum Rächer wird, weil seine Frau ermordet und seine Tochter vergewaltigt wurde.
Bis zum Jahr 1981 konnte er in zahlreichen Filmen wie Nevada Pass (1975) Der weiße Büffel (1977) oder Yukon (1981) mitspielen und Erfolge für sich verbuchen. Ab den 1980er Jahren flaute seine Karriere ab, da zu dieser Zeit neue Actionhelden wie Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone oder Bruce Willis die Bühne betraten und das Interesse des Pubilikums für sich verbuchen konnten.
Aus diesem Grund musste Charles Bronson seine Karriere mit der Arbeit an B-Filmen beenden, viele dieser Filme entstanden bei Cannon Films, die unter anderem die Death-Wish-Filmreihe mit ihm bis das Jahr 1994 fortsetzten.
In den 1990er Jahren war Bronson überwiegend in Fernsehfilmen zu sehen und spielte zum Beispiel den Seewolf Wolf Larsen. 1991 trat er in dem anspruchsvollen Sozialdrama Indian Runner auf, dem Regiedebüt von Sean Penn, einem Bronson-Verehrer, der den Altstar für eine profilierte Nebenrolle gewinnen konnte. 1999 stand Charles Bronson in Family of Cops letztmalig vor einer Kamera.
Parodien, Hommagen und Doppelgänger[Bearbeiten]
Die Simpsons parodieren Charles Bronson in einigen Folgen der Serie, daneben widmete ihm Quentin Tarantino eine kleine Hommage in seinen Filmen Kill Bill 1 und Kill Bill 2. Seit 2010 tritt Schauspieler Robert Bronzi als Doppelgänger von Charles Bronson in einigen Filmproduktionen wie Death Kiss in Erscheinung.
Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten]
- 1951: You’re in the Navy Now
- 1951: Die Spur führt zum Hafen (The Mob)
- 1952: Pat und Mike (Pat and Mike)
- 1952: Die Feuerspringer von Montana (Red Skies of Montana)
- 1952: Teufelskerle des Ozeans (Torpedo Alley)
- 1953: Die Tränen des Clowns (The Clown)
- 1953: Das Kabinett des Professor Bondi (House of Wax)
- 1953: Fegefeuer (Miss Sadie Thompson)
- 1954: Massai (Apache)
- 1954: Vera Cruz
- 1954: Dieser Mann weiß zuviel (Riding Shotgun)
- 1957: Hölle der 1000 Martern (Run of the Arrow)
- 1958: Showdown At Boot Hill
- 1958: Revolver-Kelly oder Das Raubtier (Machine Gun Kelly)
- 1958: Das Raubtier 2 (Gang War)
- 1958–1960: Der Mann mit der Kamera (Man with a Camera, Fernsehserie, 29 Episoden)
- 1960: Die glorreichen Sieben (The Magnificent Seven)
- 1961: Massaker im Morgengrauen (A Thunder of Drums)
- 1961: Die X-15 startklar (X-15)
- 1961: Twilight Zone (Staffel 3 Episode 1 – Tag 1 des Jahres 6)
- 1962: Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe (Kid Galahad)
- 1963: Gesprengte Ketten (The Great Escape)
- 1963: Vier für Texas (4 for Texas)
- 1964: … die alles begehren (The Sandpiper)
- 1965: Die letzte Schlacht (Battle of the Bulge)
- 1967: Das dreckige Dutzend (The Dirty Dozen)
- 1968: Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il West)
- 1968: Du kannst anfangen zu beten (Adieu l’ami)
- 1970: Der aus dem Regen kam (Le passager de la pluie)
- 1971: Rivalen unter roter Sonne (Soleil Rouge)
- 1972: Die Valachi Papiere (The Valachi Papers)
- 1974: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
- 1975: Der Mann ohne Nerven (Breakout)
- 1975: Ein stahlharter Mann (Hard Times)
- 1975: Zwischen Zwölf und Drei (From Noon Till Three)
- 1975: Nevada Pass (Breakheart Pass)
- 1975: Der Tag der Abrechnung (St. Ives)
- 1977: Telefon (Telefon)
- 1979: Ein Mann räumt auf (Love and Bullets)
- 1982: Der Mann ohne Gnade (Death Wish II)
- 1983: Ein Mann wie Dynamit (10 to Midnight)
- 1984: Der Liquidator (The Evil That Men Do)
- 1985: Death Wish III – Der Rächer von New York (Death Wish 3)
- 1986: Murphys Gesetz (Murphy’s Law)
- 1987: Das Weiße im Auge (Death Wish 4: The Crackdown)
- 1989: Kinjite – Tödliches Tabu (Kinjite – Forbidden Subjects)
- 1991: Indian Runner (Indian Runner)
- 1991: … und den Weihnachtsmann gibt's doch! (Yes Virginia, There Is a Santa Claus)
- 1993: Der Seewolf (The Sea Wolf)
- 1994: Death Wish V – Antlitz des Todes (Death Wish V – The Face of Death)
- 1995: Eiskalte Wut (Family of Cops)
- 1997: Family of Cops 2 – Der Beichtstuhlmörder (Breach of Faith: Family of Cops II)
Weblinks[Bearbeiten]
- Charles Bronson in der Internet Movie Database (englisch)
- Dirk Jasper Filmstarlexikon – Biografie
- Prisma-Online
- Who is Who
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Roger Ebert: Charles Bronson (Englisch) 7. April 1973.
- ↑ Robert Kerwin: Charles the Tough. In: Chicago Tribune, 6. Mai 1973.
- ↑ Michael R. Pitts: Charles Bronson: the 95 films and the 156 television appearances. McFarland & Company, Inc., 1999, ISBN 0-7864-0601-1, S. 1.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 welt-des-wissens.com: Charles Bronson abgerufen 25. Juli 2011
- ↑ Lou Varricchio: Charles Bronson – “Do not stand by my grave and weep”. In: suncommunitynews.com. 1. September 2015, abgerufen am 11. März 2019 (englisch).
- ↑ dougiethompson.com: Charles Bronson Interview, abgerufen am 25. Juli 2011
Personendaten | |
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NAME | Bronson, Charles |
ALTERNATIVNAMEN | Buchinsky, Charles Dennis (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 3. November 1921 |
GEBURTSORT | Ehrenfeld, Pennsylvania |
STERBEDATUM | 30. August 2003 |
STERBEORT | Los Angeles |