Clemens Wilmenrod
Clemens Wilmenrod (* 24. Juli 1906 als Carl Clemens Hahn in Oberzeuzheim im Westerwald; † 12. April 1967 in München durch Suizid) war ein deutscher Schauspieler und gilt als erster deutscher Fernsehkoch. Ihm werden die Erfindung des Toast Hawaii, des Arabischen Reiterfleisches und der Gefüllten Erdbeere zugeschrieben.
Wilmenrod selbst war eigentlich kein Koch, sondern ein Schauspieler.[1]
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Lebenslauf[Bearbeiten]
Geboren wurde Wilmenrod 1906 unter dem Namen Carl Clemens Hahn. Er erhielt zunächst Klavierunterricht an der Lahn, später nahm er bei der erfolgreichen Schauspiellehrerin Louise Dumont in Düsseldorf. Er arbeitete zunächst in Stendal, ab 1935 am Residenztheater Wiesbaden und ab 1939 am Komödienhaus Dresden.[2]
Während des Zweiten Weltkrieges erlitt er in Folge eines Ohrschusses eine Kriegsverletzung. Über seine Kriegserlebnisse verfasste ein vierhundertseitiges Manuskript mit dem Titel: „Ohne mich“, für welches er jedoch keinen Verleger finden konnte.[2]
Neben seinen Theaterengagements arbeitete er auch für den deutschen Film und die Filmsynchronisation; so hatte er unter anderem eine kleine Nebenrolle in den Filmen Hochzeitsnacht im Paradies und Entscheidung vor Morgengrauen (1951).[2][3]
Zwischen dem 20. Februar 1953 und 16. Mai 1964 trat er in der NWDR- bzw. WDR-Sendung Bitte, in zehn Minuten zu Tisch – Kochkunst für eilige Feinschmecker, assistiert von Ehefrau Erika und dem Schnellbräter der Marke „Heinzelkoch“, in 185 Sendungen als Fernsehkoch auf.
Für diese Sendung erfand die in der Einleitung genannten Gerichte.
Clemens Wilmenrod, hat in einer Episode der Sendung angedroht sich selbst ein Küchenmesser in die Brust zu rammen, wenn irgendein Zuschauer „auf der Kruste dieses Planeten“ anrufen würde, der zuvor schon einmal eine gefüllte Erdbeere gegessen habe. Auslöser dieser Reaktion war, dass Wilmenrod beschuldigt wurde, das Rezepte für eine mit einer Mandel gefüllten Erdbeere nicht erfunden zu haben.
Nach der Produktion der letzten Folge seiner Kochshow trat er nur noch in wenigen Film- und Fernsehproduktionen auf. Seine letzte Rolle übernahm er 1967 für die Krimiserie Das Kriminalmuseum. Am 12. April 1967 beging er in einer Münchner Klinik Selbstmord, ohne einen Abschiedsbrief zu hinterlassen und wurde in seinem Heimatort Willmenrod beigesetzt.
Siehe auch[Bearbeiten]
- Es liegt mir auf der Zunge, Fernsehfilm über das Leben von Clemens Wilmenrod aus dem Jahr 2008.
Weblinks[Bearbeiten]
- Clemens Wilmenrod in der Internet Movie Database (englisch)
- Katja Iken: Mister Toast Hawaii. In: Spiegel online, 4. April 2008. Über Deutschlands erste Fernsehköche Clemens Wilmenrod, Ulrich Klever und Max Inzinger
- Katja Iken: Kochen ist die Sehnsucht nach einer heilen Welt. In: Spiegel online, 4. April 2008. Interview mit Johann Lafer.
- Mit Clemens Wilmenrod in der Küche. Im Februar 1961 kochte Deutschlands erster Fernsehkoch "Heringssalat auf bretonische Art". Clemens Wilmenrod im Original
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Walter Weyer: Old Pythagoras and Pope Pius V Seen in the Cooking Pot—"A Chat" with Television Cook Wilmenrod (German). In: Nordpress, July 26, 1956.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Der Doppelkopf. In: Der Spiegel. Nr. 26, 1959, S. 47–57 (online).
- ↑ http://www.swr.de/100-groessten-rheinland-pfaelzer/kandidaten/-/id=2616472/nid=2616472/did=2462818/1m6o1w4/index.html
Personendaten | |
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NAME | Wilmenrod, Clemens |
ALTERNATIVNAMEN | Hahn, Karl Clemens (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und erster deutscher Fernsehkoch |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1906 |
GEBURTSORT | Oberzeuzheim |
STERBEDATUM | 12. April 1967 |
STERBEORT | München |