Das Ding aus einer anderen Welt (1951)

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Filmdaten
Deutscher TitelDas Ding aus einer anderen Welt
OriginaltitelThe Thing from Another World
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1951
Länge83 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieChristian Nyby
DrehbuchCharles Lederer
Ben Hecht
ProduktionHoward Hawks
MusikDimitri Tiomkin
KameraRussell Harlan
SchnittRoland Gross
Besetzung

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Das Ding aus einer anderen Welt (Originaltitel: The Thing from Another World) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1951.

Handlung[Bearbeiten]

Der Film beginnt in einer United States Air Force-Basis in der Nähe von Anchorage, Alaska, in der Captain Hendry auf den Reporter Ned Scott trifft. Ned Scott hofft auf die nächste Sensation, die er in der Zeitung veröffentlichen kann. Schließlich erhält Captain Hendry zusammen mit seiner Mannschaft den Auftrag zum Labor von Dr. Carrington zu reisen, da dort in der Nähe ein vor langer Zeit abgestürzter Meteroit geborgen werden soll. Im Labor von Dr. Carrington trifft Captain Hendry auf die hübsche Sekretärin Nikki Nicholson, mit der heftig flirtet.

Kurz darauf entdecken sie in der Nähe der Forschungsstation anstelle eines Meteroiten ein Raumschiff. Eine zu Hilfe gerufene Gruppe von Soldaten versucht, das Raumschiff freizusprengen, wodurch es vernichtet wird. Ein unbekanntes Wesen kann jedoch, eingefroren in einen Eisblock, unversehrt geborgen und zur Forschungsstation gebracht werden. Dr. Carrington fordert sofort mit der Untersuchung des Wesens beginnen zu dürfen. Aber Captain Hendry weigert und möchte erst mit dem General Rücksprache halten. Allerdings gibt es Probleme mit der Funkverbindung.

Schließlich soll das Wesen im Eisblock bewacht werden, als einer Wächter auf dem Eisblock eine Heizdecke legt, erwacht das Wesen wieder zum Leben und jagt dem Wächter gewaltig Angst ein. Schließlich verliert das Wesen einen Teil seines Armes. Dieser wird von Dr. Carrington untersucht und er findet heraus, dass dieses Wesen eine Pflanzen ähnliche Struktur besitzt. Das Wesen tötet zwei weitere Männer, um deren Blut für die Züchtung neuer Wesen zu verwenden. Dr. Carrington züchtet mit Blutkonserven heimlich neue Kreaturen heran.

Schließlich findet Captain Hendry heraus das Feuer das Wesen vertreibt. Aus diesem Grund entscheidet sich das komplette Team dafür das Wesen mit durch Hochspannung zur Strecke zu bringen. Allerdings versucht Dr. Carrington das Wesen zu retten und wird von diesem niedergeschlagen. Das Wesen wird mit der Hochspannung schließlich getötet und die Züchtungen werden verbrannt. Captain Hendry wird hingegen von Nikki und der Mannschaft dazu aufgefordert, ihr einen Heiratsantrag zu machen, während Reporter Ned Scott der Welt von diesem Vorfall berichten kann.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Howard Hawks bestritt bei dem Film Regie geführt zu haben

Der Film ist ein Produkt der McCarthy-Ära, dieser Begriff geht auf den Senator Joseph McCarthy zurück, der die Anfangsphase des Kalten Krieges beschreibt. Dieser Zeitabschnitt führte zu einem lautstarken Antikommunismus und zur Entwickelung von Verschwörungstheorien über den Kommunismus und dessen Anhänger.[1] Produziert wurde der Film von Winchester Pictures, während der Vertrieb von RKO Pictures übernommen wurde. 2001 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen.

Drehbuch[Bearbeiten]

Der Film basiert auf der Kurzgeschichte Who Goes There? von John W. Campbell Jr., die Geschichte um das Wesen aus einer anderen Welt, wird im Original ganz anders erzählt. Die Geschichte wurde erstmals in dem Magazin Astounding Science Fiction veröffentlicht.[2]

Das Wesen aus dem Film entspricht hier nicht dem Wesen aus dem Roman. In der Filmversion ist das Wesen einer menschlichen Lebensform ähnlich, während es in der Geschichte der Vegetation ähnlicher ist, dass wie eine Karotte aussehen soll. Das Wesen im Film und in der Geschichte benötigt Blut. Während das Wesen im Film sein Aussehen nicht verändern konnte, hatte es in der Kurzgeschichte die Möglichkeit seine Form zu verändern.[2] Produzent Howard Hawks verlegte den Ort der Handlung vom Süd- an den Nordpol.

Regisseur[Bearbeiten]

Um die Regie von Christian Nyby gibt es eine hitzige Diskussion, ob er hier tatsächlich alleine Regie geführt haben soll.[3][4] Angeheizt wurde die Diskussion zum einen dadurch, dass Christian Nyby von seiner vereinbarten Gage über 50.000 US-Dollar nur 5.460 US-Dollar erhalten habe.[5]

Ein weiterer Grund hierfür ist der Stil des Films sehr nahe an den Stil von Howard Hawks herankommt. Howard Hawks hingegen bestritt die Beteiligung an der Regie des Films.[5] Einige Darsteller wie Kenneth Tobey behaupten, dass die Regie bei Howard Hawks lag und das Christian Nyby nur bei einer Szene Regie geführt habe.[6] Andere behaupten dass er nur von Hawks unterstützt wurde.[7]

William Self sagte über die Regie des Films:

„Chris was the director in our eyes, but Howard was the boss in our eyes."[8]

1982 sagte Christian Nyby über die Regie:

„Did Hawks direct it? That's one of the most inane and ridiculous questions I've ever heard, and people keep asking. That it was Hawks' style. Of course it was. This is a man I studied and wanted to be like. You would certainly emulate and copy the master you're sitting under, which I did. Anyway, if you're taking painting lessons from Rembrandt, you don't take the brush out of the master's hands.[8]

Remakes[Bearbeiten]

Hauptartikel: Das Ding aus einer anderen Welt (1982) und The Thing

1982 verfilmte John Carpenter ein Remake, bei dem er sich stärker an die literarische Vorlage hielt und mehr Horror- und Splattereffekte beinhaltete. Die Hauptrolle übernahm Kurt Russell. 2011 erschien ein Prequel der Neuverfilmung mit dem englischen Titel The Thing unter der Regie von Matthijs van Heijningen Jr.[9]

Einfluss auf die Popkultur[Bearbeiten]

Neben den Neuverfilmungen hatte der Film einen großen Einfluss auf Horrorgenre, bei dem oftmals eine Gruppe von Menschen abgeschnitten von der Außenwelt eine Begegnung mit gruseligen Wesen haben. Zu einem der größten Einflüsse wurde der Film für Ridley Scotts Film Alien von 1979: Ähnlich Wie in Das Ding aus einer anderen Welt sieht sich hier an einem unwirtlichen Ort eine kleine Gruppe Menschen mit einem übermächtigen, außerirdischen Gegner konfrontiert, der auf die Menschen Jagd macht. In beiden Filmen wird versucht, das Wesen durch Flammen zu töten. Eine weitere Parallele ist der Geigerzähler, der das Näherkommen des Außerirdischen anzeigt; in Alien ist es ein Bewegungsmelder. 2012 entstand unter der Leitung von Jon und Al Kaplan ein Musical über den Film. Die Hauptrolle spielte Nick Amado.[10]

Kritiken[Bearbeiten]

Das Lexikon des internationalen Films schreibt über Das Ding aus einer anderen Welt:

„[…] ein spannender, in sich schlüssiger Science-Fiction-Klassiker, der sich die Furcht der Zeitgenossen vor Fliegenden Untertassen zunutze macht und auch als politische Parabel (Furcht vor kommunistischer Unterwanderung) deutbar ist. Erstmals wurde ein Monster aus dem Weltraum in den Mittelpunkt eines utopischen Films gestellt.“

Schlombies Filmbesprechungen schreibt über den Film:

„Über Langeweile kann man wahrlich nicht klagen. Regisseur Christian Nyby unterbricht das theoretische Gerede immer wieder zum richtigen Zeitpunkt durch Aktionen. Somit wird der Unterhaltungswert gestärkt, während gleichzeitig das theoretische Denken über die Situation nicht zu kurz kommt. Letzteres erleichtert einen Zugang zu den eigentlich recht oberflächlich charakterisierten Figuren. Menschliches Verhalten wie Angst, Witzeleien und besagte Diskussionsfreude sorgen dennoch dafür, dass man sie als echte Menschen wahr nimmt, mit ihnen gar sympathisieren kann - mit Ausnahme des leitenden Wissenschaftlers, der mir ein wenig zu negativ gezeichnet wegkommt.[12]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Richard Gid Powers: Not Without Honor. The History of American Anticommunism. Yale University Press 1995, S. 257 f.; Michael Butter: Konspirationistisches Denken in den USA. In: Andreas Anton, Michael Schetsche und Michael Walter (Hrsg.): Konspiration. Soziologie des Verschwörungsdenkens. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 266 ff.
  2. 2,0 2,1 Warren, Bill. Keep Watching The Skies, Vol I: 1950–1957. Jefferson, North Carolina: McFarland & Company, 1982. S. 151–163. ISBN 0-89950-032-3.
  3. Weaver, Tom. Eye on Science Fiction: 20 Interviews With Classic Sf and Horror Filmmakers. Jefferson, North Carolina: McFarland & Company, S. 346. 2003. 0-7864-1657-2.
  4. "Christian Nyby: About This Person." The New York Times. Retrieved: January 10, 2015.
  5. 5,0 5,1 Fuhrmann, Henry "A 'Thing' to His Credit." Los Angeles Times, May 25, 1997.
  6. Matthews 1997, p. 14.
  7. Weaver 2003, p. 272.
  8. 8,0 8,1 Fuhrmann, Henry "A 'Thing' to His Credit." Los Angeles Times, May 25, 1997. Retrieved: April 20, 2012.
  9. The Thing. Internet Movie Database, abgerufen am 10. Juni 2015 (englisch).
  10. The Thing. The Musical. The Hilarity.
  11. Das Ding aus einer anderen Welt (1951) im Lexikon des internationalen Films
  12. Schlombies Filmbesprechungen