Das zauberhafte Land
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Der Zauberer von Oz Alternativtitel Das zauberhafte Land |
Originaltitel | The Wizard of Oz |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1939 |
Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe | FSK ohne Altersbeschränkung |
Stab | |
Regie | Victor Fleming Richard Thorpe King Vidor (nicht erwähnt) |
Drehbuch | Noel Langley Florence Ryerson Edgar Allan Woolf u. a. |
Produktion | Mervyn LeRoy |
Musik | Harold Arlen Herbert Stothart |
Kamera | Harold Rosson |
Schnitt | Blanche Sewell |
Besetzung | |
Der Zauberer von Oz (Original The Wizard of Oz) ist ein 1939 erschienener US-amerikanischer Musicalfilm, der in Deutschland auch unter dem Titel Das zauberhafte Land veröffentlicht wurde. Der Film ist bedeutsam für die weitere Geschichte des Farbfilms, da große Teile im Dreistreifen-Technicolor produziert wurden.[1] Als Vorlage des Films diente Lyman Frank Baums populäres Kinderbuch „Der Zauberer von Oz“.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[Bearbeiten]
Der Film beginnt im Kansas des späten 19. Jahrhunderts. Dorothy Gale und ihr Hündchen Toto werden von der einflussreichen Landlady Miss Almira Gulch verfolgt, da Toto diese gebissen hat. Dorothy flüchtet sich nach Hause und versucht, mit ihrer Tante Emily und ihrem Onkel Henry darüber zu sprechen. Aber die sind so mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass sie ihr kein Gehör schenken können.
Auch die Knechte Hickory, Zeke und Hunk sind mit ihrer Arbeit beschäftigt. Allerdings rät ihr Hunk, künftig die Gegend von Miss Gulch zu meiden. Ihre Tante verlangt von ihr, nichts anzustellen und Dorothy träumt von einem Ort irgendwo hinter dem Regenbogen. Kurz darauf erscheint Miss Almira Gulch auf der Farm, legt einen Haftbefehl gegen Toto vor und nimmt ihn mit. Während Dorothy ihrem Hündchen nachtrauert, gelingt es dem, auszubrechen und zu ihr zurückzukommen. Als Dorothy ihren Hund entdeckt, entschließt sie sich, mit ihm aus Kansas zu fliehen. Auf ihrem Weg begegnen sie dem Wahrsager und Schausteller Professor Marvel, der sich gerade gerade in Kansas befindet. Er sagt ihr auf den Kopf zu, dass sie von zu Hause weggelaufen ist und dass sich ihre Tante Sorgen macht und schickt sie nach Hause.
Als sie dorthin zurückkehrt, beginnt überraschend ein Wirbelsturm. Während sich die anderen BewohnerInnen der Farm im Keller versteckten, hat Dorothy nichts davon mitbekommen und sucht verzweifelt ihre Tante. Sie rettet sich in ein Holzhaus, wird von einem herabfallenden Fenster bewusstlosgeschlagen und fällt auf ihr Bett. Als Dorothy erwacht, fliegt das Haus mit ihr darin durch den Wirbelsturm. Unter sich in der Landschaft sieht sie erst Miss Almira Gulch auf ihrem Fahrrad, und später eine böse Hexe.
Schließlich landet das Haus im Land von Oz. Als das Mädchen das Haus verlässt, erlebt es eine wunderschöne Landschaft und begegnet Glinda, der guten Hexe des Nordens, die sie fragt, ob sie eine gute Hexe sei. Dorothy wundert sich über die Frage, bis sie erfährt, dass ihr Haus beim Landen eine böse Hexe erschlagen hat. Die BewohnerInnen der Gegend, die Munchkins, feiern Dorothy als Heldin, da in ihren Augen sie die böse Hexe des Ostens beseitigt hat.
Die böse Hexe des Westens aber, deren Schwester die Getötete war, schwört Rache und will außerdem unbedingt "die roten Schuhe" in ihren Besitz bringen. Diese roten Schuhe jedoch zaubert die gute Hexe Dorothy an die Füße. Sie fordert sie auf, auf dem gelben Weg nach Emerald City zu gehen und mit dem großen Zauberer von Oz zu sprechen.
Auf dem Weg dorthin begegnen Dorothy und Toto einer sprechenden Vogelscheuche, die meint, aufgrund ihrer Bauart eine Behinderung, nämlich keinen Verstand, zu haben. Allerdings handelt die Vogelscheuche ziemlich clever und hilft ihr. Sie schließt sich ihnen an.
Danach treffen sie auf einen Zinnmann, der seit einem Jahr unbeweglich eingerostet ist. Sie ölen ihn und als er wieder sprechen kann erfahren sie, dass er traurig ist, gegenüber Wesen, die nicht aus Metall sind, eine Fehlkonstruktion zu sein: Er besitze kein Herz.
Sie gehen zusammen weiter und begegnen im Wald einem Mut-losen Löwen, der ebenfalls mit ihnen zum Zauberer gehen will.
Die drei neuen GenossInnen hoffen, daß der Zauberer ihren jeweiligen angeblichen Fehler durch Magie beheben, ihnen Verstand/Herz/Mut anzaubern könnte, damit sie vollständig und "richtig" sein können. Dorothy erhofft vom Zauberer, daß er ihr hilft, in ihr Zuhause zurückkehren zu können.
Kurz vor dem Erreichen des Ziels zaubert die böse Hexe des Westens einen Schlafzauber auf die Mohnblumen. Es gelingt den vier HeldInnen jedoch, diesem Zauber zu widerstehen.
Nach einiger Zeit erreichen Dorothy und ihre GefährtInnen schließlich die Stadt und werden von einem misstrauischen Torwächter empfangen. Nur widerwillig lässt er die Gruppe in die Stadt hinein und versucht, Dorothys Treffen mit dem Zauberer zu verzögern. Allerdings muss er schließlich diesem Treffen zustimmen. Der Zauberer erscheint nur mit seinem Kopf vor einer beeindruckenden Kulisse und fordert die Gruppe auf, ihm den Hexenbesen der bösen Hexe des Westens zu bringen.
Dorothy und ihre Freunde machen sich erneut auf die Reise. Die Hexe sieht sie in ihrer Kristallkugel und befiehlt ihrer Armee geflügelter Affen, Dorothy und Toto zu fangen, während sie auf den Berg klettern, auf dem die Hexe wohnt.
Nachdem die Affen sie ihr gebracht haben, versucht die Hexe sie mit Zauberkraft dazu zu bewegen, die Schuhe auszuziehen. Weil ihr das nicht gelingt, macht sie Dorothy Angst, indem sie droht, daß sie ihr nur noch eine Stunde zu leben lässt.
Als sie sie allein im Raum läßt, sieht Dorothy Tante Emily in der Glaskugel, was sie Mut fassen läßt. Ihre drei FreundInnen schleichen sich verkleidet ins Reich der Hexe und befreien Mädchen und Hund.
Nach einer wilden Verfolgungsjagd versucht die Hexe, die Vogelscheuche zu verbrennen. Als Dorothy sie zu löschen versucht, trifft das Wasser auch die böse Hexe. Während die Vogelscheuche gerettet ist, beginnt die Hexe, sich aufzulösen. Die Armee der Hexe lässt die Gruppe ziehen, da sie nun selbst frei sind.
Dorothy kehrt zusammen mit ihren Freunden und dem Besen zum Zauberer zurück. Dieser ist verblüfft, dass die Hexe getötet wurde und versucht, Zeit zu gewinnen. Er bittet sie, am nächsten Tag wieder zu ihm zu kommen. Währenddessen entdeckt Toto einen Vorhang und zieht an ihm. Dahinter befindet sich der Torwächter, der mit einem Projektor und etwas Rauch und Nebel das Scheinbild eines mächtigen Zauberers erschaffen hatte. In Wirklichkeit ist er ein einfacher Mensch, der versucht hatte, die Wesen von Oz durch diese Illusion glücklicher zu machen. Um ihnen zu helfen, greift er auch für die drei Traurigen nocheinmal die "Magie"-Trickkiste und überreicht der Vogelscheuche ein Diplom, übergibt dem herzlosen Zinnmann eine Herzuhr und verleiht dem Löwen einen Orden über außerordentliche Courage.
Um Dorothys Wunsch erfüllen zu können, beschließt er, mithilfe eines Heißluftballons mit ihr nach Kansas zu fliegen. Die Vogelscheuche, den Löwen und den Zinnmann beruft er öffentlich zu seinen StellvertreterInnen für die Zeit seiner Abwesenheit.
Kurz bevor sie abheben wollen, wird Toto vom Anblick einer Katze abgelenkt, läuft ihr vom Ballon weg nach, verursacht damit, daß auch Dorothy das Gefährt verläßt, um ihn zurückzuholen und der Zauberer allein davonfliegt.
Als Dorothy alle Hoffnung auf die Rückkehr aufgegeben hat erscheint die gute Hexe und gibt ihr den Rat, mehrfach die Hacken zusammenzuschlagen und die Zauberformel zu sprechen:
„Es ist nirgendwo besser als zuhause.[2]“
Sie erwacht schließlich im Kreis ihrer alten FreundInnen zuhause. Sie versucht diese davon zu überzeugen, dass sie dieses Abenteuer erlebt hat, allerdings glaubt ihr keiner. Jetzt weiß sie auch, woher sie ihre drei FreundInnen in Oz gekannt hat: es sind ihre FreundInnen aus Kansas. Auch Professor Marvel schaut kurz vorbei.
Schauspieler und Synchronsprecher[Bearbeiten]
Ursprünglich sollte an Stelle von Judy Garland die Schauspielerin Shirley Temple die Hauptrolle übernehmen, hierfür sollte sie ausgeliehen werden.[3] Gerüchten zu Folge sollten Clark Gable und Jean Harlow von MGM ausgeliehen werden. Allerdings verstarb Jean Harlow am 7. Juni 1937 und die Rechte an dem Buch wurden erst später gekauft, was diese Gerüchte als unwahr darstehen lässt.[4] Von Shirley Temples Casting existiert immer noch eine Aufnahme in der sie den Zauberspruch "There's no place like home," aufsagt.[5]
Auch Deanna Durbin war für die Rolle von Dorothy vorgesehen. Sie und Garland spielten gemeinsam in dem Kurzfilm Every Sunday mit.[6]
Ray Bolger war ursprünglich für die Rolle des Zinnmanns vorgesehen und Buddy Ebsen sollte ursprünglich die Vogelscheuche spielen.[7] Allerdings litt Buddy Ebsen unter einer Allergie gegen Aluminum und verliess die Produktion.[8]
Am 25. Juli 1938 unterschrieb Bert Lahr den Vertrag für die Rolle des Mutlosen Löwen und am 12. August des gleichen Jahres folgte die Unterschrift von Charles Grapewin für die Rolle von Onkel Henry.[9]
W. C. Fields sollte ursprünglich die Rolle des Zauberers übernehmen, allerdings gab es Probleme wegen der Preisvorstellungen.[10] Frank Morgan übernahm schließlich seine Rolle als Zauberer und mehrere Nebenrollen.
Das Volk der Munchkins wurde von der Theatertruppe des Österreichers Leopold von Singer gespielt, insgesamt waren es 124 Darsteller. Die meisten Darsteller der Theatergruppe erhielten ein schlechteres Gehalt als der Hund Terry und wurden nur im Abspann als Munchkins erwähnt. 1988 versuchte der Filmhistoriker Steven Cox die Schicksale der Schauspieler in seinem Buch The Munchkins of Oz erforschen.[11] Die deutsche Synchronfassung stammt vom MGM Synchronisations-Atelier Berlin.[12][13]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
---|---|---|
Dorothy Gale - ein Mädchen aus Kansas | Judy Garland | Margot Leonard |
Professor Marvel - ein Schausteller in Kansas Oz, der Zauberer von Oz Torwächter der Smaragdsstadt Kutscher in der Smaragdstadt Wachmann vor dem Gebäude des Zauberers |
Frank Morgan | Georg Thomalla |
Hunk - Arbeiter auf der Farm Die Vogelscheuche |
Ray Bolger | Herbert Weißbach |
Hickory - Arbeiter auf der Farm Der Zinnmann |
Jack Haley | Walter Bluhm |
Zeke - Arbeiter auf der Farm Der Löwe |
Bert Lahr | Alfred Balthoff |
Miss Almira Gulch - eine Landlady aus Kansas Die böse Hexe des Westens Die böse Hexe des Ostens |
Margaret Hamilton | Gertrud Spalke |
Glinda, die gute Hexe des Nordens | Billie Burke | Agnes Windeck |
Aunt Em (Emily), Dorothys Tante | Clara Blandick | |
Uncle Henry, Dorothys Onkel | Charley Grapewin | |
Nikko, Anführer der fliegenden Affen | Pat Walshe | |
Hauptmann der Hofgarde der bösen Hexe | Mitchell Lewis | |
Toto, Dorothys Hund | Terry | |
Das Volk der Munchkins (Auswahl) | ||
Bürgermeister der Munchkins | Charlie Becker | |
Coroner der Munchkins | Meinhardt Raabe | |
Berater des Bürgermeisters | Billy Curtis | |
Lollipop-Munchkins | Jakob Gerlich, Jerry Maren, Harry Earles | |
Ballett-Munchkins | Yvonne Moray, Olga Nardone, Nita Krebs | |
Geiger/Stadtschreier/Soldat | Mickey Carroll | |
Trompeter/Soldat/Schlafendes Kind | Karl Slover | |
Dorfbewohnerin | Daisy Earles | |
ein Teil der Munchkins | The Singer Midgets (eine Theatergruppe) |
Soundtrack[Bearbeiten]
Hauptartikel: Soundtrack vom Zauberer von Oz (1939)
- Over the Rainbow – Dorothy
- Come Out, Come Out, Wherever You Are – Glinda / Munchkins
- It Really Was No Miracle – Dorothy / Munchkins
- We Thank You Very Sweetly – Munchkins
- Ding-Dong! The Witch Is Dead – Munchkins
- As Mayor of the Munchkin City – Munchkins
- As Coroner I Must Aver – Munchkin-Anführer
- The Lullaby League – Munchkin-Mädchen
- The Lollipop Guild – Munchkin-Jungen
- We Welcome You to Munchkinland – Munchkins
- You’re Off to See the Wizard – Munchkins
- If I Only Had a Brain – Vogelscheuche / Dorothy
- We’re Off to See the Wizard – Dorothy / Vogelscheuche / Löwe
- If I Only Had a Heart – Zinnmann
- If I Only Had the Nerve – Löwe
- Optimistic Voices – Chor
- The Merry Old Land of Oz – Dorothy / Vogelscheuche / Löwe / Zinnmann / Kutscher / Chor
- If I Were King of the Forest – Dorothy / Vogelscheuche / Löwe / Zinnmann
Komponiert wurde die Musik des Films von Harold Arlen und E. Y. "Yip" Harburg, die beide 1940 für einen Oscar in der Kategorie Bester Song und Beste Filmmusik nominiert wurden.
Besonders populär wurde „Over the Rainbow“, das unter anderem von Mireille Mathieu, Helge Schneider und Israel Kamakawiwoʻole gecovert wurde. Ursprünglich sollte der Song eine Reprise in der Burg der Hexe erhalten, allerdings wurde darauf verzichtet.[14]
Beim Begräbnis der in Schwulenkreisen sehr beliebten Schauspielerin Judy Garland im Jahre 1969 trugen einige Schwule bereits Regenbogenfahnen. Diese waren eine Anspielung auf Over the Rainbow: in dem Lied geht es um einen Ort, „an dem alles besser und gerechter ist“. Ob hieraus die Regenbogenfahne hervorging, ist umstritten.[15]
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Nach dem Erfolg von Schneewittchen und die sieben Zwerge war den Produzenten klar, dass klassische Märchen und Fabeln beim Publikum gut ankommen würden. Aus diesem Grund kaufte Samuel Goldwyn die Rechte an der Verfilmung des populären Kinderbuchklassikers Der Zauberer von Oz.[16]
Der Film kostete damals insgesamt 2,777 Millionen US-Dollar. Das weltweite Einspielergebnis lag bei 17.678.431 US-Dollar.[17]
Der Film hatte verheerende Folgen für die Hauptdarstellerin Judy Garland, da sie gezwungen wurde, 72 Stunden am Stück zu drehen. Ferner durfte sie keine Gewichtszunahme haben. Um diesem Druck standzuhalten, verabreichte man ihr Amphetamine und später Beruhigungsmittel, um ihrem Körper die Ruhe zu gönnen. Im Alter von 47 Jahren starb sie an den Folgen der Drogensucht, die durch die Dreharbeiten entstanden war.[18]
Einfluß auf die Popkultur[Bearbeiten]
Der Film hatte einen gewaltigen Einfluß auf die Popkultur. Beispielsweise orientierte sich 1952 das Komikerduo Abbott und Costello an der Machart des Films und produzierten in einem ähnlichen Stil ihren Märchenfilm Jack und die Bohnenstange. Auch David Lynch verwendete Elemente des Films für seinem Film Wild at Heart. Ebenso bezieht sich der Film Zardoz (1974) auf den Heißluftballon des Magiers. In den Fernsehserien die Simpsons, M*A*S*H und Starsky und Hutch gibt es Verweise auf den Film. Ebenso wird im Making of zum Film Krieg der Sterne aus dem Jahr 1977, davon gesprochen, dass Luke Skywalker Ähnlichkeiten zu Dorothy Gale aufweisen würde.[19]
Der Film ist Teil der Attraktion The Great Movie Ride.
Die roten Schuhe[Bearbeiten]
Hauptartikel: Rubinrote Schuhe
Die rubinroten Schuhe von Dorothy Gale wurden ein Teil der Popkultur.[20] Geschaffen wurden sie von Gilbert Adrian, der mehrere Schuhe für den Film anfertigte.[20]
Ein Paar der Schuhe wird im Smithsonian Institution aufbewahrt. Ein weiteres Paar war im Judy Garland Museum in Grand Rapids, Minnesota ausgestellt, bis es gestohlen wurde.[21] Zahlreiche Schuhe des Films wurden zu Traumpreisen verkauft.
Urban Legend um den Film[Bearbeiten]
Zu der Szene, in der Dorothy, der Strohmann und der Blechmann das Lied „We’re off to see the Wizard“ anstimmen und erstmals zur Smaragdstadt aufbrechen, existiert eine skandalheischende Urban Legend. Über einen sich bewegenden Schatten zwischen Bäumen im Hintergrund wurde die unglaubhafte grausige Phantasiegeschichte fabriziert, man habe dort eine reale, erhängte Leiche einfach mitgefilmt, und zwar eine/n der Munchkin-DarstellerInnen, der/die aus Liebeskummer Selbstmord begangen habe. In Wirklichkeit habe es sich laut Studioinformationen um einen Kranich gehandelt, Teil einer Leihgabe aus mehreren Vögeln des Los Angeles Zoo für die Kulisse des Sets. [22][23][24] Für die VHS- und DVD-Veröffentlichung wurde die Szene nachbearbeitet und ein gut erkennbarer Kranich ins Bild geschnitten, in der Hoffnung, dem endlosen Wiederkäuen der Schauergeschichte ein Ende zu machen.
Die Vermutung der Vogelscheuche[Bearbeiten]
Die (angebliche) mathematische Formel der Vogelscheuche am Ende des Films wurde unter anderem in einer Simpsons-Folge ("Vom Teufel besessen") aufgegriffen (von Homer Simpson zitiert). [25]
Sogar einige MathematikerInnen, wie z.B. Simon Singh, haben sich mit ihr beschäftigt, obwohl sie zu einem falschen Ergebnis kommt. Im Film spricht die Vogelscheuche folgende Formel aus:
„Die Summe der Quadratwurzeln zweier beliebiger Seiten eines gleichschenkligen Dreiecks ist gleich der Quadratwurzel der dritten Seite.[26]“
Die Formel weist eine gewisse Ähnlichkeit zum Satz des Pythagoras auf, der lautet:
„Das Quadrat der Hypotenuse in einem rechtwinkligen Dreieck ist gleich der Summe der Kathetenquadrate.[27]“
Simon Singh geht davon aus, dass diese falsche Formel ohne richtige Lösung bewußt in das Skript des Films eingebaut wurde, um den Wert eines Diploms zu verdeutlichen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sich Ray Bolger beim Aufsagen des Satzes einfach vertan hat.[28]
Friend of Dorothy[Bearbeiten]
Hauptartikel: Friend of Dorothy
Wie bereits erwähnt, hatte der Film einen großen Einfluß auf die schwule und lesbische Kultur. Vor allem Judy Garland wurde verehrt und diente als Identifikationsfigur.[29]
Die kulturellen Einflüsse werden von Corey K. Creekmur und Alexander Doty als Campy bezeichnet.[30]
Zeichentrickserie[Bearbeiten]
Hauptartikel: The Wizard of Oz
Anlässlich des 50. jährigen Jubiläums der Filmveröffentlichung produzierte DIC Entertainment eine 13-teilige Zeichentrickserie mit dem Titel The Wizard of Oz.[31]
Videospiel[Bearbeiten]
Hauptartikel: The Wizard of Oz (Supernintendo-Spiel)
Am 5. Oktober 1993 erschien das Supernintendo-Spiel The Wizard of Oz, das lose auf dem Film aus dem Jahr 1939 und der Zeichentrickserie The Wizard of Oz basiert.[32] Das Spiel selbst wurde mit vernichtenden Kritiken versehen.
Auszeichnungen[Bearbeiten]
- 1940 erhielten Arlen und Harburg den Oscar für den besten Song Over the Rainbow und Herbert Stothart für den besten Original Score (Filmmusik).
- 1989 wurde der Film im National Film Registry aufgenommen.
- 1998 wählte das American Film Institute den Film auf den 6. Platz seinem Ranking der 100 besten Filme aller Zeiten. Im Jahr 2007 erreichte der Film 10. Platz.
- Margaret Hamiltons Figur der bösen Hexe des Westens wurde auf Platz 4 der Top 50 Schurken aller Zeiten des American Film Institute gewählt.
- 2008 wählte das American Film Institute Das zauberhafte Land sogar auf Platz 1 der zehn besten Fantasyfilme aller Zeiten. Dabei konnte sich der Film sogar gegenüber einem teuren Leinwandepos wie Der Herr der Ringe: Die Gefährten durchsetzen, welches es „nur“ auf Platz 2 schaffte.
- Die „Munchkins“ wurden im November 2007 mit einem gemeinsamen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Bei der Zeremonie nahmen Mickey Carroll, Ruth Duccini, Jerry Maren, Margaret Pellegrini, Meinhardt Raabe, Karl Slover, Clarence Swensen und Judy Garlands Sohn Joey Luft teil.
Einträge in den Listen der AFI[Bearbeiten]
- AFI's 100 Years...100 Movies – #6
- AFI's 100 Years...100 Thrills – #43
- AFI's 100 Years...100 Heroes and Villains:
- The Wicked Witch of the West – #4 Villain
- AFI's 100 Years...100 Songs:
- "Over the Rainbow" – #1
- "Ding-Dong! The Witch Is Dead" – #82
- "If I Only Had a Brain/Heart/The Nerve" – Nominated
- AFI's 100 Years...100 Movie Quotes:
- "Toto, I've a feeling we're not in Kansas anymore." (Dorothy Gale) – #4
- "There's no place like home." (Dorothy) – #23
- "I'll get you, my pretty--and your little dog, too!" (Wicked Witch of the West) – #99
- "Lions and tigers and bears, oh my!" (Dorothy) – Nominated
- "I'm melting! Melting! Oh, what a world! What a world!" (Wicked Witch) – Nominated
- "PAY NO ATTENTION TO THAT MAN BEHIND THE CURTAIN!!!" (Oz) – Nominated
- AFI's 100 Years of Film Scores – Nominated
- AFI's 100 Years of Musicals – #3
- AFI's 100 Years...100 Cheers – #26
- AFI's 100 Years...100 Movies (10th Anniversary Edition) – #10
- AFI's 10 Top 10 – #1 Fantasy film
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Zauberer von Oz in der Internet Movie Database (englisch)
- Das zauberhafte Land in der Online-Filmdatenbank
- Sammlung von Kritiken zu Der Zauberer von Oz bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Der Zauberer von Oz (Special Edition, 2 DVDs), 2005
- ↑ Der Zauberer von Oz
- ↑ The Wonderful Wizard of Oz, the Making of a Movie Classic. CBS Television, 1990, narrated by Angela Lansbury. Co-produced by John Fricke and Aljean Harmetz.
- ↑ The Wonderful Wizard of Oz, the Making of a Movie Classic. CBS Television, 1990, narrated by Angela Lansbury. Co-produced by John Fricke and Aljean Harmetz.
- ↑ The Wonderful Wizard of Oz, the Making of a Movie Classic. CBS Television, 1990, narrated by Angela Lansbury. Co-produced by John Fricke and Aljean Harmetz.
- ↑ The Wonderful Wizard of Oz, the Making of a Movie Classic. CBS Television, 1990, narrated by Angela Lansbury. Co-produced by John Fricke and Aljean Harmetz.
- ↑ Timeline von The Wizard of Oz
- ↑ Timeline von The Wizard of Oz
- ↑ Timeline von The Wizard of Oz
- ↑ Timeline von The Wizard of Oz
- ↑ The Munchkins of Oz
- ↑ Das Zauberhafte Land. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 13. Dezember 2012.
- ↑ Thomas Bräutigam: Stars und ihre deutschen Stimme. Lexikon der Synchronsprecher, Marburg 2009
- ↑ Warner Bros. 2005 The Wizard of Oz Deluxe DVD edition, program notes and audio extras.
- ↑ History of Gay and Lesbian Pride Month, 16. Juni 2006, National Women's History Project
- ↑ Fricke, John (1989). The Wizard of Oz: The Official 50th Anniversary Pictorial History. New York: Warner Books. ISBN 0-446-51446-2.
- ↑ Einspielergebnis von Der Zauberer von Oz bei BoxOfficeMojo.com (englisch); abgerufen am 7. April 2013.
- ↑ Die Zeit: Drogenmissbrauch: Koks für die Kunst
- ↑ Einfluß auf Filme aus der IMDB
- ↑ 20,0 20,1 Dwight Blocker Bowers: The Ruby Slippers: Inventing an American Icon. The Lemelson Center. January 2010. Abgerufen am April 28, 2010.
- ↑ Inside The Search For Dorothy's Slippers
- ↑ Leslie Dolittle: "Really Most Sincerely, Still a Munchkin." 29. Oktober 1996.
- ↑ Snopes.com: "Wizard of Oz" Munchkin Suicide: Hanging Munchkin
- ↑ What's the myth of the hanging Munchkin?. August 2006.
- ↑ Simon Singh (2013): Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik, S. 158
- ↑ Simon Singh (2013): Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik, S. 159
- ↑ Simon Singh (2013): Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik, S. 156
- ↑ Simon Singh (2013): Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik, S. 159 - 161
- ↑ Conner & Sparks (1998), p. 349 Randy P. Conner Cassell's Encyclopedia of Queer Myth, Symbol and Spirit. Cassell, UK 1998, ISBN 0-304-70423-7.
- ↑ Green (1997), p. 404 Thomas A. Green: Folklore: an encyclopedia of beliefs, customs, tales, music and art. ABC-CLIO, 1997, ISBN 978-0-87436-986-1.
- ↑ Heffley, Lynne (September 7, 1990). "A Cartoon 'Oz' for Saturday TV". LA Times. Retrieved 2012-07-20.
- ↑ „Release information“. Scary Crayon. Retrieved 2011-06-02.