Der Fuehrer’s Face

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Filmdaten
OriginaltitelDer Fuehrer's Face
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ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1943
Länge8 Minuten
AltersfreigabeFSK ohne, da nie in Deutschland erschienen
Stab
RegieJack Kinney
DrehbuchJoe Grant,
Dick Huemer
ProduktionWalt Disney
MusikOliver Wallace
Besetzung

Der Fuehrer's Face („Das Gesicht des Führers“) ist ein US-amerikanischer Propanda-Cartoon, der am 1. Januar 1943 uraufgeführt wurde.

Handlung[Bearbeiten]

Der Film stellt eine humoristische Darstellung der (angeblichen) Vorzüge Hitlerdeutschlands dar. Er beginnt mit dem Vorbeizug einer Blaskapelle (bestehend aus Deutschen, einem Italiener und einem Japaner, die die Achsenmächte des Zweiten Weltkrieges symoblisieren), die auch an einer kleinen Hütte vorbeiziehen.

Der Bewohner dieser Hütte, dargestellt von Donald Duck, wird unsanft von dieser Kapelle geweckt. Er versucht jedoch, weiter zu schlafen, bis ihn der Wecker mit Hitlergruß („Heil Hitler“) endgültig aus dem Bett treibt.

Nach dem Aufstehen begrüßt der „Volksgenosse“ Duck die Portraits von Adolf Hitler (deutscher Reichskanzler), Hirohito (japanischer Kaiser) und Benito Mussolini (italienischer Duce) mit dem Deutschen Gruß, beginnt er den Tag mit einem sehr kargen Frühstück: Donald Duck entnimmt aus einem sorgfältig versteckten Tresor eine sorgfältig verstecke Kaffeebohne, um seinem Wasser mit leichten Kaffeegeschmack zu veredeln. Seine Hauptmahlzeit an diesem Morgen stellt ein knochenhartes Komißbrot dar, welches er mit einer Säge bearbeiten muss, wenn er sich eine Scheibe abschneiden will. „Brotbelag“ stellt ein Mundspray mit Eier-und-Speck-Aroma dar. Nach dem Frühstück widmet er sich seiner „ideologischen Schulung“ zu und blätter gelangweilt in Hitlers Buch „Mein Kampf“.

Zur „Ehrenarbeit“ für Reich und Führer muss Donald Duck jedoch mit Waffengewalt gezwungen werden. Diese Arbeit verrichtet Donald Duck am Fließband einer Munitionsfabrik, wo er in eintöniger Manier Sprengköpfe auf Granaten und Patronen montiert. Einzige Abwechslung ist, jedes Hitlerbild, das in unregelmäßigen Abständen bei ihm am Band vorbeiläuft lauthals mit „Heil Hitler“ zu grüßen. Im Hintergrund läuft zudem nationalsozialistische Propaganda.

In seiner (kurzen) Pause erlaubt es ihm der Führer, „Urlaub“ zu machen. In der Karikatur der NS-Organisation „Kraft durch Freude“, verbringt Donald Duck diesen Urlaub vor einer Leinwand mit Alpen. Nach Ablauf der Pause muss Volksgenosse Duck wieder ran an die Arbeit; dieses Mal aber härter und schneller ... er kam ja erholt aus dem Urlaub zurück.

Donald Duck wird schließlich in dieser Fabrik verrückt und sieht zahlreich verworrene Szenen, in denen er selbst auch einmal als Hitler zu sehen ist.

Schweißüberströmt erwacht Donald Duck in seinem Bett, bemerkt einen Schatten an der Wand, der so aussieht, als erhebe jemand seinen rechten Arm. Er will schon „Heil Hitler“ brüllen, als er jedoch bemerkt, dass er den Schatten der amerikanischen Freiheitsstatue gesehen hat. Donald Duck ist nun überglücklich, denn er hat jetzt begriffen, dass er einen Alptraum hatte und dass er ein freier US-Amerikaner ist. Aus diesem Grund begrüßt er Amerika und die Freiheitsstatue mit den Worten:

“Am I glad to be a citizen of the United States of America!”
„Bin ich froh, ein Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika zu sein!“[1]

Im Abspann wird mit den letzten Sätzen des Titellieds eine Hitler-Comicparodie mit einer Tomate beworfen.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Filmtitel und Lied[Bearbeiten]

Der Cartoon sollte ursprünglich unter dem Titel Donald Duck in Nutzi Land veröffentlicht werden. Wobei hier das Wort „Nutzi“ für das amerikanische nuts also verrückt stehen sollte. Zusätzlich klang Nutzi wie Nazi. Für den Cartoon wurde von Spike Jones and his City Slickers das Lied Der Fuehrer’s Face veröffentlicht, dass in Amerika so erfolgreich wurde, dass innerhalb von 10 Tagen, die Erstauflage von 100.000 Platten ausverkauft wurde. Daraufhin erhielt der Film den Titel des Liedes.

Das Lied wurde aber auch von Oliver Wallace produziert, der das Lied auch als "The Nazi Song" im September des Jahres 1942 von RCA Victor Bluebird Records unter der Nummer #11586 veröffentlichte.[2] Hierbei wurde das bekannte Horst-Wessel-Lied parodiert. Zwischen der im Cartoon verwendeten Version und der Version auf der Schallplatte gibt es mit der Verwendung des Birdaphones einen Unterschied.

Weitere Versionen wurden von Johnny Bond, Tommy Trinder und Harry Turtledove veröffentlicht.[3]

In dem Comic Four Favorites Nr. 11 vom August 1943, singen The Unknown Soldier, Captain Courageous, Lightning, und Magno, the Magnetic Man das Lied Der Fuehrer's Face. Außerdem ist das Lied in Das Tribunal zu hören. Das Lied wird außerdem von Alan Alda in dessen Rolle als „Benjamin 'Hawkeye' Pierce“ in der fünften Folge der zweiten Staffel M*A*S*H in einer verkürzten Fassung gesungen.

Paroditische Ansätze[Bearbeiten]

Bei Blaskapelle aus dem Anfang des Films werden Joseph Goebbels (Trompete), Heinrich Himmler (Kleine Trommel), Hideki Tojo (Sousaphone), Hermann Göring (Piccoloflöte) und Benito Mussolini (Große Trommel) parodiert. Donalds in rascher Folge gequaktes „Heil Hitler“ zählt zu den unverwechselbaren Charakteristika des Films.

Comic-Fortsetzung[Bearbeiten]

Am 8. November 1943 wurde in vielen Tageszeitungen der Gagcomic Right In Der Fuehrer's Face! veröffentlicht, der von den Zeichnern Bob Karp und Al Taliaferro geschaffen wurde. Hierbei wird zeigt, wie Donald ein Bildnis von Adolf Hitler kauft und dieses seinen Neffen präsentiert. Hierbei wundern sie sich über dessen Vorgehensweise, aber Donald beklebt das Gesicht mit Kriegsanleihen und sagt, dass er froh sein wird sobald dessen Gesicht mit den Anleihen überlagert ist.[4]

Zensur[Bearbeiten]

Der Film wurde aufgrund der Tatsache, dass Donald Duck im Film zeitweise als Nationalsozialist porträtiert wird bis zum Jahr 2004 freiwillig unter Verschluss gehalten und war somit bis auf einige Bootlegs im Internet der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Im Jahr 2004 wurde der Film auf der Doppel-DVD Walt Disney: On the Front Lines veröffentlicht. Diese DVD ist allerdings nicht in Deutschland erhältlich.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 1943 – Oscar in der Kategorie Bester Kurzfilm (Cartoon) des Jahres 1942

Literatur[Bearbeiten]

  • Carsten Laqua: Wie Micky unter die Nazis fiel. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-499-19104-0
  • Jerry Beck (Hrsg.): The 50 Greatest Cartoons. As Selected by 1000 Animation Professionals. JG Press, Layla/North Dighton 1998, ISBN 1-57215-271-0
  • ehapa COMIC COLLECTION: Disney 75 Jahre Donald Duck Superstar (Seite 6) EGMONT, Köln 15. Mai 2009, ISBN 978-3-7704-3271-4

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Filmzitat
  2. The Week's Best Releases. In: Billboard, September 26, 1942, S. 66. Abgerufen am June 17, 2014. 
  3. Praguefrank's Country Music Discography: Johnny Bond. Abgerufen am 11 December 2015.
  4. INDUCKS-Eintrag