Der schweigende Stern
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Der schweigende Stern (DDR), Raumschiff Venus antwortet nicht (Bundesrepublik Deutschland) |
Originaltitel | Der schweigende Stern, Milcząca Gwiazda |
Produktionsland | DDR, Polen |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1960 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Kurt Maetzig |
Drehbuch | Jan Fethke, Wolfgang Kohlhaase, Günter Reisch, Günther Rücker, Alexander Graf Stenbock-Fermor |
Produktion | Hans Mahlich, Edward Zajicek |
Musik | Andrzej Markowski Walter Greene |
Kamera | Joachim Hasler |
Schnitt | Lena Neumann |
Besetzung | |
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Der schweigende Stern ist der erste Science-Fiction-Film des DEFA-Studios für Spielfilme (Gruppe „Roter Kreis“) aus dem Jahr 1960, der in Co-Produktion zwischen der DDR und Polen entstand. Gleichzeitig war es der erste polnische Science-Fiction-Film.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[Bearbeiten]
1970 finden Wissenschaftler in der Wüste Gobi eine merkwürdige Spule auf der eine verschlüsselte Botschaft zu hören ist. Diese Botschaft kann nicht so leicht entschlüsselt werden, nach einiger Zeit finden die Wissenschaftler heraus, dass die Nachricht von dem Planeten Venus stammt und entschließen sich ein Team aus acht Wissenschaftlern mit dem Raumschiff Kosmokrator zur Venus zu schicken. Die acht Mitglieder der Mannschaft sind unterschiedlicher Nationalität. Zu ihr zählen die japanische Ärztin Dr. Sumiko Ogimura, der deutsche Pilot Brinkmann, der sowjetische Kosmonaut Arsenjew, ein afrikanischer Techniker namens Talua und der US-amerikanische Atomphysiker Hawling. Ebenfalls zur Besatzung gehören der indische Mathematiker Sikarna und der chinesische Linguist Tschen Yü sowie der polnische Chefingenieur Soltyk. Zusätzlich werden die Wissenschaftler von dem Roboter Omega unterstützt.
Die Reise zur Venus wird unter anderem von Asteroidenregen unterbrochen, daneben entschlüsseln sie die Nachricht der Botschaft in der von einem radioaktiven Angriff auf die Erde gesprochen wird. Als die Wissenschaftler die Erde warnen möchten, entdecken sie das ihre Kommunikation zur Erde abgeschnitten ist. Somit beschließen sie auf der Venus zu landen. Dort entdecken Sie eine hohe Radioaktivität und begeben sich auf die Suche nach den Bewohnern der Venus.
Schließlich wird eher zufällig ein Miniroboter gefunden, der Tonaufzeichnungen der Venus enthält. Nach einiger Zeit stoßen sie auf Pflanzen und einige Ruinen einer Hochkultur und auf eine ehemalige Kommandozentrale. Aus Unachtsamkeit setzen sie dort einen Mechanismus in Gang, der eine Strahlenkanone zum Beschuss der Erde aktiviert. Schließlich finden die Menschen heraus, das die Bewohner des Venus kurz vor dem Überfall der Erde standen. Sie vermuten, dass die Venusbewohner durch eine Katastrophe oder durch ihre eigene Technik ausgelöscht wurden. Die Wissenschaftler möchten den aktivierten Mechanismus schließlich ausschalten und setzen alles daran den Angriff zu verhindern. Hierbei verlieren drei Besatzungsmitglieder ihr Leben, aber der Mechanismus wurde aufgehalten und die verbleibenden Besatzungsmitglieder kehren auf die Erde zurück und berichten dort von dem Opfer und dem Untergang der Venusbewohner.
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Der Film basiert auf den Roman „Die Astronauten“ (bzw. „Der Planet des Todes“) von Stanisław Lems und war die erste Verfilmung eines Romans von ihm. Gedreht wurde der Film mit einem Budget von 5.750.000 Mark der DDR. Die DEFA selbst finanziert 80 % des Films.[1] Insgesamt sahen über 4,37 Millionen Besucher den Film, was ihn zu einem der 50 erfolgreichsten DEFA-Filme macht.[2]
Autor Stanisław Lems war von dem Film nicht besonders begeistert, er empfand ihn als propagandistisch und vereinfacht, da in seinem Roman Kritik am Kalten Krieg übte und diese Kritik in dem Film nicht übernommen wurde.[3]
Englische Fassung[Bearbeiten]
Die englischsprachige Fassung mit dem Titel First Spaceship on Venus hat zahlreiche Veränderungen durchgemacht. Zu einem großen Teil wurde die Musik verändert und stammte von Gordon Zahler. Die Geschichte des Films spielte nicht mehr im Jahr 1970, sondern im Jahr 1985. Aus dem russischen Leiter der Mission Arsenjew wurde durch die Synchronisation der Amerikaner Heddingway und der Pole Soltyk wurde zum Franzosen Durand und aus dem Amerikaner Hawling wurde Professor Orloff. Sämtliche Hinweise auf den Atombombenabwurf auf Hiroshima wurden entfernt. Der Film machte außerdem eine Kürzung von 8 Minuten durch, bei dem manche Szenen entfernt wurden.
Der amerikanische Verleih des Films, Crown International Pictures entfernte auch den Hinweis auf das Filmmaterial von Agfacolor und gab an, der Film sei im Format „Totalvision in Technicolor“ gedreht worden. Diese Fassung wurde sowohl für die Reihe Mystery Science Theater 3000 als auch für Cinema Insomnia verwendet. Ein Ausschnitt des Films wurde für den Film Galaxina verwendet.
Auszeichnungen[Bearbeiten]
- 1964: Goldenes Raumschiff beim Filmfest von Triest.
Kritiken[Bearbeiten]
„Der in Co-Produktion zwischen der DDR und Polen entstandene Science-Fiction-Film kleidet seine warnende politische Botschaft in ein utopisches Gewand. Ein ehrgeiziges Projekt der frühen DEFA, die hier mit Geschick und Improvisationskunst die aufwendigen ‚westlichen‘ Kinofilme zu kopieren versuchte.“
„Fans und Kritik lobten international die Spezialeffekte und die Bauten (vor allem das Raumschiffinnere).“
Weblinks[Bearbeiten]
- Der schweigende Stern in der Internet Movie Database (englisch)
- Der schweigende Stern in der Online-Filmdatenbank
- Der schweigende Stern bei filmportal.de
- Englischsprachige Fassung von First Spaceship on Venus bei archive.org archive.org
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Herbert Heinecke: Zukunft im Film: sozialwissenschaftliche Studien zu Star Trek und anderer Science Fiction. Scriptum-Verlag, Magdeburg 2000, ISBN 978-3-933046-47-5, S. 60.
- ↑ Die erfolgreichsten DDR-Filme in der DDR. In: insidekino.de, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ „Filmowe światy Stanisława Lema“, zit. im Buch Thus Spoke... Lem
- ↑ Der schweigende Stern im Lexikon des internationalen Films
- ↑ Ronald M Hahn und Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films. München 1997, Band 1, S. 725.