Die Hexe und der Zauberer

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Filmdaten
Deutscher TitelDie Hexe und der Zauberer
Merlin und Mim
OriginaltitelThe Sword in the Stone
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1963
Länge79 Minuten
AltersfreigabeFSK o. A.
Stab
RegieWolfgang Reitherman
DrehbuchBill Peet nach dem Roman von T.H. White
ProduktionWalt Disney
MusikFilmmusik:
George Bruns
Lieder:
Richard M. Sherman,
Robert B. Sherman
Orchestration:
Franklyn Marks
SchnittDonald Halliday
Besetzung

Die Hexe und der Zauberer ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm der als 18. Walt Disney Meisterwerk am 25. Dezember 1963 seine Weltpremiere feierte. Vertrieben wurde der Film von der Buena Vista Distribution, die eigene Vertriebsfirma der Walt Disney Studios Motion Pictures. Produziert wurde der Film von Walt Disney, es war der letzte Zeichentrickfilm, der unter seiner Produktion fertiggestellt wurde. Die Fertigstellung des nachfolgenden Meisterwerk Das Dsungelbuch aus dem Jahre 1967 sollte Walt Disney nicht mehr erleben, da er am 15. Dezember 1966 starb.[1] Der Film basiert auf der Buchreihe Der König auf Camelot von T. H. White.

Handlung[Bearbeiten]

Nachbau des Schwerts im Stein im Hong Kong Disneyland

Der Film beginnt mit einem Prolog bei dem eine mittelalterliche Bilderbuchgeschichte gezeigt wird. Der alte König von England stirbt, allerdings ist die Erbfolge nicht geregelt worden. Schließlich erscheint ein Schwert aus dem Nichts, dass in einem Stein feststeckt. Auf der Inschrift steht, dass derjenige König wird, der das Schwert aus dem Stein ziehen kann. Viele kräftige Männer haben schließlich ihr Glück versucht, sie allerdings erfolglos geblieben. Einige Zeit später gerät das Schwert in Vergessenheit und England verfällt in ein dunkles Zeitalter.

Der Zauberer Merlin lebt einige Jahre später während dieser dunklen Zeit im Wald und erwartet einen besonderen Gast. Er kennt seinen Namen nicht, allerdings weiß er dass dieser Gast ungefähr 12 Jahre alt ist. Dieser Gast ist Floh, der eigentlich Arthur heißt und seinen Bruder Kay auf die Jagd begleitet. Während Kay ein Reh erlegen möchte, fällt Floh vom Baum, was dazu führt, dass Kay seinen Pfeil verschießt. Floh sucht im dunklen Wald nach dem Pfeil, während Kay unzufrieden nach Hause geht und von seinem Vater Sir Ector beschimpft wird. Floh ist dessen Ziehvater, der ihn aufgezogen hat.

Floh findet den Pfeil in einem Baum und fällt auf das Dach von Merlins Hütte. Dort erklärt sich Merlin zusammen mit seiner Eule Archimedes bereit seine Ausbildung zu übernehmen. Somit übersiedelt er in die Burg von Sir Ector über. Sir Ector gibt ihnen widerwillig ein Plätzchen im zugigen Gästezimmer der Burg. Während Flohs Ausbildung zum Pagen, versucht ihn Merlin in den Themenfeldern Lesen, Wissenschaft und den Erkenntnisgewinn aus Magischen Verwandlungen auszubilden. Als erstes verwandelt er ihn in einen Fisch. Gemeinsam erkunden sie als Fische dass Wasser des Burggrabens bis sie von einem Hecht angegriffen werden. Floh soll beweisen, dass er dieser Herausforderung gewachsen ist und es gelingt ihm schließlich den Hecht zu bezwingen.

Allerdings wird Floh von Sir Ector gerufen, weil er sich verspätet hat. Als er ihm die Geschichte erzählt, bekommt er für dieses Seemannsgarn mehrere Strafpunkte und muss die Küche aufräumen. Merlin beginnt schließlich damit den Küchendienst mit der Magie zu modernisieren und verwandelt Floh in ein Eichhörnchen. Sie erklettern den gemeinsam den Baum und begegnen Eichhörnchendamen, die sich in sie verlieben. Ebenfalls werden sie von einem hungrigen Wolf angegriffen. Als Floh und Merlin sich zurück verwandeln hinterlassen sie bei den Eichhörnchendamen ein gebrochenes Herz. Ziel dieser Unterrichtsstunde war das Erlernen der Schwerkraft und der Liebe.

Die Sache mit der Küche hat zur Folge das Floh erst einmal nicht mehr der Page von Kay ist. Kurz darauf erlernt Floh das Schreiben von Archimedes und Merlin verwandelt ihn einen Spatz. Dort landet er in dem Kamin von Madame Mim, die sich als bösartige Zauberin vorstellt, die schwarze Magie verwendet. Schließlich taucht Merlin auf und Madame Mim fordert ihn zum Zauberturnier heraus, bei dem sich beide Kontrahenten in ein Tier verwandeln müssen. Der Wettkampf endet damit, dass Merlin sie mit einem Bazillus namens Merlinis Merlinitis infiziert und sie längere Zeit im Bett bleiben muss.

Einige Zeit später berichtet Sir Pellinore seinen Freund Sir Ector, dass am Neujahrstag ein großes Turnier stattfindet bei dem der Gewinner König von England werden soll. Kay erhält zu Weihnachten den Ritterschlag und einen Schildknappen namens Hopps. Allerdings wird dieser krank und so wird Floh der Schildknappe. Floh versucht Merlin über seinen Aufstieg zu berichten, allerdings ist der Zauberer hiervon enttäuscht, da Floh nur der Handlager für einen Hohlkopf wie Kay würde. Aus diesem Grund fliegt er enttäuscht auf die Bermudas des 20. Jahrhunderts.

Am Neujahrstag ist Floh zusammen mit Archimedes in London. Kurz bevor Kay auf den Turnierplatz gehen muss, fällt Floh ein, dass er dessen Schwert vergessen hat. In seiner Not rennt zum Schwert im Stein und zieht es heraus. Er bringt es Kay und dieser beschwert sich, dass dieses Schwert nicht seines ist. Sir Ector, der Ziehvater von Arthur erkennt es sofort und die Ritter sind informiert darüber, dass dieses Schwert herausgezogen wurde. Allerdings glauben sie nicht, dass Arthur das Schwert herausgezogen hat und bittet es ihn nochmals zu beweisen. Kay versucht es zusammen mit seinem Vater und scheitert. Arthur zieht es wieder ohne Probleme aus dem Stein und wird somit der neue König von England.

Arthur möchte allerdings nicht unbedingt König sein und versucht zu fliehen, allerdings gelingt es ihm nicht. In seiner Not ruft er nach Merlin, der genug von den Bermudas hat. Er hilft ihm schließlich dabei die Ritter der Tafelrunde zusammenzustellen.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Julie Andrews und Richard Burton in dem Stück Camelot

Vor der Produktion des Films[Bearbeiten]

Etwa um das Jahr 1939 oder 1940 kaufte Disney die Rechte an dem Buch von T.H. White.[2] Die zahlreichen Projekte der Disney-Studios sorgten dafür, dass die Verfilmung der Bücher bis in die 1960er Jahre auf sich warten liess. Erst der Erfolg des Musicals Camelot mit Julie Andrews und Richard Burton aus dem Jahr 1960 sorgte dafür dass er sich wieder für die Produktion des Films interessierte.[3] Für Julie Andrews war das Stück der Beginn ihrer Filmkarriere, da sie 1964 die Hauptrolle für Mary Poppins erhielt. Disney hatte allerdings nur die Rechte an dem Buch The Sword in the Stone erworben, die restlichen drei Bücher fehlten. [4] [5]

Nach dem finanziellen Flop von Dornröschen im Jahr 1959 war Walt Disney überrascht und schockiert, als das Gerücht aufkam, dass die Disney-Studios fortan keine weiteren Zeichentrickfilme mehr produzieren würde.[6] Trotz dieses fatalen Gerüchtes produzierte er neben Die Hexe und der Zauberer auch den Film 101 Dalmatiner, der mit der Technik der Xerox-Fotokopie produziert wurde und finanziell über 144.880.014 US-Dollar einspielte.[7] Auch die Cartoons entwickelten sich nach einer Schwächephase durch das Medium Fernsehen wieder zum Publikumsmagneten.[8]

Produktionsinformationen[Bearbeiten]

Das Drehbuch des Films stammte von Bill Peet, der die Urfassung von T. H. White umschrieb.[9] Frank Thomas und Ollie Johnston fassten die Vorfälle mit Merlin in mehreren Beispielen zusammen.[10] Merlins Charakter soll sich selbst auf den Filmproduzenten Walt Disney beziehen, so trägt er auch dessen Nase.[11]

Peet änderte unkritische Dinge und verwendete neben der Vorlage auch Details aus der Artus-Legende und den weiteren Mythen um dessen Leben.[12] Er fokusierte sich vor allem auf die Jugend- und Kinderzeit von Arthur, um aufzuzeigen wie Merlin den Jungen auf das Leben als Ritter vorbereitet.[13] Aus 90 Jagdhunden wurden nur noch 2 und die Figur Pelimore wurde von der Figur eines Königs auf die Figur Botens reduziert.[14] Ferner verwandelt sich Arthur nur 3 Mal und nicht fünf Mal.

Da die ursprüngliche Geschichte keine Fokussierung auf das Böse in Arthurs Leben besitzt wurde Madame Mim erfunden, die Merlins Erzfeindin wurde.[10]

Soundtrack[Bearbeiten]

  • "The Sword in the Stone" (gesungen von Fred Darian)
  • "Higitus Figitus" (gesungen von Merlin)
  • "That's What Makes the World Go Round" (gesungen von Merlin unnd Arthur)
  • "A Most Befuddling Thing" (gesungen von Merlin)
  • "Mad Madam Mim" (gesungen von Mim)
  • "Blue Oak Tree" (Ending of the song, sung by Sir Ector and Sir Pellinore; beginning of the song deleted)
  • "The Magic Key" (Deleted song)
  • "The Sand of Time" (Deleted score)

Veröffentlichung und Finanzieller Erfolg[Bearbeiten]

Der Film feierte am 25. Dezember 1963 seine Premiere in den USA.[15] In Westdeutschland wurde der Film unter dem Titel Merlin und Mim am 17. Dezember 1964 veröffentlicht.[16]

Der Film spielte 22,2 Millionen US-Dollar innerhalb der USA ein und war somit deutlich weniger erfolgreich als sein Vorgänger 101 Dalmatiner.

Ehrungen[Bearbeiten]

Das King Arthur Carrousel

George Bruns wurde 1964 in der Kategorie Beste Filmmusik für den Oscar nominiert.

Der Film in der Popkultur[Bearbeiten]

Merlin und Madame Mim haben unter anderem einen Gastauftritt in dem Film Verschwörung der Superschurken und tauchen bei mehreren Disneypark-Attraktionen wie der Walt Disney's Parade of Dreams im Disneyland Park auf. Besonders bekannt und populär wurde das King Arthur Carrousel. Daneben treten Madame Mim und Merlin in mehreren Comics und Videospielen wie World of Illusion oder Kingdom Hearts auf. Der Zaubererwettstreit zwischen Madam Mim und Merlin wurde auch für den Zeichentrickfilm Tarzerix: Die Elefantenpolizei kopiert.

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Greene, K&R (2001). Inside The Dream: The Personal Story Of Walt Disney. Disney Editions. S. 180. ISBN 0-7868-5350-6.
  2. Robin Allan, Walt Disney und Europa, S. 239
  3. Robin Allan, Walt Disney und Europa S. 240
  4. Mark I. Pinsky, Das Evangelium nach Disney, S. 83.
  5. Nicole, Dentzien: Offenheit des Mythos - die Artus Tradition im Mittelalter und Heute, Verlag Königshausen & Neumann, S.102
  6. Pierre Lambert, Walt Disney, das Goldene Zeitalter, S. 240
  7. Boxoffice-Mojo
  8. Christopher Fink, "Die Kunst der Walt Disney Mickey Mulan, S. 78
  9. Robin Allan, Walt Disney and Europe, S. 239.
  10. 10,0 10,1 Frank Thomas und Ollie Johnston, The Disney Villain, S. 136
  11. Extras der DVD "Die Hexe und der Zauberer" anlässlich des 45. Jahrestages der Uraufführung.
  12. David Koenig, Mouse Under Glass - Secrets of Disney Animation & Theme parks, S. 123
  13. Pierre Lambert, Walt Disney, das goldene Zeitalter,S. 251
  14. David Koenig, Mouse Under Glass - Secrets of Disney Animation & Theme parks,S. 123
  15. Die Hexe und der Zauberer in der Internet Movie Database (englisch)
  16. Die Hexe und der Zauberer in der Internet Movie Database (englisch)