Die Rückkehr des King Kong

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Filmdaten
Deutscher TitelDie Rückkehr des King Kong
OriginaltitelKingu Kongu tai Gojira
ProduktionslandJapan
OriginalspracheJapanisch
Erscheinungsjahr1962
LängeJap. Originalfassung: 97 Minuten
US Schnittfassung: 91 Minuten
Dt. Kinofassung: 78 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieIshirō Honda
DrehbuchShinichi Sekizawa
ProduktionTomoyuki Tanaka,
John Beck
MusikIfukube Akira
KameraHajime Koizumi
SchnittReiko Kaneko
Besetzung

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Die Rückkehr des King Kong (jap. キングコング対ゴジラ, Kingu Kongu tai Gojira, dt. „King Kong gegen Gojira“ auch bekannt unter dem dt. „Schlachtfest der Giganten“ und „King Kong kommt zurück“) ist der Titel eines 1962 entstandenen Monsterfilms des japanischen Regisseurs Ishirō Honda. Er ist nach Godzilla und der ein Jahr später veröffentlichten Fortsetzung Godzilla kehrt zurück der dritte japanische Film über das Kultmonster Godzilla und beinhaltet außerdem eine Adaption der King Kong-Figur, für deren offizielle Verwendung die produzierenden Toho-Studios die Rechte von RKO Pictures erwarben. Der Film ist ein Vertreter des „Kaijū Eiga“, der Gattung des japanischen Monsterfilms. Sowohl für King Kong als auch für Godzilla ist es der erste Film in Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Handlung[Bearbeiten]

Dr. Muro Makiamato bringt nach einem Besuch der Südseeinsel Faroa besondere Beeren mit betäubender Wirkung nach Japan zurück. Außerdem erzählt er, dass die Bewohner der Insel einem Riesenaffen namens King Kong anbeten. Als das Mr. Tako der Chef eines pharmazeutischen Unternehmens hört, entscheidet er sich dafür seine Mitarbeiter Osamu Sakurai und Kinsaburo Furue auf die Insel zu schicken. King Kong soll für das Unternehmen der neue Werbeträger werden, da bisherigen Marketingversuche eher ein Fehlschlag waren.

Zur gleichen Zeit wird in der Beringsee eine Erhöhung der Wassertemperatur festgestellt, die Eisberge schmelzen lässt. Dieses Phänomen wird von einem U-Boot untersucht, allerdings stößt dieses mit einem Eisberg zusammen. In diesem Berg steckte Godzilla, der dort seit seinem Kampf gegen Anguirus in diesem begraben war. Godzilla löscht das U-Boot aus und greift an der nahegelegenen Küste einige japanische Panzer an, allerdings wird er ins Meer zurückgejagt.

Auf der Insel Faroa hingegen treffen Sakurai und Furue kurz vor einer Opferzeremonie für King Kong ein. Mit Geschenken für den Ältesten und die Inselbewohner gelingt es ihnen auf der Insel bleiben zu dürfen und sich auf die Suche nach King Kong zu begeben. Die beiden Männer entdecken schließlich King Kong und erleben wie der Riesenaffe gegen einen riesigen Oktopus kämpft und gegen diesen gewinnt. Schließlich betäubt sich der Affe mit den Opfergaben selbst und kann somit von beiden Männern verschifft werden. Als sie auf dem Meeresweg mit King Kong nach Japan unterwegs sind werden sie von einem Schiff der Marine gestoppt, das sie informiert, dass King Kong wegen der radioaktiven Strahlung nicht nach Japan gebracht werden darf. Als King Kong erwacht, soll er mit Dynamit in die Luft gejagt werden, allerdings gelingt es ihm sich zu befreien und nach Japan zu schwimmen.

Kurz vor Sakurais Rückkehr wird in den Medien darüber berichtet, dass ein Flugzeug abgestürzt wäre. Sakurais Schwester Fumiko nimmt fälschlicher Weise an, dass ihr Bruder bei dem Flugzeugabsturz dabei gewesen wäre und reist mit dem Zug zum Flughafen. Allerdings ist King Kong in dieser Richtung unterwegs und entführt Fumiko. Mit der Hilfe ihres Bruders dem Saft der betäubeden Früchte und einer Tonbandaufnahme gelingt es ihnen King Kong einzuschläfern.

Das ratlose Militär entscheidet sich dafür die beiden Monster gegen einander kämpfen zu lassen und stellt Godzilla eine Falle. Es kommt schließlich zum großen Kampf zwischen Godzilla und King Kong bei dem beide durch ein plötzliches Erdbeben ins Meer stürzen. Godzilla taucht nicht mehr auf, King Kong schwimmt in seine Heimat zurück.

US-amerikanische Schnittfassung[Bearbeiten]

Für die amerikanische Schnittfassung wurde ein Drehbuch von Paul Mason und Bruce Howard geschrieben. Zusätzlich wurde weitere Szenen für das amerikanische Pubilikum unter der Regie von Thomas Montgomery gedreht. Verantwortlich für die Produktion dieser Szenen war John Beck. Für diese Szenen wurden zahlreiche Szenen in denen es um die Beziehung der einzelnen Charaktere herausgeschnitten, um diese durch einen erklärenden Reporter (gespielt von Michael Keith) zu ersetzen. Die Erdbebenszenen am Ende der US-Fassung wurden mit Filmmaterial aus Inoshiro Hondas Film Weltraumbestien ergänzt.

Ferner wurde auch der Originalsoundtrack von Ifukube Akira größtenteils durch einen anderen Soundtrack ausgetauscht. Beispielsweise wurde der Soundtrack aus Der Schrecken vom Amazonas von Jack Arnold wiederverwendet. Diese Fassung wurde unter dem Titel King Kong vs. Godzilla vermarktet und spielte in den USA über 1.250.000 US-Dollar ein.

Die deutsche Fassung des Films basiert auf der amerikanischen Version.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Die Grundidee zum Film hatte ursprünglich King-Kong-Erfinder Willis O’Brien, der einen Film namens King Kong Versus Frankenstein produzieren wollte.[1] Hier sollte King Kong in San Francisco gegen das Frankenstein-Monster kämpfen. Hierfür fertigte er mehrere Skizzen und Ideen an.[2] Da die Rechtsabteilung von RKO vermutete dass der Name des Frankenstein-Monsters eigentlich den Universal-Studios gehören würde, wurde das Projekt in King Kong vs. the Ginko umbenannt.[3] Hier befand die Rechtsabteilung des Studios allerdings im Irrtum, da nur das Design des Monsters dem Studio gehörte. Schließlich lag das Projekt auf Eis und RKO beendete ihre Filmproduktion.

Schließlich Willis O’Brien den Produzenten John Beck kennen, der ihm versprach ein Studio zu finden, der einen Film produzieren wollte. Zusammen mit George Worthing Yates arbeitete er am Drehbuch und gab nochmals eine Änderung. Der Titel wurde in King Kong vs. Prometheus umbenannt. Aber die Kosten für die Stop-Motion Animation schreckten amerikanische Vertragspartner ab und so wurde Beck auf die japanischen Toho-Studios aufmerksam, die schon seit langer Zeit einen King Kong-Film produzieren wollen.[4]

Das Studio kaufte das Drehbuch und ersetzte Frankenstein durch Godzilla, der bereits zuvor in zwei Filmen zu sehen war.[5] Der Verkauf des Drehbuchs fand hinter dem Rücken von Willis O'Brien statt und er wurde im Intro oder im Outro nicht erwähnt. Im gleichen Jahr starb Willis O’Brien an einem Herzinfarkt.[6] 1963 kam schließlich zu einem Rechtsstreit über die Rechtmäßigkeit der Verwendung der Figur. Merian C. Cooper der Regisseur von King Kong und die weiße Frau war verärgert und schrieb seinem Freund Douglas Burden:

„I was indignant when some Japanese company made a belittling thing, to a creative mind, called King Kong vs Godzilla. I believe they even stooped so low as to use a man in a gorilla suit, which I have spoken out against so often in the early days of King Kong".[7]

Sowohl für King Kong als auch für Godzilla war es der erste Leinwandauftritt in Farbe. Unter Hondas Regie ist in einer Nebenrolle als Dr. Shigezawa wieder Akihiko Hirata zu sehen, der im Film von 1954 in seiner Rolle als Dr. Serizawa mit seiner Erfindung, dem Oxygen-Zerstörer, Godzilla den Garaus gemacht hatte. Eiji Tsuburaya war wie für die ersten beiden Godzilla-Filme auch für diesen wieder als Tricktechniker dabei und setzte das Suitmation-Verfahren für beide Figuren ein, da diese kostengünstiger waren, als die Stop-Motion-Technik. So wurden King Kong und Godzilla auch hier von entsprechend verkleideten Schauspielern in Bewegung gesetzt. Das Kostüm von King Kong gilt bei den Fans als das schlechteste innerhalb der Leinwandauftritte des Riesenaffen. So ist z. B. in einer Einstellung sehr deutlich der Reißverschluss am Rücken des Kostüms sichtbar. Eigentlich arbeitete er zuvor an einem Märchenfilm mit dem Titel Kaguyahime, dieses Projekt brach er ab, als von der Möglichkeit hörte King Kong in Szene zu setzen, da er ein großer King Kong Fan war.[8]

Toho wollte den Film ursprünglich in Sri Lanka drehen, aber die Rechte an King Kong kosteten insgesamt 80 Millionen Yen und somit musste am Film gespart werden.[9] King Kong wurde von Shoichi Hirose und Godzilla von Haruo Nakajima gespielt, die für den Film extra Wrestlinggriffe einstudierte, da dieser Sport in Japan populär wurde.[10]

Eigentlich wollte Eiji Tsuburaya einige Stop-Motion-Tricks in den Film miteinfließen lassen, aber das Budget ließ wenig zu, trotzdem verwendete er an paar Stellen des Films einige Stop-Motion-Effekte.[11] Ferner wurde ein neues Godzilla-Kostüm designt, die Godzilla mehr Repitilenhaftigkeit geben sollten.[12] Der Oktopus, mit dem King Kong auf Faroa kämpft war ein richtiger Kraken. Für den Dreh dieser Kampfszene kamen vier Exemplare dieser Tierart zum Einsatz; und es heißt, eines davon sei für Tsuburaya im Kochtopf gelandet.

Lange hielt sich das Gerücht, Honda hätte zwei verschiedene Filmenden inszeniert: für die amerikanischen Zuschauer hätte er King Kong siegen lassen, das japanische Publikum dagegen hätte Godzilla als Sieger aus dem finalen Kampf hervorgehen sehen. Diese Annahme gilt heute jedoch als unwahr.

Die Rückkehr des King Kong gilt bis heute als einer der erfolgreichsten Godzilla-Filme: Allein in Japan sahen über 12 Millionen Kinobesucher. Auch international war der Film sehr erfolgreich.

Das Budget was hier veranschlagt wurde betrug zwischen 12-12.5 Mio.$. Das Einspielergebnis in Japan betrug allein schon auf 11.2 Mio.$ (kommt noch mehr dazu wegen seinen internationalen Erfolg)[13]

Kritiken[Bearbeiten]

Auf Zeit Online schreibt Jörg Buttgereit über den Film:

„Als soziopolitische Metapher geben Japans Filmmonster bis heute einen tiefen Einblick in die japanische Kultur. Denn egal, welche Bestien ihr Unwesen treiben, egal, was die Kaiju anrichten, zertrampeln und explodieren lassen: Anders als im amerikanischen Kino wird das stets übermächtige Monster am Ende nicht umgebracht. Vielmehr strebt man die mehr oder weniger friedliche Koexistenz an. Wer die Duldsamkeit und Ruhe der Japaner im Umgang mit der gegenwärtigen Katastrophe (Fukushima, FraSchei) begreifen will, sollte sich die Monsterfilme dieses Landes anschauen.[14]

Am 3. August 2018 wurde der Film im Rahmen der Tele 5-Reihe Die schlechtesten Filme aller Zeiten gezeigt. Der Film bekam überwiegend negative Bewertung, so bewerteten Kritiker den Film auf der Webseite Rotten Tomatoes zu 47 % positiv. Ein vergleichbares schlechtes Ergebnis war auch beim Publikum da gefiel der Film nur zu 53 %.[15]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Cotta Vaz, Mark (2005). Living Dangerously: The Adventures of Merian C. Cooper, Creator of King Kong. S. 361 Villiard. ISBN 9781400062768.
  2. The 13 Faces of Frankenstein by Forrest J Ackerman. Famous Monsters of Filmland #39. Warren Publishing. 1966. Pgs. 58-60
  3. Don Glut. The Frankenstein Legend: A Tribute to Mary Shelley and Boris Karloff. Scarecrow Press, 1973. Pgs. 242-244
  4. Information Explosion. Teruyoshi Nakano talks of Godzilla past, present, and future. G-Fan #71. Daikaiju Enterprises, 2005. Pgs. 53-54
  5. Paul A. Woods. King Kong Cometh! Plexus Publishing Limited, 2005. Pg. 119
  6. Willis O'Brien-Creator of the Impossible by Don Shay. Cinefex #7 R.B Graphics. 1982. Pgs. 69-70
  7. L. Tom Perry Special Collections. Brigham Young University. Cooper Papers. Box MSS 2008 Box 8 Folder 6
  8. Kobayashi Tatsuyoshi & Nomoto Samurai.Eiji Tsuburaya: The Film Director Who Made Ultraman(円谷英二 : ウルトラマンをつくった映画監督).Shogakkan Publishing.1996. Pgs.48-53.
  9. Ryfle, Steve; Godziszewski, Ed (2017). Ishiro Honda: A Life in Film, from Godzilla to Kurosawa. Wesleyan University Press. ISBN 9780819570871.
  10. Japan's Kong-Nection How O'Brien's Eighth Wonder of the World inspired Tsuburaya's Kingdom of Giant Monsters by Jim Cirronella. Famous Monsters of Filmland #267. Movieland Classics LLC. May/Jun 2013. Pg.68
  11. http://www.scifijapan.com/articles/2008/12/27/koichi-takano-1935-2008/
  12. Sho Motoyama & Rieko Tsuchiya. Godzilla Museum Book. ASCII Publishing, 1994.
  13. https://godzilla.fandom.com/de/wiki/Die_R%C3%BCckkehr_des_King_Kong
  14. https://www.zeit.de/2011/12/Japan-Film-Monster
  15. https://www.rottentomatoes.com/m/king_kong_vs_godzilla