Dolly Buster

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Dolly Buster

Dolly Buster, bürgerlich Nora Baumberger (* 23. Oktober 1969 in Prag als Nora Dvořáková[1][2]) ist eine ehemalige tschechische Pornodarstellerin, die nach der Karriere vor der Kamera als Produzentin, Regisseurin, Schauspielerin, Autorin und Malerin tätig ist sowie für Parlamente kandidiert.

Leben[Bearbeiten]

1980er-Jahre[Bearbeiten]

Dolly Buster machte zuerst mit ihrem riesigem Silikonbusen als Sexbombe in Pornofilmen von sich reden. Deutschlandweit bekannt wurde sie, nachdem sie für das Titelbild des renommierten deutschen Magazins Stern zu einem Artikel über die Pornobranche posierte. Auch ihre kurzen Ausflüge als Moderatorin oder Kommentatorin in diversen Sendungen geben ihrer Popularität immer wieder Auftrieb (ihr stark ausgeprägter Schetismus wird gerne und oft fälschlicherweise als Lispeln parodiert). Mit 18 Jahren jobbte sie als Übersetzerin für den Bundesgrenzschutz. Ein halbes Jahr später begann sie, in Pornofilmen mitzuwirken, wo sie den Pornoproduzenten Josef Baumberger, genannt Dino, kennenlernte, mit dem sie seit 1997 verheiratet ist.[3]

1990er-Jahre[Bearbeiten]

Sie wirkte in den 80er- und 90er-Jahren in über 50 Pornofilmen als Darstellerin mit. Nach ihrer Heirat im Jahr 1997 beendete sie ihre Karriere vor der Kamera und steht seitdem als Regisseurin und Produzentin hinter der Kamera.[3] Des Weiteren betreibt sie auch eine eigene Erotikshop-Kette namens „Dolly Buster“.

1995 veröffentlichte sie die Single Make love (make no war), die Platz 80 der deutschen Charts erreichte.[4] Sie hatte damit als Gast in der Samstagsabendshow Ma kuck’n von Stefan Raab einen Gesangsauftritt. 1998 veröffentlichte sie eine Coverversion der Single Schöner fremder Mann von Connie Francis.

Buster engagiert sich seit einiger Zeit für den Tierschutz, speziell auch gegen den illegalen Welpenhandel. In diesem Zusammenhang ist sie prominente Patin für das Tierschutzprojekt Ungarn.[5]

Ihre Karriere als Schauspielerin beruht auf Filmen wie Hawaii Connection (1997), aber auch auf ihren Rollen in Fernsehfilmen wie Marys verrücktes Krankenhaus oder Die Anrheiner. In der von Tom Gerhardt 1994 gedrehten Komödie Voll normaaal hatte sie des Weiteren einen kurzen Gastauftritt als Busenwunder „Gianna S.“

1995 spielte sie in der ARD-Fernsehproduktion Private-Life-Show des Saarländischen Rundfunks die Fernsehassistentin von Burkhard Driest. Diese fiktive Fernsehshow sorgte für einen kleinen Skandal, da diese angeblich live ausgestrahlte Show mit dem Tod des Moderators endete, der von einem aufgebrachten Showkandidaten erschossen wurde. Viele Zuschauer glaubten damals, dass dies wirklich geschehen sei.

2000er-Jahre[Bearbeiten]

Seit den 2000er Jahren betätigt sie sich als Buchautorin. Im April 2003 erschien ihr Thriller Tiefenschärfe, dem nach Hard Cut allerdings auch nur ein sehr mäßiger Erfolg vergönnt war.

2004 nahm Dolly Buster an der zweiten Staffel der RTL-Show Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! teil, verließ das Dschungelcamp jedoch vorzeitig nach zwei Tagen.

Nachdem sie bereits als 14-Jährige die staatliche Kunstschule in Prag besuchte, kehrte sie auch wieder zur Malerei zurück. Ab 2006 nahm sie Malunterricht bei der Düsseldorfer Künstlerin Johanna Rzepka, besuchte einige Male die Kunstakademie Düsseldorf als Tagesgast und schaute bei Arnim Tölke in der Klasse für Aktzeichnen vorbei. Ihre ersten Bilder veröffentlichte sie am 15. November bei TV total. Am 27. November folgte die Vernissage ihrer Ausstellung „Color Crash“ mit 31 Werken im Hamburger Café Keese. Laudatoren waren der Dozent der Düsseldorfer Kunstakademie Arnim Tölke und der Maler Paul Cleeve. Durch das Programm für die ca. 200 Gäste führte ein Freund von Dolly Buster, der Travestie-Künstler Oliver Knöbel, besser bekannt als Olivia Jones.

Anfang 2007 unterzog sich Dolly Buster laut Medienberichten einer Brustverkleinerungs-Operation. Seit 2009 ist sie zusätzlich als DJane tätig.[6]

Kandidaturen und Unterstützungen bei Wahlen[Bearbeiten]

Dolly Buster unterstützte Guido Westerwelle (FDP) im Bundestagswahlkampf 2002 und trat dabei vor allem für die freie Liebe ein.

Kandidatur für das Europäische Parlament[Bearbeiten]

Bei der Europawahl 2004 kandidierte die Tschechin in ihrer Heimat als Nora Baumbergerová für die tschechische Partei NEI (Nezávislá erotická iniciativa, Unabhängige erotische Initiative) für das Europäische Parlament. Sie scheiterte dabei allerdings deutlich.

Aufstellung als Kandidatin wider Willen[Bearbeiten]

Am 23. Juli 2009 wurde bekannt, dass Dolly Buster ohne ihr Wissen und gegen ihren Willen[7] bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen am 30. August 2009 für die Gemeinderatswahl im Weseler Wahlbezirk Obrighoven-Lackhausen für die Unabhängige Weseler Wählergemeinschaft (UWW) auf Listenplatz 21 von 25 nominiert wurde;[8] sie gab in einem Fernseh-Interview an, die Erklärung als eines von vielen Dokumenten auf ihrem Schreibtisch unterzeichnet zu haben, ohne den Text gelesen zu haben. Ihr Mann gab gegenüber dem WDR an, sie hätten beide ein Formular unterschrieben und dachten, mit diesem Mitglied der UWW zu werden.[7] UWW-Sprecher Oelmüller erklärte, die UWW hätte nur sieben Mitglieder und deshalb Bekannte gebeten, sie zu unterstützen, die 25 Wahlbezirke mit Kandidaten zu besetzen. Im Frühsommer seien die Kandidaten dann bereits von den UWW-Mitgliedern auf die Listenplätze gewählt worden.[9] Eine solche schriftliche Zustimmungserklärung ist laut § 20 Abs. 1 BWahlG [1] unwiderruflich, eine Zurücknahme nach § 23 [2] oder § 24 BWahlG [3] nur unter bestimmten Bedingungen und nur vor der Zulassung der Wahlvorschläge möglich, deshalb war ein Rücktritt von der Kandidatur nicht möglich, die Buster noch am selben Tag in die Wege leiten wollte.[7] Also rief sie stattdessen die Wähler auf, sie nicht zu wählen.[10] Ein Mandat hätte sie im Falle ihrer Wahl jedoch auch ablehnen können. Ihr Mann Josef Baumberger kandidierte für die UWW auf Listenplatz 23. Da die UWW mit 1,73 % der Stimmen nur einen Sitz erringen konnte[10] und keinen Bezirk direkt gewann, wurden beide nicht gewählt.[11]

Diskografie[Bearbeiten]

Singles[Bearbeiten]

  • 1995: Make Love (Make No War)
  • 1995: Schöner Fremder Mann (Coverversion des Connie Francis-Liedes)
  • 2011: Wake Up (Be Good to Me) (mit Sin with Sebastian)

Weblinks[Bearbeiten]

Commons Commons: Dolly Buster– Medien zum Thema

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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