Fröhlich, Frei, Spaß dabei
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Fröhlich, Frei, Spaß dabei |
Originaltitel | Fun and Fancy Free |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1947 |
Länge | 73 Minuten |
Altersfreigabe | FSK o. A. |
Stab | |
Regie | Bill Roberts, Animation: Jack Kinney, Hamilton Luske, Live Action: William Morgan |
Drehbuch | Homer Brightman, Eldon Dedini, Sinclair Lewis (Story von Bongo), Lance Nolley, Tom Oreb, Harry Reeves, Ted Sears |
Produktion | Walt Disney |
Musik | Eliot Daniel, Paul J. Smith, Oliver Wallace |
Kamera | Charles P. Boyle |
Schnitt | Jack Bachom |
Besetzung | |
Synchronisation | |
Sprecher englisch:
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Fröhlich, Frei, Spaß dabei ist das neunte Walt Disney Meisterwerk, der als Package Film am 27. September 1947 in die Kinos kam und von RKO Radio Pictures veröffentlicht wurde.[1] Der Film war nach Make Mine Music der zweite Package Film, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Meisterwerk veröffentlicht wurde.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[Bearbeiten]
Jiminy Cricket befindet sich in einem Haus, dass sich der Trügsinnigkeit verschrieben hat. In den Bücherregalen befinden sich Bücher über Melancholie und traurige Philosophie. Diese Stimmung kann Jiminy die Laune nicht verderben und so begibt er sich auf die Suche nach etwas fröhlichen. Hierbei stößt er auf eine traurige Puppe und einen alten traurigen Teddybären. Zu seinem Glück befinden sich ein Plattenspieler und einige Schallplatten in seiner Nähe. Er wählt eine Schallplatte mit der Geschichte von Bongo dem Wunderbären aus dem Zirkus aus.
Dinah Shore die Erzählerin, beginnt damit von Bongo dem Wunderbären zu berichten. Er ist in Manege ein Star, allerdings ist er danach nur noch ein gefangener Bär, der von einem Eck in das nächste geworfen wird und von der großen Wildnis träumt. Während einer Zugfahrt ereilt ihn der Ruf der Wildnis, der ihn dazu animiert aus seinem Gefängnis zu fliehen. Nach seiner Flucht versucht er sich an das wilde Leben anzupassen und wird unter anderem von Chip und Chap ausgelacht, als es ihm nicht gelingt auf einem Baum zu klettern. Bongo versteht das ganze anfangs noch als Abenteuer und amüsiert sich über seine Ungeschicklichkeit. Nach einer schlaflosen Nacht, die durch das Konzert der Wildtiere verursacht wurden, plagt ihn der Hunger. Allerdings ist er es nicht gewöhnt, selbst für seine Ernährung zu sorgen und somit fängt er keinen Fisch. Stattdessen begegnet er der hübschen Bärendame Lulubelle, die sich sofort in ihn verliebt. Die beiden schweben in den siebten Himmel und werden von Amors Pfeilen getroffen. Allerdings gefällt diese Liebe nicht dem Grizzlybären Lumpjaw. Er versucht sie für sich zu gewinnen. Doch Lulubelle schlägt Bongo auf die Nase, was bei Bären bedeutet, dass sie in diesen Bären verliebt sind. Bongo versteht das ganze falsch und lässt zu, dass Lulubelle aus Versehen Lumpjaw schlägt. Dieser ist begeistert und lädt alle Bären zum Feiern ein. Kurz darauf beginnt Bongo zu verstehen, was das Schlagen bedeutet und beginnt um Lulubelle zu kämpfen. Hierbei gewinnt er gegen Lumpjaw und ist intensiv in Lulubelle verliebt.
Nach dem Ende Geschichte haben sich die Puppe und der Bär einander zugewendet und Jiminy findet eine Einladungskarte von dem Edgar Bergen, Luana Patten, Charlie McCarthy und Mortimer Snerd zu einer kleinen Party. Edgar Bergen versucht seine Gäste mit einer Bauchredner-Nummer zu unterhalten. Allerdings wird diese von Charlie McCarthy, als wenig interessant empfunden. Jiminy genießt währenddessen Kuchen und die Atmosphäre der Party.
Edgar Bergen erzählt ihnen schließlich die Geschichte von Micky und die Bohnenranke. In einem glücklichen Land existierte eine Singende Harfe die das ganze Reich in Wohlstand und Glückseligkeit führte. Allerdings tauchte eines Tages ein großer Schatten auf, der die Harfe gestohlen hat. Daraufhin begann das Land zu veröden und deren Bürger in unsagbare Armut zu stürzen. Die Bauern Micky, Goofy und Donald sind vom Hunger so sehr gequält, dass Donald Wahnvorstellungen hat und versucht die einzige verbleibende Kuh zu töten. Micky und Goofy kommen gerade noch rechtzeitig und so entschließen sie sich die Kuh zu verkaufen. Anstelle eines großen Geldbetrages erhält Micky nur drei magische Bohnen. Donald und Goofy sind so verärgert, dass sie die Bohnen auf den Boden werfen und hungrig zu Bett gehen. In dieser Nacht wächst die eine riesige Bohnenranke in den Himmel und die drei landen in einem riesigen Garten und entdecken dort das Schloss eines Riesens. Dieser Riese hat die singende Harfe gestohlen und Micky versucht sie zurück zu bekommen. Schließlich bemerkt der Riese Willie Micky und versucht ihn einigen Zauberkunstücken zu beeindrucken. Micky plant ihn zu erledigen indem er ihn darum bittet, sich in eine Fliege zu verwandeln. Nach einer aberwitzigen Verfolgungsjagd gelingt es den dreien die Harfe in das glückliche Land zurück zu bringen und die Bohnenranke abzusägen während der Riese sich noch darauf befindet.
Als Edgar Bergen seine Geschichte beendet hat, wird das Dach des Hauses von Willie dem Riesen angehoben, der ihn nach einer kleinen Maus sucht. Edgar fällt ihn Ohnmacht, während Mortimer ihn darum bittet, dass Dach leise wieder zu schließen.
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Ursprünglich sollte Micky und die Bohnenranke und Bongo als zwei seperate Spielfilme produziert werden.[2]
Während der 1930er Jahre war die Popularität von Micky Maus regelrecht gesunken, während Donald Duck, Goofy, Pluto und Max Fleischers Popeye beim Publikum sehr populär waren. Walt Disney und seine Künstler versuchten mit Cartoons wie Tapferes kleines Schneiderlein und seinem Auftritt in Fantasia als Zauberlehrling zu steigern. Die Zeichner Bill Cottrell und T. Hee kamen während der Produktion von Fantasia auf die Idee die Hans und die Bohnenranke mit Micky, Donald und Goofy zu drehen. Als sie diese Idee Walt Disney präsentiert hatten, soll dieser vor Lachen in Tränen ausgebrochen sein.[3] Ursprünglich wollte Walt Disney nicht, dass der Film produziert wird, weil er seine Figuren ermorden würde.[3] Allerdings gab ihnen Walt Disney nach kurzer Zeit dennoch grünes Licht für die Produktion des Films.[4]
Aus der ursprünglichen Planung sollten der Ehrliche John und Gideon aus dem Film Pinocchio Micky die Bohnen für die Kuh überreichen.[4] Allerdings wurde später das Skript umgeschrieben und Micky verschenkt die Kuh durch seine Schüchternheit an die Königin des Landes. Diese schenkt ihm die magischen Bohnen und erzählt ihm von ihren magischen Kräften. Die Königin sollte natürlich von Minni Maus gespielt werden.[4] Im Film selbst gibt es keine Erklärung, wer Micky die Bohnen übergibt.
Der Film sollte unter dem Titel The Legend of Happy Valley in die Kinos kommen, nachdem der Film Dumbo fertig gestellt wurde.[5] The Legend of Happy Valley wäre ein einfacher Low-Budget-Film mit einer Laufzeit von 50 Minuten geworden. Allerdings kam es zum Disney Animator Streik am 27. Oktober 1941 und dessen Beendigung begann der Zweite Weltkrieg, der die amerikanische Filmindustrie zu einem großen Teil vom Europäischen Markt trennte. Disney versuchte seine finanziellen Schwierigkeiten mit der Produktion von Propaganda- und Lehrfilmen im Auftrag der Regierung anzufertigen.[5]
Parallel zur Produktion von The Legend of Happy Valley fand die Produktion von Bongo statt. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Sinclair Lewis die für das Magazin Cosmopolitan im Jahr 1930 veröffentlicht wurde. Der sollte als Prequel von Dumbo produziert werden und einige Charaktere wie tratschenden Elefantendamen enthalten.[4] Die Idee selbst wurde nicht in die Tat umgesetzt. Das Skript für den Film wurde 8. Dezember 1941 fertig gestellt. Einen Tag zuvor am 7. Dezember 1941 wurde Pearl Harbor angegriffen.[4]
Die Armee fragte das Disney ob sie ihnen nicht bei ihren Produktionen helfen könnte und somit wurden die Produktionen Bongo, The Wind in the Willows, Alice im Wunderland und Peter Pan erstmal auf Eis gelegt, um die bereits angeführte Produktion von Propaganda und Lehrfilm ausführen zu können. Um die Kosten für nicht bezahlte Produktionen niedrig halten zu können, begann Walt Disney verstärkt auf Package Filme zurück zu greifen. Bereits 1937 präsentierte Disney seinen ersten Package Film mit dem Namen Academy Award Review of Walt Disney Cartoons, um für Schneewittchen und die sieben Zwerge werben zu können. 1941 präsentierte Disney seinen ersten größeren Package Film mit Der Drache wider Willen, es folgten unter anderem auch der Film Drei Caballeros im Sambafieber oder Drei Caballeros.[5]
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs war Walt Disney von den beiden Projekten Bongo und The Legend of Happy Valley nicht so begeistert und aus diesem Grund wurden beide Filme als Package Film veröffentlicht.[5] Ein ähnliches Schicksal ereilte später auch das Projekt The Wind in the Willows und The Legend of Sleepy Hollow die in dem Film Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte zusammengefasst wurden.[3]
Für diesen Film lieh Walt Disney Micky seit 1928 zum letzten Mal die Stimme, da nicht mehr die Zeit und Energie für diese Figur hatte. Ersetzt wurde er von Jimmy MacDonald. Die meisten Tonaufnahmen stammten aus dem Jahr 1941. Für die Fernsehshow The Mickey Mouse Club übernahm er von 1955 bis 1959 nochmals die Rolle von Micky Maus. [6]
Um ein großes Publikum anzulocken beteiligte sich Edgar Bergen, der mit seinen beiden Bauchrednerpuppen Charlie McCarthy und Mortimer Snerd die Rolle des Erzählers in der zweiten Geschichte übernimmt. Er selbst war mit Walt Disney befreundet. Auch Dinah Shore sorgte mit ihrer Stimme für eine zauberhafte Atmosphäre bei der Verfilmung von Bongo. Jiminy Cricket singt in dem Film das Lied "I'm a Happy-go-Lucky Fellow" das dem Film von Anfang an einen fröhlichen Touch gibt. Das Lied wurde ursprünglich für den Film Pinocchio geschrieben.[4]
Soundtrack[Bearbeiten]
- I'm A Happy-Go-Lucky Fellow, von Ned Washington und Eliot Daniel, gesungen von Cliff Edwards
- Too Good to be True, von Buddy Kaye und Eliot Daniel, gesungen von Dinah Shore und einem Chor
- Say It With a Slap, von Buddy Kaye und Eliot Daniel, gesungen von Dinah Shore und einem Chor
- Lazy Countryside, von Bobby Worth, gesungen von Dinah Shore
- Fun and Fancy Free, von Bennie Benjamin und George David Weiss, gesungen von Cliff Edwards und einem Chor
- Eat Until I Die, gesungen von Pinto Colvig und Clarence Nash
- My, What a Happy Day, von Bill Walsh und Ray Noble, gesungen von Anita Gordon und einem Chor
- Fee Fi Fo Fum, von Paul J. Smith and Arthur Quenzer, gesungen von Billy Gilbert
- My Favorite Dream von Bill Walsh und Ray Noble, gesungen von Anita Gordon[7]
Spätere Umarbeitungen[Bearbeiten]
Die deutsche Fassung mit dem Titel Micky, Donald & Goofy im Märchenland wurde später in den 1980er Jahren komplett umgearbeitet, hierbei wurde die Rahmenhandlung durch den Film Ben und Ich ersetzt. Auch in Amerika wurden Teile des Films in einem anderen Zusammenhang präsentiert. Hierbei übernahm Primus von Quack die Rolle des Erzählers in Micky und die Kletterbohne.[8]
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Fröhlich, Frei, Spaß dabei in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ IMDB-Release-Datum
- ↑ Making of Fröhlich, Frei, Spaß dabei
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Gabler, Neal (2006)"Walt Disney: The Triumph of American Imagination", Alfred A. Knopf Inc, New York City
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 "The story behind Fun and Fancy Free", Disney VHS, 1997
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 Barrier, Michel (1999) Hollywood Cartoons Oxford University Press, United Kingdom
- ↑ Walt Disney Treasures: Mickey Mouse in Living Color - Volume 2 (Bonus Material "Color Titles from 'The Mickey Mouse Club')
- ↑ http://www.imdb.com/title/tt0039404/soundtrack?ref_=tt_trv_snd
- ↑ Vergleich der einzelnen Fassungen