Freddy und das Lied der Prärie

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Filmdaten
OriginaltitelFreddy und das Lied der Prärie
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ProduktionslandBundesrepublik Deutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1964
Länge101[1] Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieSobey Martin
DrehbuchGustav Kampendonk
ProduktionCCC Filmkunst GmbH (Arthur Brauner)
MusikLotar Olias
KameraSiegfried Hold
SchnittWalter Wischniewsky
Besetzung
Synchronisation

Freddy und das Lied der Prärie ist ein deutscher Western und Schlagerfilm, der 1964 unter der Regie von Sobey Martin in Jugoslawien und West-Berlingedreht wurde. Der von Artur Brauner produzierte Farbfilm in Eastmancolor und Cinemascope wurde am 28. August 1964 in mehreren bundesdeutschen Kinos uraufgeführt.

Handlung[Bearbeiten]

Freddy ist im Wilden Westen schon seit vielen Jahren als der Rächer Black Bill bekannt, der als singender Cowboy durch die Prärie reitet und für die Rechte von Unschuldigen kämpft. Seine Eltern wurden von damals von Desperados getötet und er wuchs als Kind bei seinem Onkel Ted Daniels auf. Freddy beschließt zu seinem Onkel zu reisen, nachdem er einen Brief von Teds Tochter Anita erhalten hat.

Auf seiner Reise dorthin trifft er auf die drei Gauner Old Joe, Buck und Harry mit denen er sich anfreundet. Während seiner Reise wird Ted Daniels Farm von Banditen überfallen, Anita kann zwar fliehen, aber ihr Vater wird von den Banditen entführt, da er das Wissen über den Weg zu einer Goldmine verfügt. Black Bill begibt sich in die berüchtigte Goldgräberstadt Moon Valley, um die skrupellosen Verbrecher zur Strecke zu bringen und nimmt den Namen John Burns an, um einen harmloses Greenhorn zu spielen. Auch Anita entscheidet sich nach Moon Valley zu gehen.

Im Gespräch mit Joana Stanton der Schwester des Sheriffs Mickey Stanton, erfährt sie das dieser regelmäßig betrunken ist und das sich in dieser Stadt keiner für die Gerechtigkeit eintritt. Sie beschließt die Position des Hilfssheriffs anzunehmen und nennt sich fortan Betty Wilson. Im Saloon der Stadt trifft Black Bill als harmloser Besucher der Stadt auf Steve Perkins, der seit einiger Zeit über die Stadt herrscht. Seine Verlobte Olivia weiß erst seit einiger Zeit, dass ihr Verlobter eigentlich der Boss der Moon-Valley-Bande ist und das dieser Ted Daniels im Keller des Saloons festgesetzt hat. Der Plan für den Weg zur Goldmime befindet sich in Ted Daniels Taschenuhr.

Black Bill lässt die Taschenuhr von seinen drei Kumpanen suchen, die allerdings nicht lesen können und ihm sämtliche Uhren bringen die sich im Saloon befinden. Anita findet die Taschenuhren in John Burns Zimmer, dieser versucht mit der Hilfe einer gestohlenen Postkutsche Steve Perkins zur Strecke zu bringen, allerdings wird Old Joe bei der Verfolgungsjagd tödlich angeschoßen und John Burns wird von Anita verhaftet. Erst im Gefängnis von Moon Valley kommen beide hinter ihre wahre Identität. Schließlich gelingt es Freddy Ted zu befreien und mit Steve Perkins abzurechnen.

Hintergundinformationen[Bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Der Film sollte an den Erfolg der Karl-May-Verfilmung Der Schatz im Silbersee aus dem Jahr 1962 anknüpfen, der in Deutschland einen Westernboom auslösen sollte. Die Rechte an Karl Mays Western-Romanen lagen bei Horst Wendlandt und der Rialto Film. Daraufhin entschied sich dessen Konkurrent Artur Brauner dafür den Mockbuster Old Shatterhand zu drehen, der mit den Original-Schauspielern Lex Barker und Pierre Brice umgesetzt wurde. Rechtlich gab es hier keine Probleme da beide Filme vom Constantin-Filmverleih vertrieben wurden. Mit nur einer weiteren Ausnahme, die erst 1968 (Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten) folgte, musste Brauner aber fortan auf Karl-May-Stoffe zurückgreifen, die nicht im Western-Milieu spielten.

Artur Brauner hatte neben der Verwirklichung von Karl-May-Western und Wüstenfilmadaptionen auch den Wunsch einen Western mit dem erfolgreichen Entertainer Freddy Quinn zu realisieren. Zusammen mit dem Constantin-Filmverleih entwarf der Schlagerfilm- und Komödien-Autor Gustav Kampendonk ein Drehbuch für ein „Western-Musical“.[2] Regisseur des Films wurde der amerikanische Regisseur Sobey Martin der bereits bei einigen Folgen der Serien Tausend Meilen Staub und Rauchende Colts Regie führen konnte.

Artur Brauner gelang es noch weitere internationale und nationale Filmstars wie Beba Lončar, Mamie van Doren oder Trude Herr und Klaus Dahlen zu engagieren. Daneben gelang es ihm den italienischen Schauspieler Rik Battaglia zu engagieren, der bereits in Old Shatterhand als Bösewicht auftrat und später zum Standard-Bösewicht der Karl-May-Filme avancieren sollte.

Produktion[Bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden vom 9. März bis 6. Mai 1964 in Zupci bei Trebinjesowie in den CCC-Studios in Berlin-Haselhorst statt. Das Szenenbild wurde von den Filmarchitekten Veljko Despotović und Heinrich Weidemann entworfen. Die Kulissen der Westernstadt Moon Valley wurden aus dem Film Old Shatterhand wiederverwendet. Daneben griff Brauner auf ein Filmteam zurück, das teilweise bei Old Shatterhand oder den Karl-May-Filmen der Rialto Film Erfahrungen gesammelt hatte, allen voran Kameramann Siegfried Hold und Kostümbildnerin Irms Pauli. Als Produktionsleiter fungierten Willy Egger und Bosko Savić, die Herstellungsleitung übernahm Heinz Willeg. Wie bei Old Shatterhand ist Jugoslawien, wo der Film gedreht wurde, offiziell nicht als Produktionsland genannt, da die Belgrader Avala Film ausschließlich Dienstleistungspartner der CCC-Film war. Die Produktionskosten für den Western lagen bei 1,7 Millionen Mark.[3]

Filmmusik[Bearbeiten]

Label der Single Gib mir dein Wort von Freddy Quinn, 1964

Die Musik des Films stammte von den Komponisten Lotar Olias, die Texte wurden unter anderem von Kurt Hertha und Walter Rothenburg verwirklicht. Zum Film erschien eine erfolgreiche Langspielschallplatte mit dem Titel Freddy und das Lied der Prärie auf dem Label Polydor. Das Album konnte sich auf den 4. Platz der Charts einreihen, die Singles Gib mir dein Wort / Wie schön, daß du wieder zuhause bist und In the Wild Wild West / Dear Old Joe konnten sich ebenfalls in den Charts platzieren, wobei die Single Gib mir dein Wort und Wie schön, daß du wieder zuhause bist sich auf dem 5. Platz der Charts platzieren konnte.[4]

Im Film wurden folgende Lieder verwendet:

  1. Chor: Die Story von Black Bill
  2. Instrumental: Cowboy’s Tango (Titelmusik)
  3. Freddy Quinn: Wie schön, daß du wieder zuhause bist
  4. Freddy Quinn: Irgendwo, irgendwann
  5. Mariona: Wir sind die Dixie Girls vom gold’nen Westen
  6. Mamie van Doren: Ich dich lieben
  7. Chor: Im Wilden Westen
  8. Freddy Quinn: Ein Himmel voll Sterne
  9. Freddy Quinn: In the Wild Wild West
  10. Freddy Quinn: Der Wind der Prärie
  11. Freddy Quinn: Dear Old Joe
  12. Freddy Quinn: Gib mir dein Wort

Synchronisation[Bearbeiten]

Da es sich um einen Film mit zum Teil fremdsprachigen Schauspielern handelte, mussten diese synchronisiert werden. Die bekannten Synchronsprecher und ihre Rollen sind:[5]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Steve Perkins Rik Battaglia Rainer Brandt
Anita Beba Lončar Ursula Heyer
Sheriff Mickey Stanton Carlo Croccolo Arnold Marquis
Olivia Mamie van Doren Margot Leonard
Old Joe Otto Waldis Walter Bluhm
Murdock Vladimir Medar Jochen Brockmann

Kritiken[Bearbeiten]

„Showfilm um den bekannten Schallplattenstar im klischierten Western-Milieu.“

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 101 Minuten bei Kinoprojektion (24 Bilder/Sekunde), 97 Minuten bei Fernsehwiedergabe (25 Bilder/Sekunde), Filmlänge: 2768 Meter
  2. Angabe auf dem Filmplakat (siehe Freddy und das Lieder Prärie → hier)
  3. Artur Brauner: Mich gibt’s nur einmal. Rückblende eines Lebens. Herbig, München, Berlin 1976, ISBN 3-7766-0775-0 (Zitat online).
  4. Deutsche Single-Charts ab 1956 siehe Seite charts-surfer.de
  5. Freddy und das Lied der Prärie in der Deutschen Synchronkartei
  6. Freddy und das Lied der Prärie im Lexikon des internationalen Films