H. R. Giger
HR Giger manchmal auch H. R. Giger (* 5. Februar 1940 in Chur; † 12. Mai 2014 in Zürich), eigentlich Hansruedi Giger, auch Hans Rudolf Giger, war ein schweizerischer Künstler, Maler und Oscarpreisträger. Er wurde vor allem durch sein Design des Alien-Monsters berühmt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lebenslauf[Bearbeiten]
HR Giger wurde unter dem Namen Hans Rudolf Giger geboren und war der Sohn des Apothekers Hans Richard Giger und dessen Ehefrau Melly Giger.[2][3] Von seinem Vater erhielt einen Totenkopf geschenkt, der ihn später inspirierte.[4] Er erhielt eine katholische Erziehung, hierbei gab es eine Erzieherin, die seiner Kindergartengruppe immer wieder ein Ikonenbild von Jesus Christus gezeigt hat, dessen Darstellung ihn unter Todesqualen und mit einer blutenden Stirn durch die Dornenkrone zeigte.[5]
Nach dem Abschluss des Gymnasiums besuchte er von 1962 bis 1966 die Kunstgewerbeschule Zürich um dort Innenarchitektur und Industriedesign zu studieren. Daneben machte er eine Bauzeichnerlehre.[6] 1966 lernte er die Schauspielerin Li Tobler mit der er bis zu ihrem Selbstmord zusammen war. Er beschrieb sie als enorm vitale und mit einem großen Lebenshunger ausgestattete Frau.[7] Von 1966 bis 1967 arbeitete er als Designer bei Andreas Christen, später wurde ein freischaffender Künstler in Zürich. Er lernte später den Schriftsteller Sergius Golowin und den Filmemacher Fredi M. Murer kennen und nimmt an einigen «Poëtenz»-Abenden teil.[8] Golowin weckte das Interesse von H.R. Giger an Mystik, Magie und Geschichte und wird von ihn als Vaterfigur beschrieben.[9]
1968 verwirklichte er seinen ersten Spielfilm mit Swiss Made 2069 bei dem er zusammen mit Fredi M. Murer Regie führte. 1975 nahm sich seine langjährige Freundin Li Tobler das Leben, über ihren Selbstmord sagte er:
„Es sind unterschiedliche Dinge zusammen gekommen, die sie nicht verkraftet hat. Li hatte so ein hübsches Gesicht. Da hineinzuballern, ist verrückt, oder? Und wenn man mit einem verdammten Revolver in sein Gesicht schießt, dann passiert ganz sicher etwas. Selbst wenn man überlebt, sieht man entsprechend aus, ist auf einem Auge blind oder ähnliches. Das ist wirklich mutig.“[10]
1976 arbeitete er zusammen mit Regisseur Alejandro Jodorowsky an der Verwirklichung des Films Dune. Er entwarf das Harkonnen Castle, hier wurden vor allem die Harkonnen-Stühle populär, die allerdings nicht im Film zu sehen waren, da David Lynch die Regie übernahm und das Filmkonzept grundlegend änderte.[11]
Ein Jahr später veröffentlichte er das Buch HR Giger’s Necronomicon 1, dass den Regisseur Ridley Scott dazu inspirierte ihn für das Filmdesign von seines neuen Horror-Science-Fiction-Films Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt zu engagieren. Er designte die Monster des Films und wurde für diese Leistung mit einem Oscar ausgezeichnet.
1979 heiratete Giger Mia Bonzanigo; die Ehe endete nach anderthalb Jahren. Mia Bonzanigo inspirierte Giger unter anderem zur Bildserie Erotomechanics. Seine zweite Frau Carmen Maria Scheifele Giger heiratete er 2006. Zu Gigers Freunden zählten Persönlichkeiten wie der Künstler Friedrich Kuhn und Timothy Leary.
Es folgten mehrere Filmprojekte wie beispielsweise Species oder Kondom des Grauens zu dem er seine Konzepte beitrug. Daneben schuf er auch einige Filmplakate wie für den Film Species II. 1993 beendete er seine Karriere als Maler und kümmerte sich um neue Projekte.
HR Giger lebte und arbeitete in Zürich-Seebach. Er erlag am 12. Mai 2014 in einem Zürcher Krankenhaus den Verletzungen, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte.
Filmdesign[Bearbeiten]
- 1968 – Swiss Made 2069. Regie: H. R. Giger, Fredi M. Murer. Giger entwarf für den Film einen ausserirdischen Beobachter/Reporter mit dazugehörendem Hund. Der Hundepanzer aus Polyester befindet sich im Dalí-Museum in Portlligat in der spanischen Gemeinde Cadaqués.
- 1976 – Dune (der Film, ursprünglich von dem chilenischen Regisseur Alejandro Jodorowsky geplant, wurde später ohne Giger von David Lynch realisiert)
- 1978 – Alien (Oscar Best Achievement for Visual Effects)
- 1986 – Poltergeist II – Die andere Seite
- 1988 – Teito Monogatari
- 1992 – Alien 3
- 1995 – Species
- 1995 – Batman Forever (Giger entwarf ein Batmobil, das aber nicht realisiert wurde)
- 1996 – Kondom des Grauens
- 2012 – Prometheus – Dunkle Zeichen
Weblinks[Bearbeiten]
- Offizielle Website (deutsch)
- Amerikanische offizielle Website (englisch)
- HR-Giger-Museum Offizielle Website
- Internetpräsenz für den Dokumentarfilm H. R. Giger’s Sanctuary (englisch)
- Sonderausstellung über das Filmdesign von H. R. Giger in Frankfurt/Main
- Fotos zur Sonderausstellung über das Filmdesign von H. R. Giger in Frankfurt/Main
- Fotos zur Sonderausstellung über das Filmdesign von H. R. Giger in Tampere/Finnland
- HR-Giger-Werkverzeichnis Werkverzeichnis in Arbeit Offizielle Website (englisch)
- Infoseite für Sammler (deutsch)
- Pirmin Meier: Pirmin Meier würdigt H. R. Giger, Nachruf, 15. Mai 2014, auf lu-wahlen.ch
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ http://www.theguardian.com/travel/2006/apr/29/onlocationfilminspiredtravel.switzerland.travelfoodanddrink
- ↑ Oscar-winning (Alien) Swiss artist and designer
- ↑ 3sat: Berg Und Geist HR Giger
- ↑ Oscar-winning (Alien) Swiss artist and designer
- ↑ 3sat: Berg Und Geist HR Giger
- ↑ Sik Art: H.R. Giger
- ↑ Interview: At Home with Giger, first published in Shadowplay # 5 (1985)
- ↑ Sik Art: H.R. Giger
- ↑ Spiegel.de: Alien-Schöpfer H.R. Giger: "Zerfall freut mich"
- ↑ Spiegel.de: Alien-Schöpfer H.R. Giger: "Zerfall freut mich"
- ↑ Jodorowsky, Alejandro (1985). "Dune: Le Film Que Vous Ne Verrez Jamais (Dune: The Film You Will Never See)". Métal Hurlant (107). DuneInfo.com. Retrieved February 8, 2014.
Personendaten | |
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NAME | Giger, HR |
ALTERNATIVNAMEN | Giger, Hans Rudolf (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer bildender Künstler, Maler und Oscarpreisträger |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1940 |
GEBURTSORT | Chur |
STERBEDATUM | 12. Mai 2014 |
STERBEORT | Zürich |