Ich – ein Groupie

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Filmdaten
OriginaltitelIch – ein Groupie
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1970
Länge103 (1970), 75 (DVD 2014) Minuten
AltersfreigabeJMK ab 18
Stab
RegieFred Williams
DrehbuchManfred Gregor
Erwin C. Dietrich
ProduktionErwin C. Dietrich
Roger Corman
MusikWalter Baumgartner
Walter Senn
KameraPeter Baumgartner
Besetzung

Ich – ein Groupie ist ein deutscher Sexploitationfilm des Jahres 1970 der unter der Regie von Erwin C. Dietrich entstand. Für die damals 22-jährige Ingrid Steeger bedeutete dieser Film der Durchbruch zum deutschen Sexfilmstar der 1970er Jahre gelang.

Handlung[Bearbeiten]

Die Engländerin Vicky verliebt sich während eines Konzerts in den Rockmusiker Stewart West, der sie sofort nach dem Konzert in seine Wohnung mit nimmt, um dort mit ihr zu schlafen. Was für ihn als One-Night-Stand geplant war, ist für Vicky sehr viel mehr, nämlich die große Liebe. Aus diesem Grund bittet sie ihn, sie auf seiner Konzerttour mit zu nehmen. Steward verspricht wenig begeistert sie mitzunehmen und verschwindet mit seiner Band nach Berlin, wo sie ihren nächsten Auftritt haben.

Vicky ist so naiv, dass ihre gute Freundin Vivian bittet sie auf ihrer Reise zu Stewards nächsten Konzert zu begleiten und ihm nachzufahren. Da ihnen das Geld für die Reise nach Berlin fehlt, beschließen zunächst nach Holland zu fahren, wo sie etwas Hasch kaufen können, um dieses in Zürich für teures Geld weiterverkaufen zu können. Auf der Fahrt nach Zürich werden sie von einem Spanner dabei beobachtet, wie Vicky sich das Hasch in Höschen steckt. Dieser meldet es sofort dem Zollbeamten, der ihr die peinliche Frage stellt, was sie sich ins Höschen gesteckt hat. Der Beamte gibt es mit der Erklärung zufrieden, dass sie sich etwas ins Höschen gesteckt hat, um ihre monatliche Regel zu unterbinden.

In Zürich läuft der Drogendeal nicht ganz erfolgreich wie geplant, allerdings haben sie bei dem Deal immerhin 1.000 Franken eingenommen und können eigentlich weiterreisen. Allerdings begleiten sie eine Band zum Picknick und werden beim Nacktschwimmen von Mitgliedern der Hells Angels vergewaltigt. Allerdings scheint die Vergewaltigung weniger eine Rolle zu spielen, da die beiden Mädels nackt auf ihre Motorräder steigen und sich von ihnen ein Stückchen Mitnehmen lassen.

Kurz darauf fährt Vicky per Anhalter alleine nach München, wo sie sich einem Perversen vom Leibe halten muss. In München schläft sie mit einem Mitglied der Krautrockband Birth Control und Vivian organisiert weiteres Geld für die Reise nach Berlin. In Berlin angekommen trifft sie auf den Playboy Rolf Eden und wird mit Alkohol und Drogen vollgepumpt. In ihrem Rausch erlebt sie eine schwarze Messe und viele Szenen in den Alpen. Nach einiger Zeit muss sie hinnehmen, dass ihr Schwarm Steward mit vielen Frauen rummacht und liegt deprimiert im Bett von einer heruntergekommenen Wohnung. Dort versucht Vivian mit ihr Heroin und es kommt zu einem lesbischen Liebesspiel, bei der ihr immer wieder Bilder von den Alpen und Steward hochkommen. Sie flieht nackt aus der Wohnung läuft im Drogenrausch in ein Auto, von dem sie überfahren wird.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Eigentlich wollte Erwin C. Dietrich zusammen mit Roger Corman an der Produktion des Films arbeiten. Ziel und Zweck war des Films sollte eine langfristige Kooperation zwischen der Produktionsfirma American International Pictures und dem Regisseur sein. Da zu kam es nicht, da Dietrich eigentlich nur das Drehbuch und den Regiesseur von Roger Corman haben wollte. Allerdings schickte Roger Corman den Regisseur Jack Hill zum Set mit dem es zu großen Problemen kam und keine einzige Szene so richtig vollendet wurde. Somit übernahm Erwin C. Dietrich unter dem Pseudonym Fred Williams die Regie selbst und stellte den Film somit ohne amerikanische Hilfe fertig.[1]

Ich – ein Groupie entstand 1969, noch vor dem eigentlichen Beginn der Sexfilmwelle in der Bundesrepublik Deutschland die mit dem Film Schulmädchen-Report: Was Eltern nicht für möglich halten begann. Die deutsche Erstaufführung fand am 26. November 1970 statt. 2014 erschien eine stark gekürzte Version des Films auf DVD.[2]

Der Film stellt die 50. Folge der Filmreihe SchleFaZ auf Tele 5 am 16.09.2016 dar.

Kritiken[Bearbeiten]

Die Seite Splattertrash beschreibt den Film, wie folgt:

„Unterhaltsam ist der Streifen letztlich nur wegen seiner charmant unkomplizierten Darstellung des vermeintlichen Groupielebens. Denn wenn die Steeger nackt und im Drogenrausch durch Europa zieht, dann können auch die über weite Strecken dilettantischste Machart des Films oder die fast schon lächerlich großen Handlungslücken (die in Teilen sicherlich auch auf die diversen, heute kaum noch nachvollziehbaren, Kürzungen zurückzuführen sind) nichts daran ändern, dass der Streifen einfach gut unterhält.[3]

Schlombies Filmbesprechungen urteilt:

„Vicky erlebt dieses Schicksal nicht mehr. Ihr Ende findet drastischer und überraschend schnell statt. Das ist vielleicht auch besser so, denn der fast schon eingeleitete Schritt in die Zwangsprostitution hätte das locker leichte Feeling des Streifens zerstört. Mit seinem plötzlichen und unsensiblen, fast schon reißerischem Schluss steht der Streifen dem berühmtesten filmischen Vertreter des alternativen Lebensstils der 60er Jahre, „Easy Rider“, in nichts nach, der im Film nicht ungenannt bleibt. „Ich - Ein Groupe“ gefällt mir wesentlich besser.[4]

Im Lexikon des Internationalen Films heißt es:

„Oberflächlicher Versuch, mit gängigen Reizmomenten ordinärer Schnulzenreports ein Zeitbild vorzutäuschen.[5]

Auch der Evangelische Film-Beobachter schreibt über den Film:

„Oberflächliches und geschmackloses Voyeur-Filmchen um ein Groupie-Girl. Da es nur die sexuelle Seite genüßlich ausschlachtet und damit genau das ‚falsche‘ Publikum erreicht, verrät es seine Intuition: Kasse!“[6]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]