Ilja Muromez (Film)
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Ilja Muromez |
Originaltitel | Илья Муромец |
Produktionsland | Sowjetunion |
Originalsprache | Russisch |
Erscheinungsjahr | 1956 |
Länge | 88 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Alexander Ptuschko |
Drehbuch | Michail Kotschnew |
Produktion | Mosfilm |
Musik | Igor Morosow |
Kamera | Juli Kun Fjodor Proworow |
Besetzung | |
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Ilja Muromez ist ein sowjetischer Märchenfilm der unter Regie von Alexander Ptuschko entstand und 1956 veröffentlicht wurde. Er entstand nach Motiven russischer Volkssagen über Ilja Muromez.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[Bearbeiten]
Der Film spielt in der Kiewer Rus im 12. Jahrhundert. Das Königreich Kiew leidet unter den Angriffen der Tugaren, die von ihrem Herrscher Khan Kalin angeführt werden. Unter anderem wird die begehrenswerte Wassilissa, die Ehefrau von Ilja Muromez entführt. Die Beine des Bauern Ilja Muromez sind seiner Geburt gelähmt. Daneben wird ein Berater mit den Namen Mischatytschka gefangengenommen, dieser wird freigelassen, nachdem er Khan Kalin seine Dienste als Maulwurf angeboten hat.
Zur gleichen Zeit beschließt der Held und Riese Swjatogor zusammen mit seinem Pferd zu sterben und sich selbst in Stein zu verwandeln. Bei diesem Prozess wird er von reisenden Magiern und Sängern beobachtet, diesen übergibt der sterbende Riese sein magisches Schwert. Dieses sollen sie einem Mann übergeben, der würdig ist, seine Aufgabe zu übernehmen. Sie kommen sofort auf den Bauern Ilja Muromez und übergeben ihm das Schwert. Die Lähmung heilen sie mit einem magischen Trunk und Ilja arbeitet erstmals freudig auf den Feld. Er beginnt auch sich seiner Verantwortung bewusst zu werden und reitet durch Täler der Kiewer Rus. Auf seiner Reise begegnet er dem räuberischen Solowei, der auch als Winddämon bekannt ist, da er mit seinem Pfeifen Wind erzogen. Diesen besiegt Ilja mit Leichtigkeit und nimmt ihn gefangen.
Er beschließt Fürst Wladimir von Kiew seine Dienste anzubieten und zum Fürstenschloss zu reisen. Dort wird er nicht ganz ernstgenommen, da der falsche Berater Mischatytschka behauptet selbst den Winddämonen besiegt zu haben. Ilja kann allerdings beweisen, dass er den Dieb in seiner Tasche hat und wird vom Fürsten angestellt. Außerdem gewinnt er mit den Recken Dobrynja Nikititsch und Aljoscha Popowitsch sehr gute Freunde, die ihm bei seinen Abenteuern beistehen wollen. Er leistet ihm gute Dienste und befreit auf einem seiner Abenteuer auch seine eigene Ehefrau Wassilissa. Diese spinnt aus lauter Dankbarkeit für ihre Befreiung ein magisches Tischtuch, dass verschiedene Speise produzieren kann.
Schließlich versucht Khan Kalin mit der Hilfe von Mischatytschka Missgunst auf den Helden zu ziehen. Hierfür wird Ilja Muromez von ihm auf eine andere Mission geschickt, während er seine Frau zusammen mit vielen Soldaten des Fürsten auf eine Seereise schicken soll. Vor dieser Reise wünscht sich der Held einen Sohn, den seine Frau Sokolnitschek nennen soll. Ilja Muromez erfüllt die Befehle des Beraters und Khan Kalins Männer überfallen die Schiffe des Fürsten und entführen neben den Männern auch Iljas Frau.
Der Held wird schließlich vom Fürsten in den Kerker geworfen und muss dort viele Jahre verbringen. Während dieser Zeit wurde Sokolnitschek geboren und im Kindesalter von seiner Mutter entwöhnt und zum Krieger des Kalins ausgebildet. Nach diesen Jahren greift Khan Kalin mit seinen Männern die Festung von Kiew an und fordert alles Gold des Fürsten, ansonsten würde ein Krieg ausbrechen. Der Fürst erinnert sich an Ilja und befreit ihn aus dem Kerker, allerdings wird dessen Berater wegen Hochverrats in den Kerker geworfen.
Ilja fasst den Plan die Schätze in zerrissenen Säcken zu transportieren und die Schätze offiziell zu verlieren. Der wütende Khan Kali lässt seine Männer mehrere Tage nach den Schätzen suchen und der Fürst kann eine kleine Armee zusammenstellen. Schließlich kommt es zur Schlacht, als Kali die Forderung nach Ilja Muromez stellt, damit er ihn töten kann. Ilja Muromez kämpft gegen den tapfersten Krieger von Kali, seinen Sohn Sokolnitschek und kann ihn auf seine Seite bringen. Sokolnitschek tut so als würde er verlieren und befreit seine Mutter und sämtlich Gefangenen von Khan Kali. Es kommt zur großen Schlacht, bei der Kali auch einen dreiköpfigen Drachen einsetzt, die Ilja Muromez und seine Freunde für sich entscheiden können. Kali wird schließlich vor Gericht gestellt.
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Der Film war der sowjetische Film, der in Cinemascope produziert wurde.[1] Seine Kinopremiere erlebte Ilja Muromez am 16. September 1956 in der Sowjetunion. Am 6. Februar 1959 kam der Film in die Kinos der DDR und wurde am 19. Februar 1960 auf DFF 1 erstmals im Staatsfernsehen der DDR präsentiert.
Der Film kam auch nach Westdeutschland wurde am 11. März 1960 Der Kampf um das goldene Tor in die bundesdeutschen Kinos gebracht. Die Amerikanische veröffentlichte Roger Corman den Film unter dem Titel The Sword and the Dragon mit einer etwas eigenwilligen Übersetzung. Diese Version wurde 1994 für die Filmreihe Mystery Science Theater 3000 verwendet, hierbei spotteten Tom Servo, Crow T. Robot und Mike Nelson über die Finnische Kultur, ohne zu wissen, dass es sich hierbei um eine russische Volkssage handelt.[2]
Icestorm veröffentlichte Ilja Muromez in der Neusynchronisation im Dezember 2005 im Rahmen der Reihe Die schönsten Märchenklassiker der russischen Filmgeschichte auf DVD, die Erstsynchronisation erschien bei EuroVideo.
Deutsche Synchronisation[Bearbeiten]
Die erste DEFA-Synchronisation stammte aus der Feder von Wito Eichel, die Regie übernahm Helmut Brandis. 1980 erhielt der Film eine neue Synchronisation die unter der Leitung von Werner Klünder (Dialog) und Irene Mahlich (Regie) entstand.
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher 1958 | Synchronsprecher 1980 |
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Ilja Muromez | Boris Andrejew | Maximilian Larsen | Horst Lampe |
Fürst Wladimir | Andrei Abrikossow | Theo Mack | Otto Mellies |
Fürstin Abraxia | Natalja Medwedewa | Renate Rennhack | |
Mischatytschka | Sergei Martinson | Heinz Scholz | Karl-Maria Steffens |
Wassilissa | Ninel Myschkowa | Christa Gottschalk | Roswitha Hirsch |
Sokolnitschek | Alexander Schworin | Rainer (Reinhard) Brandt | Udo Schenk |
Kassjan | Wladimir Solowjow | Werner Kamenik | |
Khan Kalin | Schukur Burchanow | Siegfried Kilian | Erik S. Klein |
Kritiken[Bearbeiten]
Für den film-dienst war Ilja Muromez ein „schauprächtiger Film nach einer russischen Heldensage; eine naive Mischung aus Märchen und Monsterschau.“[3]
Die Webseite Fantasyfilme.info schreibt über den Film:
„Das Original wurde unter dem Titel "Ilya Muromets" bekannt. Wenn man auf das Genre 'Fantasy' steht, wird man den Film bestimmt auch kreativ, kurzweilig und fantasievoll finden. Darsteller wie Boris Andreyev, Shukur Burkhanov und Andrei Abrikosov sind die Zugpferde in diesem Film.[4]“
Weblinks[Bearbeiten]
- llja Muromez in der Internet Movie Database (englisch)
- Ilja Muromez auf kino-teatr.ru (russisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Christine Engel, Eva Binder (Hrsg.): Geschichte des sowjetischen und russischen Films. Metzler, Stuttgart 1999, S. 113.
- ↑ Episode von MSt3K
- ↑ llja Muromez im Lexikon des internationalen Films
- ↑ Eintrag bei Fantasyfilme.info