Jamie Gillis

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Jamie Gillis (1999)

Jamie Gillis (gebürtig: Jamey Ira Gurman; * 20. April 1943 in New York City, New York; † 19. Februar 2010 ebenda) war ein US-amerikanischer Pornodarsteller. Er war seit den frühen 1970er-Jahren in der Pornofilm-Branche aktiv und war lange Zeit einer der führenden und meistbeschäftigten Darsteller. Jamie Gillis wurde sowohl in die AVN Hall of Fame als auch in die XRCO Hall of Fame aufgenommen.

Leben[Bearbeiten]

Gillis schloss sein Studium an der Columbia University 1970 ab und arbeitete anschließend als Off-Broadway-Theaterschauspieler in New York. Um sein Gehalt aufzubessern, arbeitete er außerdem als Taxifahrer. 1971 bewarb er sich auf eine Annonce in der Village Voice hin als Nacktmodell. Bald spielte er in pornografischen Kurzfilmen (sog. Loops) und Spielfilmen mit.

Gillis etablierte sich rasch als einer der führenden männlichen Darsteller während des sogenannten „Goldenen Zeitalters“ des amerikanischen Pornofilms, das ungefähr von 1972 bis 1983 andauerte. Zu dieser Zeit wurden Pornos noch nicht auf Video, sondern auf Film gedreht, die Budgets waren vergleichsweise groß und die Sexszenen waren meist in eine Geschichte eingebettet. Gillis war für seine schauspielerischen Fähigkeiten ebenso bekannt wie für seine sexuelle Standfestigkeit.

In vielen bekannten Porno-Spielfilmen dieser Periode spielte Gillis in Hauptrollen oder großen Nebenrollen mit, darunter The Private Afternoons of Pamela Mann, The Opening of Misty Beethoven, The Story of Joanna, Through the Looking Glass, The Ecstacy Girls, Amanda By Night, Dracula Sucks, Vista Valley P.T.A. und Roommates. Auch nach der graduellen Umstellung der Pornoproduktion auf Video war Gillis weiterhin als Darsteller aktiv und wirkte in vielbeachteten Filmen wie New Wave Hookers (1985, mit Traci Lords) sowie in unzähligen weniger bemerkenswerten Videos mit. 1989 spielte er in John Staglianos erstem Buttman-Film mit.

Im gleichen Jahr schuf er die Video-Serie On the Prowl (dt.: Auf der Jagd), die als einer der ersten Vertreter der Gonzo-Pornografie angesehen wird. In der Serie fuhr Gillis mit einer Profi-Pornodarstellerin in einer Limousine durch Los Angeles, die „zufällige“ Passanten ansprach und mit ihnen im Wagen Sex hatte. Die Serie wurde in dem Film Boogie Nights mit Burt Reynolds in der Rolle von Gillis parodiert. Ebenfalls Ende der 1980er-Jahre startete Gillis als Co-Produzent zusammen mit Ed Powers die langlebige Serie Dirty Debutantes, in der junge (Amateur-) Darstellerinnen erstmals auftreten.

Auch in den 1990er-Jahren und ab 2000 blieb Gillis in der Pornobranche aktiv, seine Auftritte wurden aber seltener. Er spielt kaum noch in „regulären“ Pornovideos mit, häufiger dagegen in Fetisch-Produktionen, was seinen Appetit auf alle möglichen Sexualpraktiken widerspiegelt. In den 1970ern war er sehr aktiv in New Yorks sexueller Subkultur und trat oft in Live-Sex-Shows auf. An BDSM war er seit langem interessiert und hat sich auf Rollen in diesem Genre spezialisiert, meistens (aber nicht immer) als der dominante Partner. Er spielte auch in Spanking- und Bondage-Filmen mit. Berüchtigt ist auch seine Mitwirkung an dem Film Water Power von 1977, in dem er einen „Klistier-Banditen“ spielt, der Frauen vergewaltigt und ihnen Einläufe verpasst.

Gillis war auch für seine Beziehungen zu den Pornodarstellerinnen Serena in den späten 1970ern und Amber Lynn Mitte der 1980er bekannt. Er war zuletzt eine Art „elder statesman“ der amerikanischen Porno-Welt, der von seinen jüngeren Kollegen als ein Pionier der Goldenen Ära bewundert wird. Seit 1989 lebte Gillis in San Francisco, zog aber um das Jahr 2000 wieder zurück nach New York.

Gillis starb am 19. Februar 2010 in New York City an einem malignen Melanom, das nur vier oder fünf Monate vorher diagnostiziert worden war.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 1997: AVN Award: Best Actor für die Rolle in Bobby Sox

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Jamie Gillis Passes Away (Englisch) business.avn.com. 19. Februar 2010. Abgerufen am 8. Januar 2011.

Weblinks[Bearbeiten]

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