Kanal Telemedial

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Kanal Telemedial
Allgemeine Informationen
Empfang: Web-TV
Länder: Deutschland, Österreich & Schweiz
Eigentümer: Kanal Telemedial Privatrundfunk GmbH
Geschäftsführer: Thomas Hornauer
Sendebeginn: 5. Dezember 2007
Rechtsform: Privatrechtlich
Programmtyp: Spartenprogramm
Website: http://telemedial.de/
Liste von Fernsehsendern

Kanal Telemedial war ein österreichischer Fernsehsender und späterer Internetsender. Der Fernsehsender bezeichnete sich selbst als der „erste spirituelle Sender in Europa“.[1] Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter ist Thomas Hornauer.

Geschichte des Senders[Bearbeiten]

Palais Schwarzenberg

Kanal Telemedial feierte am 29. Juni 2006 unter dem Namen Primetime seinen Sendestart.[2] Zuvor war Thomas Hornhauer Eigentümer des Senders BT4U dem im Sommer 2004 die Kabellizenz von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg entzogen wurde.

Am 5. Dezember 2007 wurde der Sender Primetime in Kanal Telemedial umbenannt. Die meisten Programminhalte des Senders wurden bis zum 8. Februar 2008 in den ehemaligen B.TV-Studios in Ludwigsburg produziert, danach wurden die Sendungen im ehemaligen Pferdestall des Palais Schwarzenberg produziert.

Das Programm wurde zunächst über Astra Digital ein 24-Stunden-Programm. In Deutschland konnte der Sender über den analogen Satellit und mit einigen Kabelnetzen auf der Frequenz des Kinderkanals von 21 bis 6 Uhr empfangen werden. Daneben wird auf der Internetseite des Kanals das Programm per Livestream ausgestrahlt.

Die österreichische Kommunikationsbehörde stellte am 5. Juni 2008 das Erlöschen der Sendelizenz von Telemedial fest. Der Kanal habe keinen regelmäßigen Sendebetrieb aus Österreich nachweisen können und daher keinen rechtmäßigen Betrieb entsprechend der Zulassung ausgeübt. Durch weitere Nachforschungen fand die Behörde heraus, dass Telemedial aktuell lediglich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern bestehe. Das für den Sendebetrieb zuständige Personal fehle. Die von Hornauer eingelegte Berufung gegen den Verlust der Lizenz wurde vom österreichischen Bundeskommunikationssenat abgelehnt. Damit bestätigte der Senat das durch die Kommunikationsbehörde festgestellte Erlöschen der Zulassung.[3][4][5][6]

Am 1. Juli 2008 strahlte Kanal Telemedial seine letzte Fernsehsendung aus. Danach wurde der Sender mit Programminhalten des Mediendienst Primetime bis zum 31. Juli 2008 ausgestattet. Bis zum 2. Juni 2009 wurde der offizielle Sendebetrieb eingestellt, danach ist der Sender nur noch per Livestream zu empfangen. Die Programminhalte bestehen größtenteils aus Wiederholungen oder wenigen neuen Produktionen.

Programminhalte[Bearbeiten]

Die ersten Programminhalte bestanden hauptsächlich aus Call-in-Shows mit Astrologen, Kartenlegern und Sehern die den Anrufern Lebensberatung bieten sollten. Hierbei wurden häufig Themen wie Gesundheit, Liebe oder Finanzen angesprochen. Manchmal gab es schnelle Runden in denen der Anrufer nur ein begrenztes Zeitlimit zu Beratung erhalten hatte.

Seit dem 5. Dezember 2007 gab es außerdem die Telemediale Zeit, hierbei wird die Woche in folgende Tage aufgeteilt:

Sonntag: Wassermannzeitalterkultur
Montag: Spirit im Bussiness
Dienstag: Intuitive, kreative Kunst
Mittwoch: Deutschmarkt
Donnerstag: Die telemediale Erlebensschule
Freitag: Die telemediale Bibliothek
Samstag: Die telemediale Akademie[7]

Die Sendungen standen dann schließlich unter dem jeweiligen Motto.[8] Hiermit hatten die Lebensberatungssendungen ihre Aufgabe erfüllt und Thomas Hornauer übernahm hauptsächlich die Moderation der Programminhalte. Im Zentrum des Studios befand sich der Organge Table an dem Telefonanrufe angenommen und beantwortet wurden.[9] Meistens wurden die Anrufe mit Thomas Hornauer geführt, hierbei trugen einige Zuschauer Gedichte vor, sprachen mit ihm über die „telemediale Idee“ oder beschwerten sich über das Programm das auf diesem Kanal zu sehen war. Der Orange Table diente außerdem als Diskussionsplattform über Themen wie „Energie“ und „Spiritualität“. Ein weiterer Programmteil waren auch Teleshopping-Elemente, bei der spirituelle Produkte präsentiert wurden.

Unregelmäßig versammelte sich die Moderatorenbelegschaft der Sendungen vor der Studiokulisse und unternahm Vorführungen. So tanzten zum Beispiel Moderatoren einen Tanz um eine Pyramide, die eines der zentralen Elemente einer Sendung ist, oder die Moderatoren fassten sich an den Händen und gingen langsam im Kreis um diese Pyramide, um „Energie zu sammeln“. Hauptsächlicher Sprecher war dabei meist Hornauer.

Geschäftsmodell „Free-Pay-TV-Sender“[Bearbeiten]

Die Zuschauer des Senders wurden seit Ende 2007 zum sogenannten „Energie-Ausgleich“ aufgefordert. Der Sender, der sich im Rahmen dieser Aktion als „Free-Pay-TV-Sender“ (freies, also unverschlüsseltes Bezahlfernsehen) bezeichnete, forderte die Anrufer auf, die durch das Zuschauen gewonnene Energie auszugleichen, indem Telefonnummern eingeblendet wurden, deren Anruf bis zu 50 € kostete. Für Menschen, die mit sehr wenig Geld auskommen müssen, gab es die Möglichkeit beim Telemedialen Club für 5 € pro Monat den Sender zu unterstützen. Für den Konsum eines Abends sollten 15 € bezahlt werden. Ein Angebot war der spontane Impulsausgleich per Telefon, das im Prinzip einer Spende an den Sender glich, der Impulsgeber sollte das Gefühl des Weiterkommens durch den Sender sein.[10]

Anfang 2008 wurde dieser Betrag auf zehn Euro reduziert. Außerdem wurden nun auch Kontonummern eingeblendet, an die der Zuschauer so viel Geld überweisen soll, wie ihm das Schauen der Sendung wert sei. Dabei gibt der Sender bestimmte Vorgaben, so wurde beispielsweise das Sehen einer Sendung mit 4 €, das Sehen des ganzen Abends mit 7 € veranschlagt. Der Zuschauer sollte aber selbst bestimmen, wie viel er dem Sender überweisen wollte.

Telemediale Idee[Bearbeiten]

Thomas G. Hornauer erklärte die Telemediale Idee als Lebensschule, in der es nicht nur um das Verstehen und das Lernen auf der Mentalen Ebene geht, sondern auch um die Intuition. Der Zuschauer sollte hier im Mittelpunkt stehen und die Themen direkt zur Sprache bringen. Hornauers Tisch OrangeTable sollte dabei als spirituelle Ebene dienen. Die Telemediale Idee wird durch Thomas G. Hornauer auch mit einer Schwangerschaft verglichen, bei der sich das "Kind" Telemedial immer weiterentwickle.[11]

Ferner rief Thomas G. Hornauer das Wassermannzeitalter aus, dass er als goldenes Zeitalter bezeichnet.[12]

Parodien und Reaktionen[Bearbeiten]

Helmut Krauss als Gerhard Hornbacher

Oliver Kalkofe präsentierte Ausschnitte mit Thomas G. Hornauer in Kalkofes Mattscheibe. Eric Hordes produzierte die Trashsatire Der Gründer mit Helmut Krauss als Gerhard Hornbacher.[13]

Gegen diesen Film ging Thomas G. Hornauer juristisch vor und musste sich geschlagen geben und durfte sich den Film vor seiner Veröffentlichung ansehen.[14] Hornauer bezeichnete den Film als kreativ vom Orange Table beeinflusst und als Trashfilm, dem Spielfilm oder Kinofilm-Niveau fehlt.[15]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]