Lolo Ferrari

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Lolo Ferrari

Lolo Ferrari (* 9. Februar 1963[1] in Clermont-Ferrand als Ève Geneviève Aline Valois; † 5. März 2000 in Grasse) war eine französische Tänzerin, Pornodarstellerin, Moderatorin, Schauspielerin und Sängerin. Bekannt war sie anstatt für diese beruflichen Leistungen hauptsächlich für ihre sehr großen unechten Brüste, die 1996 ins französische Guinness-Buch der Rekorde und noch (drei Jahre) nach ihrem Tod in die US-amerikanischen Ausgabe des Guinness-Buches eingetragen wurden.

Werdegang und Karriere[Bearbeiten]

Ferrari, die in der Küstenstadt La Baule aufwuchs, heiratete 1988 den 15 Jahre älteren Eric Vigne. Von ihm angestachelt begann sie in den frühen 1990er Jahren, ihr Äußeres durch Operationen verändern zu lassen. Insgesamt unterzog sie sich 22 plastischen Eingriffen und ließ sich neben der Vergrößerung ihres Brustumfangs auf 130 cm auch die Lippen operieren. Sie selbst sagte der französischen Zeitung „Le Soir“, sie könne nichts an sich ertragen, das natürlich sei.[2]

Nach einigen Auftritten in Softpornos und als Model erlangte Lolo Ferrari durch ihren Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes im Sommer 1995 erstmals weltweite Bekanntheit. Während des Festivals machte sie Werbung für den Spielfilm Camping Cosmos, in dem sie die Rolle einer nymphomanischen Ehefrau eines Campingplatzinhabers spielte. Bei einem Boxkampf zwischen den belgischen Boxern Jean-Pierre Coopman, einem ehemaligen Herausforderer Cassius Clays, und Freddy De Kerpel auf dem Festival läutete sie außerdem als "Ringmädchen" die Runden ein.[3] Im selben Jahr wurde sie zur Europäischen Miss Busenkönigin gewählt.[2] Sie arbeitete dann als Schauspielerin, Pop-Sängerin und Co-Moderatorin der britischen Comedy-Show Eurotrash auf Channel 4. 1996 brachte Ferrari ihre erste Single Airbag Generation heraus, eine weitere Single namens Set Me Free kam in den Handel, zwei weitere wurden im Anschluss allerdings nicht mehr veröffentlicht. Als sie eine Unterwäschekollektion und eine Gummipuppe mit ihrem KünstlerInnennamen auf den Markt bringen wollte, führte dies zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit dem Autohersteller Ferrari über das Markenrecht, die sie gewann.[4]

Tod[Bearbeiten]

Am 5. März 2000 wurde sie in ihrer Wohnung in Grasse tot aufgefunden. Als Todesursache wurde zunächst Medikamentenmissbrauch angegeben. Nach einer Obduktion, deren Ergebnis auf Ersticken oder Erdrosselung hindeutete, gingen die ErmittlerInnen von einem Verbrechen aus. Ihr Ehemann wurde fast zwölf Monate nach Ferraris Tod verhaftet und dann wieder freigelassen. Seine AnwältInnen gaben an, davon auszugehen, dass Ferrari am Gewicht ihrer Brustimplantate erstickt sei. Die tatsächliche Todesursache konnte nie ermittelt werden.[5]

Filmographie[Bearbeiten]

  • 1996: Big DD
  • 1996: Camping Cosmos
  • 1996: Double Airbags
  • 1996: Planet Boobs
  • 1997: Pierre and Gilles, Love Stories
  • 1999: Le King de ces Dames
  • 1999: Quasimodo d'El Paris

Archivmaterial und Dokumentationen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. LES GENS DU CINEMA. 23. Mai 2008, abgerufen am 21. Januar 2010 (französisch).
  2. 2,0 2,1 Lolo Ferrari: Rätselhafter Tod des Busenwunders. In: Panorama. Spiegel ONLINE, 6. März 2000, abgerufen am 19. August 2008 (deutsch).
  3. Interview mit Jean-Pierre Coopman. In: Humo. 14. Februar 2006, S. 50–55.
  4. John Lichfield: Lolo Ferrari, soft porn star of Channel 4, dies. The Independant, 7. März 2000, abgerufen am 19. August 2008 (englisch).
  5. Lolo Ferarri: Todesursache bleibt mysteriös. Manager-Magazin, 20. März 2003, abgerufen am 19. August 2008 (deutsch).

Literatur[Bearbeiten]

  • Sheila Jeffreys: Beauty and Misogyny: Harmful Cultural Practices in the West. Routledge, ISBN 0-415-35183-9, The Pornographic Demand for Breast Implants: Lolo Ferrari, S. 158–164.

Weblinks[Bearbeiten]

Commons Commons: Lolo Ferrari– Medien zum Thema

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