Mary Ingalls (TV-Rolle)

Mary Ingalls Kendall ist ein Charakter aus der TV-Serie Unsere kleine Farm und basiert auf der realen Person der Mary Ingalls. Der Charakter nimmt mehrmals in der Serie eine tragende Rolle ein und wird dort durch Melissa Sue Anderson dargestellt.

Seriengeschichte

Mary Ingalls ist die älteste Tochter von Charles und Caroline Ingalls. Sie stellt anfangs in der TV-Serie den Gegenpart zur zwei Jahre jüngeren Laura Ingalls dar und ist hochintelligent, zurückhaltend und schüchtern. Schwester Laura dagegen wird als „Wildfang“ dargestellt, die wild und allem aufgeschlossen ist, aber sich mit dem Lernen sehr schwer tut. Mary wird in der Serie nur gegenüber zwei Personen handgreiflich: Zum einen einem neuen Mitschüler namens Bubba Galender, der ihre Schwester Laura auf dem Schulhof terrorisierte. Bei dem Versuch, dieser zu helfen, schlägt ihr dieser ein blaues Auge. Ein paar Tage später schlägt Mary jedoch ihrerseits den Rüpel nieder, nachdem dessen Brüder, Sam und George Galender, ihren Vater Charles verprügelt und ihre Mutter belästigt haben. Zum anderen Nellie Olson, die ihrer Mutter eine Liebschaft mit einem Wanderarbeiter unterstellte und von Mary geohrfeigt wird.

Als sich die Familie 1877 bei den Olesons durch den Konkurs eines Großkunden Hansons hoch verschuldet, unterbricht die damals zwölfjährige Mary die Schule und arbeitet eine Zeit lang in Walnut Grove als Schneiderin. Als Vater Charles schuldenfrei ist, geht sie wieder zur Schule. Mary gilt als sehr gute Schülerin. Doch mitten im laufenden Schuljahr brechen ihre sonst so guten Leistungen in der Schule ein. Durch Zufall findet Vater Charles heraus, dass Mary unter Kurzsichtigkeit leidet. In Mankato erhält Mary eine Brille und kann in Walnut Grove wieder an ihre alten Leistungen anschließen. Mary Ingalls möchte wie ihre Mutter Lehrerin werden. Sie wird noch im Sommer 1877 in Indianapolis Zweite bei einem Landeswettbewerb in Mathematik und bei ihrer Rückkehr wie ein Star gefeiert. Mary gilt sehr hilfsbereit und diese Hilfsbereitschaft hätte sie einmal fast das Leben gekostet, als sich im September 1879 die berüchtigten Bank- und Eisenbahnräuber Jesse und Frank James nach einem missglückten Überfall in Walnut Grove verstecken und dort als „Mr. Dankworth“ und „Mr. Hobbs“ agieren. Frank James wurde bei einem Banküberfall in Mankato angeschossen, lässt aber alle im Ort glauben, er leide an Sumpffieber. Mary erklärt sich bereit, für beide eine Zeit lang Einkäufe und Hausarbeiten zu machen. Als Kopfgeldjäger in Wulnut Grove auftauchen, nehmen die James-Brüder Mary zur Geisel. Doch Vater Charles kann sie mit Hilfe seines Nachbarn Jonathan Garvey befreien.

Im Sommer 1878, verlobt sich Mary mit dem sechzehnjährigen Nachbarsohn John Sanderson, dem ältesten Adoptivsohn von Mr. Edwards. Vater Charles möchte diese Verbindung unterbinden, da er seine Tochter in diesem Alter zu jung für die Ehe hält, da sie erst einem halben Jahr dreizehn sei. Schließlich gestattet er den beiden Verliebten die Heirat, sobald Mary sechzehn sei. Doch diese Verlobung wird etwa ein Jahr später wieder gelöst, nachdem sich John in Chicago in eine andere Frau verliebt.

Im Sommer 1879 wird die vierzehnjährige Mary jedoch aufgrund einer Vireninfektion schwer krank und muss in der Stadt Rochester operiert werden. Nach der Operation scheint alles gut zu werden, doch sie erleidet einen Rückfall und droht nun zu sterben. So folgt eine zweite Operation, für deren Bezahlung Vater Charles dem Krankenhaus seine Farm verpfändet und beginnt, bei der Eisenbahn als Sprengmeister zu arbeiten.

Ende 1879 unterrichtet die fast fünfzehnjährige Mary für acht Wochen aushilfsweise in einem 40 Meilen entfernten Dorf und scheitert dort als Lehrerin. Man unterstellt ihr, etwas mit einem Schüler angefangen zu haben und wird von Miss Rachel Peel, einer Predigerin im Ort, verdächtigt, mit dem Teufel im Bund zu stehen. Charles Ingalls steht seiner Tochter bei, als diese ihre Kontrahentin beim Gottesdienst herausfordert, der Gemeinde eine Stelle aus der Bibel vorzulesen. Es stellt sich nun heraus, das die meisten älteren Dorfbewohner weder lesen noch schreiben können. So war ihnen das intelligente Mädchen wegen seiner Jugend und Klugheit schier unheimlich.

Nachdem die Lehrerin des Ortes 1880 schwanger wird und nicht mehr unterrichten kann, tritt Mary Ingalls ihre Nachfolger als Lehrerin an. Im Sommer 1880 erblindet die fünfzehnjährige Mary aufgrund einer verschleppten Scharlacherkrankung. Sie muss die Schule in Walnut Grove abbrechen und ab Herbst 1880 eine Blindenschule im weit entfernten Iowa besuchen. Dort lernt sie Adam Kendall kennen, der sie unterrichtet. Mary nimmt bei ihrer Ankunft an, dass es sich bei Adam Kendall um einen Sehenden handelt. Doch dieser gesteht ihr etwas später, dass auch er blind ist. So verlieben sich beide und beschließen noch 1880 in Winoka (Dakotaterritorium) eine eigene Blindenschule zu errichten. Dort feiert Mary Ingalls 1882 ihren sechzehnten Geburtstag und heiratet dort etwas später Adam Kendall. Ihr Vater Charles und ihr Ehemann wünschen sich Kinder. Dennoch hat Mary Angst, sich nicht um ein sehendes Kind kümmern zu können.

Nachdem die Kendalls' noch 1882 ihre Schule in Winoka schließen müssen, siedeln sie mit dieser nach Walnut Grove um. Dort errichten sie ihre Schule in einer leer stehenden Villa, die früher Mr. Hanson gehört hat. In Walnut Grove wird Mary schwanger und ist überglücklich. Aber Mary erleidet eine Fehlgeburt und stürzt in eine tiefe Depression. Eines Tages bemerkt Mary, dass sie wieder zwischen hell und dunkel unterscheiden kann. Adam Kendall hat nun Angst, seine Frau wieder an die „sehende Welt“ zu verlieren.

1883 wird Mary erneut schwanger und bringt in Walnut Grove einen gesunden Sohn zur Welt: Adam Charles Holbrook Kendall. Dieser stirbt jedoch bei einem von Marys Adoptivbruder Albert mitverursachten Brand in der Blindenschule. Das Ehepaar Kendall eröffnet in Sleepy Eye eine neue Schule, die in einem alten Gerichtsgebäude untergebracht ist. Nach dem ihr Mann 1884 durch einen Unfall wieder sehen kann, studiert dieser Jura und macht sich 1885 als Rechtsanwalt in Walnut Groce selbstständig. Beide übersiedeln noch 1885 nach New York, wo Adam bessere Chancen auf Arbeit hat. Beide kehren nur noch einmal, am 24. Dezember 1886, nach Walnut Grove zurück, um die Ingalls' in Plum Creek zu besuchen. Dort feiern sie mit Laura, Almanzo und Hester Sue Terhune Weihnachten und erzählen sich Jugendgeschichten, die sich alle um Weihnachten drehen.