Napola – Elite für den Führer

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Filmdaten
Deutscher TitelNapola – Elite für den Führer
OriginaltitelNapola – Elite für den Führer
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2004
Längeca. 115 Minuten
AltersfreigabeFSK/JMK 12
Stab
RegieDennis Gansel
DrehbuchDennis Gansel,
Maggie Peren
ProduktionMolly von Fürstenberg,
Viola Jäger,
Harald Kügler
MusikAngelo Badalamenti
KameraThorsten Breuer
SchnittJochen Retter
Besetzung

Napola – Elite für den Führer ist ein deutsches Drama des Jahres 2004, dass über die Erziehungsmethoden an einer fiktiven Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola) handelt. Regisseur Dennis Gansel, der vor allem für den Erfolgsfilm Mädchen, Mädchen bekannt wurde, ließ in die fiktive Handlung des Films auch Erlebnisse seines Großvaters miteinfließen.

Handlung[Bearbeiten]

Burg Bouzov in Tschechien diente dem Film hauptsächlich als Kulisse

Der Jugendliche Friedrich Weimer wird während eines Boxkampfes im Berliner Wedding von einem Deutsch- und Sportlehrer der Napola Allenstein entdeckt. Dieser sieht in ihm ein großes Potenzial und möchte ihn für die Napola gewinnen. Friedrich macht gegen den Willen seiner Eltern, die ihren Sohn lieber als Fabrikarbeiter sehen wollen, bei einem Auswahlverfahren mit und erhält dort eine sofortige Zusage. Um nun in der Napola seinen Unterricht antreten zu können, fälscht Friedrich die Unterschrift seines Vaters auf seinem Aufnahmeschein und trampt zu seiner neuen Schule.

Als Friedrich diese erreicht, erlebt er bereits bei seiner Ankunft, mit welch harten Erziehungsmethoden er nun konfrontiert werden wird. In der Napola Allenstein freundet sich Friedrich Weimer, nun offizieller „NPEA-Jungmann“, mit einem Jungen namens Albrecht Stein an, dem Sohn des örtlichen NSDAP-Gauleiters Heinrich Stein. Albrecht ist literarisch bewandert und gilt allgemein als Weichling; gerade Albrechts Vater lässt seinen Sohn regelmäßig spüren, dass er nur Verachtung für diesen hat.

Ein anderer Jugendlicher, Siegfried Gladen, wird aufgrund seines Bettnässens regelmäßig von den anderen Jungmannen schikaniert. Eines Tages wird eine vormilitärische Schulung mit scharfen Handgranaten angesetzt, wobei es zu einer Katastrophe kommt: Beim Wurfversuch verliert einer der Schüler seine Handgranate und der anwesende Lehrer sucht nun sein eigenes Seelenheil in der Flucht, wohlwissend, dass er damit die über zwanzig beteiligten Schüler ihrem Schicksal überlässt. Es ist der von allen verachtete Siegfried Gladen, der seine Schulkameraden rettet; dieser stürzt sich auf die Granate und fängt die Explosion mit seinem Körper auf.

Siegfried wird nun als Held bestattet und Gauleiter Stein verwandelte dessen Trauerfeier zur reinen Propagandavorstellung, in der vor allem die anwesenden Schüler zu treuen und fanatischen Nationalsozialisten werden sollen.

Kurz nach der Siegfrieds Beerdigung werden Albrecht Stein und Friedrich Weimer zur Geburtstagsfeier des NSDAP-Gauleiters eingeladen. Albrecht möchte dort seinem Vater ein selbstverfasstes Gedicht vortragen, wird jedoch von diesem schnell abgewürgt: Heinrich Stein verlangt von seinem Sohn, dass dieser nun gegen Friedrich in einem Boxkampf entgegentritt. Offizieller Antrieb des Vaters ist, dass Albrecht gegen Friedrich abgehärtet wird, da Friedrich bereits in der Napola Allenstein sein boxerisches Talent zeigen konnte, indem er einen Gegner aus einer benachbarten Napola klar besiegen konnte. Letztendlich ist es aber allen klar, dass dieser Boxkampf eine Farce darstellt, die Albrecht Stein tief demütigt.

Der Zweite Weltkrieg erreicht nun auch die Napola Allenstein: Die dortige Oberprima sollen nun als Flakhelfer der Luftwaffe eingesetzt werden; Albrecht gesteht seinem Freund Friedrich seine Angst ein. Später werden sie mitten in der Nacht geweckt und vom Gauleiter Stein mit dem Befehl in Marsch gesetzt, im nahem Wald nach entflohenen Kriegsgefangenen zu suchen. Die beiden Freunde treffen dort mit ihrem Trupp auf eine Gruppe von Menschen und glauben sich in Gefahr, da sie vermuten, dass die Gruppe die gesuchten Kriegsgefangenen wären und diese ebenfalls bewaffnet sei. So eröffnet der Suchtrupp das Feuer, bis er erschreckt erkennt, dass es sich um wehrlose Kinder handelt.

Albrecht versucht nun, einem der Angeschossenen erste Hilfe zu leisten. Doch sein Vater taucht auf und erschießt den Verletzten gewissenlos. Der Suchtrupp der Napola muss mit ansehen, wie die von ihm aufgefundenen Flüchtlinge nun gnadenlos von den Begleitern des Gauleiters regelrecht hingerichtet werden.

Später schreibt die Klasse einen Aufsatz mit dem Thema „Die Winterlandschaft in der germanischen Kulturgeschichte“. Während Albrecht Stein seinen Aufsatz verfasst erkennt er, dass er und die von ihm bisher hochgehaltenen Ideale der Nazis das absolut Böse symbolisieren. Albrechts Vater, der NSDAP-Gauleiter Heinrich Stein, tobt, als ihm seines Sohnes Aufsatz bekannt wird. So verlangt er von diesem, dass dieser eine Richtigstellung verfasse und dass Albrecht die Schule verlässt, um sich freiwillig zur Waffen-SS zu melden. Albrecht erkennt, dass er gegen seinen übermächtigen Vater keine Chance hat und nimmt sich während des Eistauchens das Leben. Friedrich Weimer, der den Selbstmord seines Freundes miterlebte, bricht darauf hin völlig zusammen. Nach seiner Genesung ist dieser jedoch wie verwandelt, so verliert er auch die alles entscheidende Boxmeisterschaft im Gau. Man unterstellt Friedrich nun Vorsatz und er wird der Schule verwiesen, was einem unehrenhaften Ausstoß aus der Napola Allenstein bedeutet.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Als Drehort diente dem Filmteam vor allem die tschechische Burg Bouzov, die bereits für mehrere Filme als Kulisse diente. Die Unterwasseraufnahmen des Films entstanden mit Hilfe der Bundeswehr in speziellen Tauchbecken in Hamburg.

Die im Film behandelte Nationalpolitische Erziehungsanstalt Allenstein ist fiktiv und hat nie existiert. Doch sollte die Handlung so real wie möglich erscheinen. So wurden für den Film auch mehrere Zeitzeugen befragt, die in den Kriegszeiten eine der zahlreichen Napola besucht hatten. Als Wissensquelle diente Dr. Uwe Lamprecht, ein ehemaliger Jungmann der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Plön.[1][2] Daneben war auch Hans Müncheberg, ein Absolvent einer anderen Napola, ebenfalls als Berater tätig. Diesem gefielen allerdings einige ahistorische Details des Drehbuchs nicht, da sie aus seiner Sicht nicht die damalige Realität zeigten.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Referenzen[Bearbeiten]