Peter Steiner
Peter Steiner (* 6. September 1927 in München; † 22. Dezember 2008 ebenda) war ein deutscher Volksschauspieler.
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Lebenslauf[Bearbeiten]
Peter Steiners Vorfahren kamen aus Ungarn. Sein Vater arbeitete als Kaufmann und Sänger von ungarischen Volksweisen, seine Mutter war eine Schauspielerin. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete am Fronttheater zur Truppenbetreuung. Nach dem Weltkrieg besuchte er die Münchner Otto-Falckenberg-Schule, an der seine Ausbildung zum Schauspieler mit Auszeichnung abschloss. Davor erlernte den Beruf eines Elektrikers und arbeitete später als Kellner und Koch. Im Nebenverdienst arbeitete er als Spielleiter im Volkstheater Markenzeller, wo auch Erni Singerl und Weiß Ferdl arbeiteten.
Nach einigen Engagements an verschiedenen Theatern arbeitete er bei der Volksbühne Platzl in München, wo er wiedermals mit Weiß Ferdl, Michl Lang oder Erni Singerl zusammenarbeitete. Seine erste Fernsehproduktion war Der Griller aus dem Jahr 1968 in dem auch Rolf Zacher mitspielte. Er trat ab den 1970er Jahren regelmäßig in verschiedenen Fernsehproduktionen wie Königlich Bayerisches Amtsgericht, Aktenzeichen XY... ungelöst! oder dem Komödienstadel auf.
Im Jahr 1973 konnte er mit dem Film Liebesgrüße aus der Lederhose einen sehr großen Erfolg feiern, der unter der Regie von Franz Marischka entstandene Erotikfilm konnte den bisher relativ unbekannten Schauspieler und Musiker einem breitem Publikum bekannt machen und begründete das Genre des Lederhosenfilms.[1][2] Es folgten neben vier Fortsetzungen, unzählige weitere Lederhosenfilme wie beispielsweise Kohlpiesels Töchter oder Die neuen Abenteuer des Sanitätsgefreiten Neumann.
1983 eröffnete er zusammen mit seiner zweiten Ehefrau in München Peter Steiners Theaterstadl, der so erfolgreich wurde, dass der Privatsender Sat.1 1989 einige seiner Stücke unter dem Titel Unser kleines Theater ausstrahlte. 1992 wechselte der Theaterstadl zu RTL, die ab dem Jahr 1993 bis 1997 zahlreiche Fernsehproduktionen mit Peter Steiner ausstrahlte. Unter anderem die Serie Zum Stanglwirt, Peter Steiners Musikantenparade oder Peter Steiners Sketchparade. Häufig war er auch der Seite seiner Tochter Gerda zu sehen, die ab 1985 die Geschäftsführung des Theaterstadls übernahm.
1998 wurde das Stammhaus des Theaterstadls in München geschlossen, seit diesem Zeit ist das Ensemble des Theaters mit wechselnden Programm auf Tournee in Deutschland, Österreich und Schweiz.
Privatleben[Bearbeiten]
Peter Steiners erste Ehefrau war Gerda Steiner-Paltzer. 1953 kam seine Tochter Gerda auf die Welt, 1960 wurde sein Sohn Peter Steiner junior geboren. 1965 heiratete Peter Steiner nach der Scheidung seine zweite Ehefrau Rosemarie, mit der zwei Töchter zeugte. Außerdem hatte er eine außereheliche Beziehung mit der Bühnenschauspielerin Marita Schlemmer, die ihm 1968 seine nichteheliche Tochter Martina gebar.[3]
Am 22. Dezemeber 2008 verstarb er im Alter von 81 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.[4] Am 16. Januar 2009 wurde Peter Steiner auf dem alten Teil des Friedhofs München-Riem beerdigt. Sein Urnen-Grab befindet sich in Reihe 16.[5]
Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten]
- 1968: Der Griller
- 1968: Der Holledauer Schimmel
- 1973: Die Stoßburg – Wenn nachts die Keuschheitsgürtel klappern
- 1973: Liebesgrüße aus der Lederhose
- 1973: Sonja schafft die Wirklichkeit ab oder … Ein unheimlich starker Abgang
- 1974: Liebesgrüße aus der Lederhose 2. Teil: Zwei Kumpel auf der Alm
- 1975: Champagner aus dem Knobelbecher
- 1976: Zwickelbach & Co. (2 Folgen)
- 1977: Der Wittiber
- 1977: Liebesgrüße aus der Lederhose 3: Sexexpress aus Oberbayern
- 1978: Liebesgrüße aus der Lederhose 4: Die versaute Hochzeitsnacht
- 1978: Liebesgrüße aus der Lederhose 5: Die Bruchpiloten vom Königssee
- 1979: Zum Gasthof der spritzigen Mädchen
- 1979: Peter Steiner in Pornostadl (Die sexgierigen Töchter)
- 1980: Schulmädchen-Report. 13. Teil: Vergiß beim Sex die Liebe nicht
- 1980: Der Kurpfuscher und seine fixen Töchter
- 1981: Die Rampflhanni (TV Film)
- 1981: Intime Stunden auf der Schulbank
- 1982: Die liebestollen Lederhosen
- 1983: Flotte Biester auf der Schulbank
- 1983: C.O.D.
Fernsehserien[Bearbeiten]
- Komödienstadel
- 1971: Der Ehestreik
- 1976: Die Generalprobe (Einakter)
- 1979: Der Geisterbräu
- 1980: Der Strohwitwer
- 1971: Königlich Bayerisches Amtsgericht; mit Hans Baur und Georg Blädel (2 Folgen)
- 1979–1985: Die Grandauers und ihre Zeit; mit Max Grießer und Bernd Helfrich
- 1984: Franz Xaver Brunnmayr (2 Folgen)
- 1986: Schafkopfrennen (1 Folge, Stimme)
- 1989–1992: Löwengrube; mit Jörg Hube und Christine Neubauer
- 1993–1995: Zum Stanglwirt; mit Erna Waßmer, Winfried Frey, Anton Feichtner und Wolfgang Völz (41 Folgen)
- 1986–2008: Peter Steiners Theaterstadl (102 Theaterstücke)
Moderationen[Bearbeiten]
- Peter Steiners Sketchparade
- Peter Steiners Musikantenparade
- Peter Steiners musikalische Lach- und Sketchparade
- Die Heimatmelodie
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Peter Steiner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Peter Steiner in der Internet Movie Database (englisch)
- Homepage von STEINERS THEATER
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Martin Hentschel: Lass jucken! – Die Kumpelfilme der 1970er, Düsseldorf 2014, ISBN 978-1500798475
- ↑ Franz Zwetschi Marischka: Immer nur lächeln, Amalthea – Buchverlage Langen Müller Herbig, 2000, S. 241–250, ISBN 3-85002-442-3
- ↑ TV-Star Peter Steiner führte Doppelleben (Memento vom 20. September 2014 im Webarchiv archive.is) in Hamburger Abendblatt vom 20. Februar 2008
- ↑ Nachricht bei n-tv.de
- ↑ Nachricht bei bild.de
Personendaten | |
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NAME | Steiner, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Volksschauspieler |
GEBURTSDATUM | 6. September 1927 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 22. Dezember 2008 |
STERBEORT | München |