Robin Hood, König der Vagabunden
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Robin Hood, König der Vagabunden |
Originaltitel | The Adventures of Robin Hood |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1938 |
Länge | 102 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6 [1] |
Stab | |
Regie | Michael Curtiz, William Keighley, William Dieterle ohne Nennung |
Drehbuch | Norman Reilly Raine, Seton I. Miller |
Produktion | Hal B. Wallis, Henry Blanke |
Musik | Erich Wolfgang Korngold |
Kamera | Tony Gaudio, Sol Polito |
Schnitt | Ralph Dawson |
Besetzung | |
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Robin Hood, König der Vagabunden ist US-amerikanischer Filmklassiker aus dem Abenteuerfilmgenres aus dem Jahr 1938. Regie führten Michael Curtiz, William Keighley und William Dieterle. Der Film ist zwar nicht die erste Verfilmung der Robin Hood-Legende, aber eine der beliebsten Abenteuerfilme aller Zeiten. Einen großen Anteil hieran haben die Hauptdarsteller Errol Flynn, Olivia de Havilland und Basil Rathbone. Des Weiteren wurde die Technicolor-Technik für leuchtende Farben verwendet und der Musikscore des Films von Erich Wolfgang Korngold wurde mit einem Oscar ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[Bearbeiten]
König Richard Löwenherz von England wurde während eines Heiligen Kreuzzuges von Herzog Leopold von Österreich gefangengenommen und verlangt von 250.000 Goldstücke. Der eigentliche Stellvertreter von Richard Löwenherz wurde von seinem Bruder Prinz John entmachtet, zusammen mit Sir Guy of Gisbourne beginnt er das Volk mit hohen Steuern zu belasten um offiziell seinen Bruder befreien zu können. Während der normannische Adel mit Geld aus den Steuereinnahmen bestochen wird, müssen vor allem die angelsächsischen Bauern unter der Willkür der Soldaten von Prinz John leiden.
Sir Robin von Locksley, der auch Robin Hood genannt wird beschließt für die Bevölkerung einzustehen und flieht in die Wälder von Sherwood. Als er Prinz John, Sir Guy of Gisbourne und den Sheriff of Nottingham bei einer festlichen Veranstaltung seine Feindschaft erklärt, wird er für vogelfrei erklärt. Doch Robin Hood gelingt es viele Männer in seine Kreise aufzunehmen unter anderem auch Little John und Bruder Tuck.
Zusammen mit ihnen überfallen sie Sir Guy of Gisbourne und den Sheriff of Nottingham bei ihrem Steuertransport durch die Wälder. Doch anstatt sie zu töten, lässt Robin die Männer ohne die Steuereinnahmen gehen. Das verdanken sie nur dem Umstand, dass sich Maid Marian in ihrer Begleitung befand in sich Robin verliebt hat. Daneben hat sich Much in Marians Amme Bess verliebt und begleitet die Damen nach Hause.
Kurz darauf schlägt der Sheriff of Nottingham vor, ein Bogenschützenturnier zu veranstalten, bei dem der Sieger einen goldenen Pfeil aus den Händen von Maid Marian entgegenehmen soll. Ziel der Farce soll es sein, Robin zu enttarnen. Robin nimmt schließlich an dem Turnier als Kesselflicker verkleidet teil und gewinnt den ersten Preis und gefangen genommen und anschließend zum Tode verurteilt.
Maid Marian informiert die Männer aus dem Sherwood Forest und sie retten schließlich Robin. In dieser Nacht gesteht sie ihm endlich ihre Liebe. Daneben stößt der Bischof von Cantherburry in einer kleinen Schenke auf König Richard Löwenherz und verrät ihn an Prinz John. Dieser engagiert den entehrten Ritter Dickon Malbete um den König zu töten und sich am nächsten Tag selbst zum König zu krönen. Dieses Gespräch wird von Marian mitangehört und sie bittet Bess Robin Hood zu informieren. Allerdings wird Marian von Sir Gisbourne entdeckt und verhaftet. Bess gelingt es trotzdem ihren Freund zu informieren.
Er möchte sich um diesen Ritter kümmern und lauert ihm am Waldweg auf um ihn zu töten. Dies gelingt ihm nach langem Kampf. Währenddessen begegnet Robin, König Richard der sich als Mönch verkleidet hat. Er gibt sich zu erkennen, als Robin nach ihm suchen lässt. Sie beschließen die Krönungszeremonie zu störren und zwingen den Bischof ihr falsches Spiel mitzuspielen. Schließlich zweifelt der Bischof offiziell an Prinz John und es kommt zum Kampf zwischen Robins Männern und der Armee von Prinz John.
Robin gelingt es mit Sir Guy of Gisbourne zu töten und beim neuen und alten König um Vergebung für die Männer vom Sherwood Forest zu bitten. Daneben wird er zum Baron ernannt und soll Maid Marian glücklich machen.
Synchronisation[Bearbeiten]
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1950 in den Ateliers der Motion Picture Export Association. Das Dialogbuch stammt von Erika Streithorst, während Josef Wolf Synchronregie übernahm.[2]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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Robin Hood | Errol Flynn | Hans Nielsen |
Maid Marian | Olivia de Havilland | Ilse Werner |
Sir Guy of Gisbourne | Basil Rathbone | Curt Ackermann |
Prinz John | Claude Rains | Harald Wolff |
Little John | Alan Hale | Otto Wernicke |
Bess | Una O'Connor | Gertrud Spalke |
Much | Herbert Mundin | Bum Krüger |
Bischof | Montagu Love | Walter Holten |
König Richard Löwenherz | Ian Hunter | Wolfgang Eichberger |
Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten]
Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.
Oscar-Ehrungen[Bearbeiten]
- gewonnen: Bestes Szenenbild - Color (Carl Jules Weyl)
- gewonnen: Bester Schnitt (Ralph Dawson)
- gewonnen: Best Original Score (Erich Wolfgang Korngold)
- Nomminierung: Bester Film
Sonstige Ehrungen[Bearbeiten]
- 1995: Der Film wurde in die National Film Registry-Liste aufgenommen.
- 2001: Der Film wurde auf den 84 Platz der The Best Films of All Time bei einem Zuschauervoting des Senders Channel 4 gewählt.
- 2001: Der Film erreichte in der AFI's 100 Years... 100 Thrills-Liste den 100.Platz.
- 2003: Die Figur von Robin Hood erreichte den 18. Platz in der AFI's 100 Years... 100 Heroes and Villains-Liste.
- 2005: Der Soundtrack des Films erreichte den 11. Platz in der AFI's 100 Years of Film Scores-Liste.
- Das Liebesthema von Robin und Marian wurde zu einem gefeierten Konzertstück.
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Der Film rückte in einen größeren Fokus der Öffentlichkeit, als der zuvor verfilmte Film Robin Hood mit Douglas Fairbanks aus dem Jahr 1922. [3] Er bewirkte vor allem das der Name Errol Flynn mit Robin Hood häufig verbunden wird.
Für die Produktionsfirma Warner Brothers stellte der Film ein finanzielles Risiko dar, da für die Produktion etwa 2 Millionen US-Dollar verwendet wurden, während die üblichen Gangsterfilme aus dieser Zeit wesentlich weniger gekostet haben. [4]
Viele Szenen aus dem Sherwood Forest entstanden im Bidwell Park in Chico, weitere Szenen entstanden in Burbank Studios und auf der Warner Ranch in Calabasas. Ursprünglich sollte James Cagney die Hauptrolle übernehmen, aber beendete seinen Vertrag mit dem Studio und machte somit die Bahn für Errol Flynn frei. [5]
Howard Hill übernahm neben einer Nebenrolle als Owen the Welshman sondern schoß auch den Pfeil ab, der einen anderen Pfeil spaltete. Im Film ritt Olivia de Havilland ein Pferd namens Golden Cloud, dass anschließend von Roy Rogers gekauft wurde. Er benannte das Pferd in Trigger um, und drehte mit ihm kurze Zeit später den Film Under Western Stars ab.
Parodien[Bearbeiten]
Der Film wurde häufig parodiert und durch Kakao gezogen. Unter anderem veralberte Bugs Bunny den Film mit dem Cartoon Rabbit Hood. Auch sein Kollege Daffy Duck veralberte den Film mit dem Cartoon Robin Hood Daffy.
Auch auf das Disney-Meisterwerk Robin Hood aus dem Jahr 1973 übte der Film einen großen Einfluß aus. Daneben parodierte Mel Brooks den Film mit Robin Hood – Helden in Strumpfhosen. In der Pornofilm-Branche wurde unter anderem die Filmparodie This isn't Robin Hood - A XXX Parody produziert, bei der ein Robin Hood-Verschnitt namens Throbbing Hood gegen die Pussy-Steuer kämpft und sich reichlich bei dem großen Vorbild mit Errol Flynn bedient.
Weblinks[Bearbeiten]
- Robin Hood, der König der Vagabunden in der Internet Movie Database (englisch)
- Tonträger mit der Filmmusik
Referenzen[Bearbeiten]
- ↑ Freigabebescheinigung der FSK
- ↑ Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 307 / Robin Hood, König der Vagabunden in der Synchrondatenbank von Arne Kaul; abgerufen am 18. März 2012
- ↑ King, Susan (2010-05-12). "Classic Hollywood: 100 years of Robin Hood movies". The Los Angeles Times. Retrieved 2010-10-02.
- ↑ "The mobster and the movies". CNN. 2004-08-24. Retrieved 2008-07-09.
- ↑ Ebert, Roger (2003-08-17). "Roger Ebert's review of "The Adventures of Robin Hood"". Chicago Sun-Times. Retrieved 2007-03-30. The first, preceding it by a few months, was Gold is Where You Find It, which tested the process as a run-up to The Adventures of Robin Hood.