Roy Black

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Roy Black (1972)

Roy Black (* 25. Januar 1943 in Straßberg bei Augsburg; † 9. Oktober 1991 in Heldenstein bei Mühldorf am Inn; bürgerlich Gerhard Höllerich) war ein deutscher Schlagersänger und Schauspieler der hauptsächlich in deutschen Schlagerfilmen und in der Fernsehserie Ein Schloss am Wörthersee auftrat

Lebenslauf[Bearbeiten]

Gerhard Höllerich war der älteste Sohn des Kaufmanns Georg Höllerich (1917–1990) und dessen Frau Elisabeth (1922–2013). Er besuchte 1958 das Holbein-Gymnasium Augsburg und wollte eigentlich Biologie studieren, stattdessen entschied er sich aber für das Studium der Betriebswirtschaftslehre, dass er nicht vollendete.

Seinen erster Auftritt als Sänger absolvierte während der Faschingszeit des Jahres 1963 zusammen mit der Band The Honky Tonks in der Augsburger Kneipe Charlys Affenstall. Am 14. September 1963 gründete er mit den Musikern Günter Ortmann, Dieter Schwedes, Peter Schwedes, Helmut Exenberger und Dieter Sirch die Rock ’n’ Roll-Band Roy Black and his Cannons. Mit dieser Band gelang es ihm bei einem Talentwettbewerb als „Roy Black“ entdeckt zu werden, bei dem Lieder von Elvis Presley präsentierte. Der Name Roy Black setzt zusammen aus dem Namen des Sängers Roy Orbison und aus seinem Schwarzen Haupthaar, weswegen er den Spitznamen Blacky erhielt.

Die erste Single erschien mit den Liedern Sweet Baby mine und Darling my Love, die er zusammen mit seiner Band aufnahm. Die erste Platte war kleiner und wichtiger Erfolg mit 1.200 verkauften Exemplaren, allerdings floppte die zweite Single, was dazu führte, dass Roy Black zur Solokarriere geraten wurde und er das Lied Du bist nicht allein aufnahm, das zu einem Erfolgshit wurde. Ab diesem Zeitpunkt wurde Roy Black vom Rock ’n’ Roller zum Schlagerstar. Das Lied Ganz in Weiß machte seinen Status als Schnulzensänger perfekt. Das Lied wurde von Kurt Hertha und Rolf Arland geschrieben und verkaufte sich über 800.000 Mal.

1967 begann seine Karriere als Schauspieler mit seinem Filmdebüt Paradies der flotten Sünder in dem er eine Nebenrolle neben Hans-Jürgen Bäumler, Willy Millowitsch, Ralf Wolter und Lou van Burg spielte. Schließlich folgte seine erste Hauptrolle in dem Film Immer Ärger mit den Paukern der als Mockbuster auf Filmreihe Die Lümmel von der ersten Bank produziert wurde. Hier stand er erstmals mit Uschi Glas vor der Kamera, mit der er mehrere Filme drehte.

Bis 1969 erreichten alle Singles von Roy Black die Top Ten. Er trat regelmäßig in der von Dieter Thomas Heck moderierten ZDF-Hitparade. 1971 wurde ihm die Moderation der Fernsehshow Hätten Sie heute Zeit für mich? angeboten, die er ablehnte. Im selben Jahr hatte er seinen letzten großen Musikerfolg mit dem Lied Schön ist es auf der Welt zu sein das er zusammen mit der damals zehnjährigen Anita Hegerland aufnahm. Das Lied wurde auch für den Film Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut aus dem selben Jahr verwendet.

In der Zeit von 1972 bis 1973 folgten seine letzten Kinorollen und seine Karriere erlebte ab 1974 einen tiefen Fall bei dem er von Geldsorgen geplagt wurde. Im Privatleben verlobte er sich mit dem Fotomodell Silke Vagts, die am 30. April 1974 in München heiratete. Am 1. August 1976 kam sein Sohn Torsten auf die Welt. Die Geldsorgen führten dazu, dass das Finanzamt bei ihm eine Taschenpfändung durchgeführt haben soll und dass er aus der Kirche ausgetreten ist, um die Kirchensteuer zu sparen.[1] Die Millionen aus der Vergangenheit wurden durch falsche Berater in Fehlinvestitionen umgesetzt.

Roy Black (1989)

Mehrere Comeback-Versuche mit Theaterstücken, Liveauftritten und neuen Schallplattenaufnahmen scheiterten. Am 26. November 1985 wurde Roy Black von seiner Frau Silke geschieden. 1986 gelang ihm das Comeback mit dem Album Herzblut. 1989 bot ihm der Sender RTL Plus die Hauptrolle in der neuen Fernsehserie Ein Schloß am Wörthersee an, in der die Rolle von Lennie Berger bis zu seinem Tod spielte. Am 2. Mai 1990 nahm sich Roy Blacks Vater Georg Höllerich das Leben. 1991 arbeitete er für das Album Rosenzeit mit Dieter Bohlen zusammen. Dieter Bohlen wollte ursprünglich nicht mit ihm zusammen arbeiten, da er diesen Musikstil, ursprünglich nicht mochte, aber ein Gespräch mit ihm überzeugte ihn, das Album zu produzieren. Bei der Produktion soll er stark alkoholisiert gewesen sein.[2] Einige Lieder des Albums konnten sich tatsächlich in den Hitparaden platzieren.

Am 9. Oktober 1991 starb Roy Black an Herzversagen in seiner Fischerhütte in Heldenstein (Oberbayern), wo er sich alleine aufhielt. Die Bild-Zeitung schrieb in einem Artikel über die Obduktion aus dem Jahr 2011, dass Roy Black einen Blutalkoholwert von drei Promille gehabt haben soll.[3] Allerdings wurde dieser Wert von dem damals obduzierende Gerichtsmediziner Wolfgang Eisenmenger niemals bestätigt.[4]

In dem Fernsehfilm Du bist nicht allein – Die Roy Black Story mit Christoph Waltz in der Hauptrolle, wurde er allerdings als starker Alkoholiker dargestellt.

Filmografie[Bearbeiten]

Film über sein Leben[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Literaturhinweise[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]