Sadkos Abenteuer
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Sadkos Abenteuer |
Originaltitel | Садко (Sadko) |
Produktionsland | Sowjetunion |
Originalsprache | Russisch |
Erscheinungsjahr | 1953 |
Länge | 85 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6 |
Stab | |
Regie | Alexander Ptuschko |
Drehbuch | Konstantin Isajew |
Produktion | Mosfilm |
Musik | Nikolai Rimski-Korsakow Wissarion Schebalin |
Kamera | Fjodor Proworow |
Besetzung | |
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Sadkos Abenteuer (Alternativtitel: Lockendes Glück, Sadko, der Vagabund; Originaltitel: russ. Садко, Sadko)[1] ist ein sowjetischer Märchenfilm von Alexander Ptuschko des Jahres 1953. Er orientiert sich an Motiven der populären russischen Sage von Sadko, der unter anderem auch Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow ein Tongemälde und eine Oper widmete.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[Bearbeiten]
Der arme Guslispieler und Sänger Sadko trifft in der großmächtigen Stadt Nowgorod ein. In dieser Stadt sieht er neben reichen Kaufleuten auch arme Bettler und kranke Personen, die durch die Straßen der Stadt ziehen, um ihr Geld zu erbetteln. Von einem alten Mann erfährt er dass es in einem fernen Land einen Vogel des Glücks gäben würde, der den Bettlern Reichtum und Glück bringen würde. Kurz darauf trifft er auf die schöne Ljubawa, in die sich Sadko verliebt. Auch sie verliebt sich in ihm. Kurz vor Beginn des Abends geht er in ein nahe gelegenes Wirtshaus und erlebt eine Feier der Kaufmänner. Er bittet diese um Geld für den Bau von Schiffen, allerdings lehnen die diesen Bau ab, da sie von der Lage der Bevölkerung profitieren. Daraufhin sucht er den Ufer des Ilmensees auf, um dort ein Liedchen zu singen. Dieses Lied lockt Ilmen, die Tochter des Meereskönigs an, die sich in ihn verliebt. Sie prophezeit ihm Erfolg, wenn er am nächsten Morgen fischen geht und einen Goldfisch angelt. Sie wird ihn dabei unterstützen.
Kurz darauf weckt er das ganze Dorf auf und erzählt von seinem Goldfischvorhaben. Die Kaufleute möchten ihn scheitern sehen und köpfen lassen. Daraufhin gewähren sie ihm die Gunst die Goldfische zu fangen und sich ein Team für seine Reise zusammen zu suchen. Sadko gelingt der Fischfang und die Goldfische verwandeln sich in soviel Gold, dass er drei Schiffe bauen lassen kann. Mit seiner Mannschaft beginnt er seine drei jährige Seereise. Dort begegnen sie unter anderem Wikingern, die sie berauben wollen. Allerdings gelingt es Sadko und seinen Männern dies zu verhindern und ein weißes magisches Pferd zu erbeuten.
In Indien treffen sie auf einen Fürsten, der das Pferd umbedingt haben möchte und ihn zu einem Schachspiel herausfordert. Sadko gewinnt und darf den Vogel des Glücks auch Phönix genannt holen. Allerdings beginnt der Phönix ein Schlaflied zu singen, um Sadko und seine Männer zu betäuben. Sadko kann den Zauber durchbrechen und den Vogel mitnehmen. Der Fürst versucht mit seiner Armee den Vogel zurück zu erobern, allerdings singt der Phönix ihn und dessen Armee in den Schlaf. Er stellt fest, dass der Phönix ihn auch nicht glücklich macht und reist bis nach Ägypten. Dort kommt er auf die Idee nach Hause zurück zu kehren, wo er und seine Crew glücklich waren. Auf der Reise nach Hause kommt ein Meeressturm und Sadko entscheidet sich dem Meereskönig sein Leben zu opfern. Dort erfreut er die Königin und den König mit seiner Musik. Allerdings zerreißt er seine Seiten der Gusli und muss bevor er neue Seiten holt, eine seiner Töchter heiraten. Er wählt Ilmen, die ihn zur Flucht verhilft und er mit Freude empfangen wird.
Hintergrundinformationen[Bearbeiten]
Der Film wurde im Jahr 1952 gedreht und wurde am 5. Januar 1953 in der Sowjetunion veröffentlicht.[2] In der DDR wurde der Film unter dem Titel Lockendes Glück in den Kinos veröffentlicht. Die deutsche Bearbeitung erfolgte durch die DEFA. Am 26. November 1958 kam der Film unter dem Titel Sadkos Abenteuer in die Kinos der Bundesrepublik Deutschland.[1] Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig bekam der Film 1953 den Silbernen Löwen.[1]
The Magic Voyage of Sinbad[Bearbeiten]
In den USA wurde der Film 1953 unter dem Titel Sadko als Original mit Untertitel durch die Filmfirma Artkino Pictures Inc. veröffentlicht.
1962 erwarb Roger Corman die Rechte für die Wiederveröffentlichung des Films und er modifizierte den Film so stark, dass er unter dem Titel The Magic Voyage of Sinbad veröffentlicht wurde. Hierbei wurde die Geschichte des Films so verändert, dass aus Sadko schließlich Sinbad wurde. Die Laufzeit des Filmes wurde von 85 Minuten auf 79 Minuten verkürzt. Vor allem wurden einige Liedtitel des Films herausgeschnitten und durch englische Liedtitel ersetzt. Zusätzlich wurde ein Erzähler als Voiceover-Technik eingefügt. Aus der Stadt Novgorod wurde "Copasand". Die Originalschauspielernamen wurden durch fiktive englische Namen ersetzt. Verantwortlich für diese Umgestaltung des Films war der damals noch unbekannte und relativ junge Francis Ford Coppola.
Diese Version des Films war Bestandteil der Reihe Mystery Science Theater 3000 und wurde im Rahmen der 5. Staffel der Reihe ausgestrahlt. Kevin Murphy die Stimme von Tom Servo aus der Reihe, gab in mehreren Interviews an, dass er die visuelle Kraft der Filme von Aleksandr Ptushko als atemberaubend empfindet.[3][4]
Kritiken[Bearbeiten]
Das Lexikon des internationalen Films urteilt über den Film:
„Die altrussische Sage vom Sänger, der in die Welt hinauszieht, um das Glück zu suchen, und es zu guter Letzt in seiner Heimat findet, als schauprächtig-naiver Märchenfilm.“
Weblinks[Bearbeiten]
- Sadkos Abenteuer in der Internet Movie Database (englisch)
- Sadkos Abenteuer in der Online-Filmdatenbank
- Sadko auf kino-teatr.ru (russisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Sadkos Abenteuer im Lexikon des internationalen Films.
- ↑ Angaben zur Veröffentlichung auf kino-teatr.ru
- ↑ The MST3K Review
- ↑ Nikki Tranter. Enjoying The Squirm: A Moment with Kevin Murphy, Popmatters, 2002-12-26