Slapstick

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Der Namensgebende Slap Stick

Slapstick ist ein Filmgenre der Komödie, sie entwickelte sich aus der Commedia dell'arte und setzte vor allem auf die körperbetonte Situationskomik eines Schauspielers.

Wortherkunft[Bearbeiten]

Der Begriff Slapstick leitet sich aus der Pritsche eines Narren ab, die großen Lärm erzeugt, wenn man diese schlägt, allerdings keine Schmerzen verursacht. Diese Pritsche im italienischen oftmals Batacchio oder Bataccio genannt erhielt im englischen den Namen Slap Stick.[1] Die Pritsche galt neben dem berühmten Furzkissen, als einer der frühsten Spezialeffekte des Theaters.

Aus dieser Pritsche entwickelte sich schließlich der Name Slapstick für das Subgenre der körperbetonten Situationskomik.

Historische Entwicklung[Bearbeiten]

Bereits William Shakespeare verwendete die Elemente des Slapsticks in seiner Komödie Die Komödie der Irrungen, in die er witzige Prügelszenen und irre Verfolgungsjagden einbaute. Auch die englischen Puppentheaterfiguren Punch and Judy aus dem Jahr 1662 und das Kasplertheater gehören zu den frühen Vertreten der Slapstickkunst.[2]

Daneben entwickelte sich im 19. Jahrhundert in England die Kunst der Pantomime, in der Slapstickelemente verwendet wurden.[3][4]

Der britische Komiker Fred Karno entwickelte einige Sketche in denen er als stummer Protogonist auftrat der von einer schrägen Situation in die nächste geriet gilt für viele Filmhistoriker als Vorbild für Charlie Chaplin, Stan Laurel, George Formby und Dan Leno.[5] Der amerikanische Filmproduzent Hal Roach wie folgt:

„...not only a genius, he is the man who originated slapstick comedy. We in Hollywood owe much to him.[6]

Slapstick spielte vor allem in der Stummfilm­zeit eine große Rolle mit Schauspielern wie Charlie Chaplin, Buster Keaton, Harold Lloyd, den Marx Brothers sowie Laurel und Hardy oder Karl Valentin. Zu späteren Vertretern gehören Slapstick-Größen wie Jacques Tati, Peter Sellers und Louis de Funes. Auch Leslie Nielsen und Rowan Atkinson sind für eine entsprechende Rollenauswahl bekannt.

Bekannte Filme des Genres[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Kristine Brunovska Karnick und Henry Jenkins: Classical Hollywood Comedy. New York / London 1995
  • Alan Dale: Comedy is a Man in Trouble. Slapstick in American Movies. University of Minnesota Press, Minneapolis MN u. a. 2000, ISBN 0-8166-3658-3. asd
  • Lisa Gotto: Komödie. Filmwissenschaftliche Genreanalye. Eine Einführung. Berlin / Boston 2013, S. 67–85.
  • Gerald Mast: The Comic Mind: Comedy and the Movies. University of Chicago Press. Chicago 1979.
  • Glenn Mitchell: A-Z of Silent Film Comedy: An Illustrated Companion. London 1998.
  • Tom Paulus und Rob King: Slapstick Comedy. New York 2010.
  • Sönke Roterberg: Philosophische Filmtheorie. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, ISBN 978-3-8260-3763-4.
  • Lisa Trahair: The Comedy of Philosophy. Sense and Nonsense in Early Cinematic Slapstick. State University of New York Press, Albany NY 2007, ISBN 978-0-7914-7247-7.
  • Sonja Ilonka Wagner: Comedy-Lexikon. Lexikon Imprint Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89602-200-8.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Liz-Anne Bawden (Hrsg.): Buchers Enzyklopädie des Films, Bd. 2 (1983)
  2. Judith Miller Miller's Antiques Handbook & Price Guide 2018-2019. Hachette UK, 2017.
  3. David Christopher (2002). British Culture: An Introduction. p. 74. Routledge,
  4. Jeffrey Richards (2014). The Golden Age of Pantomime: Slapstick, Spectacle and Subversion in Victorian England. I.B.Tauris,
  5. "Enjoy Cumbria - Stan Laurel". BBC. Retrieved 2 January 2015
  6. J. P. Gallagher (1971). "Fred Karno: master of mirth and tears". p. 165. Hale.