Stanley Kubrick

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Stanley Kubrick im Selbstporträt (1949)
Unterschrift von Stanley Kubrick

Stanley Kubrick (* 26. Juli 1928 in New York; † 7. März 1999 in Childwickbury Manor bei London) war ein US-amerikanischer Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Fotograf. Er versuchte seine Filme mit einer tiefen intellektuellen Symbolik und mit technischen Perfektion zu präsentieren. Seine Filme versuchen eine Verbindung zwischen Ordnung und Chaos zu erstellen und ergeben so eine filmische Conditio humana.

Viele Themen von Kubrik greifen die Felder auf wie die Unnahbarkeit der Realität oder das Scheitern der Menschlichkeit. Dabei werden themen wie Authentizität, Kälte, Ehrlichkeit, Realität, Träume oder Triebe in den Mittelpunkt des Geschehens gestellt. Filmschaffende und -kritiker zählen ihn zu den bedeutendsten Filmemachern aller Zeiten. Er selbst wurde aber niemals mit einen Oscar als bester Regisseur ausgezeichnet.

Lebenslauf[Bearbeiten]

Foto von Stanley Kubrick
Modelle der Discovery One aus 2001

Er wird als Kind von Jacques L. Kubrick und Gertrude Kubrick im New Yorker Stadtteil Bronx geboren. 1934 erfolgte die Geburt seiner Schwester Barbara Kubrick.[1]. Im Jahr 1941 erhält er von seinem Vater eine Fotokamera als Geschenk. Er hatte die Leidenschaften der exzessiven Lektüre, des Kinos und des Schachspiels. 1941 besuchte er die William Howard Taft High School in New York City, wo er sich auch als Fotograf der Schülerzeitung einbrachte..[2] Nach dem Schulabschluss begann er seine Karriere als Fotograf. Einige Amateurfotos verkaufte er dem Magazin Look und wurde im Alter von 18 Jahren dort festangestellt.[3] Eine Fotogeschichte über einen Boxer, die er verfasste, führte ihn tiefer in die behandelte Materie ein.[4]

1950 begann seine Karriere als Regisseur des 16-minütigen Dokumentarfilms Day of the Fight. Es folgten einige kleinere Filme wie Flying Padre oder der Gewerkschafts-Werbefilm The Seafarers. 1953 lieh er sich Geld für die Produktion des Kriegdramas Fear and Desire (1953) und des Films Der Tiger von New York (Killer’s Kiss) (1955), diese Filme zogen das Interesse Hollywood nach sich. Das Happy End des letztgenannten Films wurde auf Wunsch von United Artists eingefügt.[5]

Der Film Die Rechnung ging nicht auf (The Killing) brachte ihm einen kleinen Achtungserfolg ein, der Durchbruch gelang ihm allerdings mit dem Film Wege zum Ruhm mit Kirk Douglas in der Hauptrolle. Kirk Douglas, Hauptdarsteller und ausführender Produzent des Monumentalfilms Spartacus musste Kubrick engagieren nachdem der ursprüngliche Regisseur Anthony Mann nach wenigen Drehtagen gefeuert wurde. Der Film wurde ein Kassenschlager, der ihm die finanziellen Mittel für seine folgenden Filme lieferte. Er selbst war jedoch aufgrund seines geringen Einflusses auf Drehbuch und Produktionsbedingungen sehr unzufrieden.[6]

1962 arbeitete er in England an dem Film Lolita, dessen Drehbuch in Zusammenarbeit mit Vladimir Nabokov entstand. Das Skript änderte Kubrick so sehr, dass der Film nicht auf dem Index landete. Für ihn war die Peter Sellers die große Entdeckung des Films und somit engagierte er ihn für den Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben in dem Sellers gleich drei Rollen übernahm.

1968 folgte der Science-Fiction-Film 2001: Odyssee im Weltraum (1968). 1971 folgte Uhrwerk Orange. Die drei Film prvozierten durch ihre Handlung einige Kontroversen, die bis zum heutigen Tag von der Filmwissenschaft diskutiert wird.

1975 wurde sein Film Barry Lyndon ein kommerzieller Misserfolg, was ihn dazu veranlasste in den letzten 25 Jahren seines Lebens nur noch drei weitere Filme zu produzieren. 1980 drehte er mit Jack Nicholson drehte Kubrick den Film Shining (1980), eine Adaption des Buches von Stephen King. 1987 folgte der Vietnamkrieg spielende Film Full Metal Jacket .

Kubrick wollte weitere Filme wie Aryan Papers oder A.I. verfilmen. Diese Projekte setzte er aber nicht mehr in die Wirklichkeit um. A. I. wurde später von Steven Spielberg verfilmt.

1999 verfilmte er Eyes Wide Shut mit Tom Cruise und Nicole Kidman in den Hauptrollen. Am 7. März 1999 starb Stanley Kubrick in seinem Haus an den Folgen eines Herzinfarkts[7].

Privatleben[Bearbeiten]

Von 1948 - 1955 war er mit Toba Metz verheiratet[8]. Ab 1955 bis 1957 mit österreichischen Balletttänzerin Ruth Sobotka. Bei den Dreharbeiten zu zu Wege zum Ruhm lernte er Christiane Harlan, die er 1957 heiratetet.[9] Mit ihr hatte er beiden gemeinsamen Töchter Anya Renata (1959[10]–2009) und Vivian (* 1960) sowie seiner Stieftochter Katharina (* 1953)[11] zog er in den frühen 1960ern nach England[12] In den 1960er Jahren zog er nach England um dort in der Nähe der Elstree-Studios bei London zu leben. Später lebte er auf einem Anwesen namens Childwickbury Manor.

Nachdem Erfolg verließ er das Hollywood-System und blieb für die Protagonisten dort bis zum Ende seines Lebens ein öffentlichkeitsscheuer Außenseiter.

Filmografie[Bearbeiten]

Dokumentarkurzfilme[Bearbeiten]

Spielfilme[Bearbeiten]

R: Regisseur, D: Drehbuchautor, P: Produzent

Weblinks[Bearbeiten]

Commons Commons: Stanley Kubrick– Medien zum Thema

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Vincent LoBrutto: Chronologie. In: Alison Castle (Hrsg.): Das Stanley Kubrick Archiv. TASCHEN, Köln 2016, ISBN 978-3-8365-5684-2, S. 822.
  2. Paul Duncan: Stanley Kubrick: Sämtliche Filme. Taschen, 2011, ISBN 978-3-8365-2772-9, S. 15.
  3. Georg Seeßlen, Fernand Jung: Stanley Kubrick und seine Filme. Schüren Presseverlag, Marburg 1999, ISBN 3-89472-312-2, S. 10–11.
  4. Georg Seeßlen, Fernand Jung: Stanley Kubrick und seine Filme. Schüren Presseverlag, Marburg 1999, ISBN 3-89472-312-2, S. 11.
  5. Merritt, Greg: Celluloid Mavericks: The History of American Independent Film. Basic Books, 2000, ISBN 9781560252320.
  6. Thomas Allen Nelson: Stanley Kubrick. Wilhelm Heyne Verlag, München 1984, ISBN 3-453-86064-0, S. 10.
  7. Vincent LoBrutto: Chronologie. In: Alison Castle (Hrsg.): Das Stanley Kubrick Archiv. TASCHEN, Köln 2016, ISBN 978-3-8365-5684-2, S. 845.
  8. Vincent LoBrutto: Chronologie. In: Alison Castle (Hrsg.): Das Stanley Kubrick Archiv. TASCHEN, Köln 2016, ISBN 978-3-8365-5684-2, S. 824–827.
  9. Vgl. Christiane Kubrick: Stanley Kubrick. A Life in Pictures. London 2002. S. 15, 73.
  10. Vincent LoBrutto: Chronologie. In: Alison Castle (Hrsg.): Das Stanley Kubrick Archiv. TASCHEN, Köln 2016, ISBN 978-3-8365-5684-2, S. 830.
  11. Vincent LoBrutto: Chronologie. In: Alison Castle (Hrsg.): Das Stanley Kubrick Archiv. TASCHEN, Köln 2016, ISBN 978-3-8365-5684-2, S. 829.
  12. Thomas Allen Nelson: Stanley Kubrick. Wilhelm Heyne Verlag, München 1984, ISBN 3-453-86064-0, S. 10.