Taz

Aus Film-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Taz als Maskottchen

Taz, der tasmanische Teufel (engl. The Tasmanian Devil) ist eine US-amerikanische Zeichentrickfigur, die sich im Besitz der Warner Bros. Studios befindet und die vor allem durch ihre Auftritte in der Reihe Looney Tunes Berühmtheit erlangt.

Charakter[Bearbeiten]

Taz ist ein dem gleichnamigen Beuteltier Tasmaniens nachempfundenes, etwas begriffsstutziges Ungeheuer, welches über ein beträchtliches Zerstörungspotential verfügt. Bugs Bunny ist häufig dessen Gegenspieler, gegen den er keine Chance hat.

Taz ist ein Allesfresser, der ein kurz angebundenes Temperament und einen kurzen Geduldsfaden hat. Gesteuert wird seine Figur vor allem durch seinen großen Appetit. Seine Sprache besteht meistens nur aus Grunz- und Heulgeräuschen. Allerdings verfügt er über ein beschränktes englischsprachiges Vokabular; so spricht er beispielsweise in dem Film Space Jam das Wort Limonenfrisch aus.[1][2]

Taz verursacht im Zorn mit seinem Körper Wirbelstürme, bei denen seine Umwelt in Mitleidenschaft gezogen wird. Er kann jedoch durch Musik schnelle wieder beruhigt werden.[3] In einigen Cartoon wird die Figur Taz als verheiratet dargestellt, die von seiner Ehefrau unterdrückt wird. In der Serie Tazmania lebt er noch bei seinen Eltern und arbeitet als Hotelpage.

Entwicklung der Figur[Bearbeiten]

Taz während einer Parade der Looney Toones

Der Charakter der Figur wurde vermutlich an Errol Flynn angelehnt, da dieser für seinen großen Appetit und seine Verrücktheit bekannt war.[4] Erfunden wurde die Figur für den Cartoon Devil May Hare aus dem Jahr 1954 von Regisseur Robert McKimson und Autor Sid Marcus. Robert McKimson soll über das Wort Tasmanian Devil während eines Kreuzworträtsels gestoßen sein.[5]

Diese gewalttätige Figur brachte Eddie Selzer dazu, dass er einen Auftrittsverbot für sie verhängen wollte. Allerdings erhielten Warner Bros. soviele begeisterte Zuschriften über die Figur, dass Jack L. Warner entschied, die Figur in neuen Cartoons auftreten zu lassen.[6][7]

Die Cartoons der Looney Tunes gingen jedoch bereits langsam ihrem Produktionsende entgegen und so trat Taz nur noch in vier weiteren Cartoons auf. Er wurde bis 1983 von Mel Blanc danach von mehreren anderen Snychronsprechern synchronisiert. 1983 trat er in dem Spielfilm Daffy Duck's Fantastic Island auf und in den 1990er Jahren folgten Auftritte in der Serie Tiny Toon Abenteuer als Mentor für den Charakter Dizzy Devil auf. Daneben erhielt er seine eigene Fernsehserie mit Tazmania. In den 1990er Jahren wurde Taz zu einer Videospielfigur, in zahlreichen Computer- und Videospielen auftrat.

Auch in den Looney Tunes Webtoons, The Looney Tunes Show und der Serie Wabbit erhielt Taz in den 2000er Jahren Auftritte.

Cartoons der Figur[Bearbeiten]

Er trat in folgenden Cartoons der klassischen Looney Toones-Reihe auf: Devil May Hare, Bedevilled Rabbit, Ducking the Devil, Bill of Hare, Dr. Devil and Mr. Hare und The Fright Before Christmas.

Rechtstreitigkeiten um Taz[Bearbeiten]

Ab etwa 1997 befand sich Warner Bros. in Streitigkeiten mit der tasmanischen Regierung und Unternehmern der Insel um die Marke Tasmanian Devil. Zeitweise wurde sich darauf geeinigt, dass der Staat die Marke für eine Nutzungsgebühr verwenden kann.[8] Die Regierung des Staates lehnt die Zahlung dieser Gebühren ab und konnte 2006 die Warner Bros. Studios dazu bringen die Figur von Taz als Plüschtier zu vermarkten um die Forschungen gegen die Beutelteufel-Krankheit DFTD zu fördern.[9]

Literatur[Bearbeiten]

  • Joe Adamson: 50 Years and Only One Grey Hare. Henry Holt & Co, New York, 1990.
  • Steve Schneider: That's All Folks!: The Art of Warner Bros. Animation. Henry Holt & Co, New York, 198889.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Warner Bros – The Lineup – Taz – retrieved December 23, 2012
  2. Space Jam
  3. Warner Bros. "Merrie Melody," Ducking the Devil, 1957.
  4. David Owen, David Pemberton: Tasmanian Devil: A unique and threatened animal, S. 153. Allen & Unwin, 2005. ISBN 978-1-74114-368-3
  5. The History of the Tasmanian Devil - Animation Lookback: Looney Tunes
  6. Owen, Pemberton, 2005, S. 157
  7. Toonopedia
  8. Owen, Pemberton, 2005, S. 161-169
  9. Warner Bros to help save Tassie devils, Sydney Morning Herald, 20. Juni 2006