The Story of Menstruation

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Filmdaten
OriginaltitelThe Story of Menstruation
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1946
Länge10 Minuten
Stab
ProduktionWalt Disney Productions
im Auftrag von Kimberly-Clark

The Story of Menstruation (Die Geschichte von der Menstruation[1]) ist ein Lehr-Zeichentrickfilm der Walt Disney Productions des Jahres 1946, der hauptsächlich als Unterrichtsfilm vor US-amerikanischen Schülerinnen aufgeführt wurde.

Handlung[Bearbeiten]

Der Film zeigt schematische Darstellungen des Menstruationszykluses und Ratschläge für Mädchen, die dieses Thema zum ersten Mal erleben. Eine weibliche Stimme aus dem Off, beruhigt die Mädchen, und erzählt dass es sich hierbei um keine Beorgnis erregende Körperliche Veränderung handelt.

Zuerst zeigt der Film wie sich kleines Baby zum jungen Mädchen entwickelt, dass zum ersten Mal seine Menstruation erlebt und gibt Ratschläge wie sie damit umzugehen können. Hierbei werden veraltete Volksregeln verworfen, die Mädchen dürfen auch während der Periode zu baden oder zu duschen und ihren gewohnten körperlichen Betätigungen wie Radfahren, Reiten oder Tanzen nachzugehen. Die Menstruation können auch zu Stimmungsschwankungen oder Verstopfungen führen, aus diesem Grund wird gerade die Bewegung empfohlen. Auch die Führung eines Menstruationskalenders wird empfohlen, damit die werdende Frau ihren eigenen Rhymtus in der sie die Menstruation erlebt, kennenlernt.

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Die Uraufführung des Films fand am 18. Oktober 1946 vor ausgewähltem Lehrpersonal statt und wurde von diesen positiv augenommen. Der Film selbst besitzt keine Credits in denen die beteiligten Personen aufgeführt werden, stattdessen sind die Firmennamen von der Walt Disney Productions und Kimberly-Clark zu sehen. Der Film verfügt nur über ein paar wenige Produktplatzierungen wie die Nennung der Marke Kotex oder die Nennung der Broschüre Very Personally Yours, die von der International Cellucotton Products Company produziert wurde[1]. Diese Broschüre wurde den Schülerinnen nach der Präsentation des Films ausgehändigt.

Insgesamt sollen über 105 Millionen Schülerinnen diesen Film während ihrer Schulzeit gesehen haben, da der Film bis in die 1980er Jahre im Einsatz war.[2]

Die Kritiken des Films waren positiv und diese wurden unter anderem im Journal of the American Medical Association oder in Zeitschrift Parents positiv hervorgehoben. Zusätzlich wurde der Film mit dem Good Housekeeping Seal of Approval ausgezeichnet.

Der Film ist entgegen zahlreicher Meinungen immer noch Eigentum der Walt Disney Company und nicht zum Public Domain-Titel geworden. Die Rechte für den Film wurde 3. Dezember 1973 erneuert.[3] [4] Der Film ist vermutlich der erste Film der Filmgeschichte in dem das Wort Vagina verwendet wurde.[5]

2015 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen.[6]

Kritiken[Bearbeiten]

The Story of Menstruation wurde von Janice Delaney, Mary Jane Lupton und Emily Toth im Jahr 1988 in ihrer Abhandlung über die Kulturgeschichte der Menstruation thematisiert. Hierüber schrieben sie:

“In the Disney World, the menstrual flow is not blood red but snow white. The vaginal drawings look more like a cross section of as kitchen sink than the outside and inside of a woman’s body. There are no hymen, no clitoris, no labia; all focus is on the little nest and its potentially lush lining. Although Disney and Kimberly-Clark advise exercise during the period, the exercising cartoon Girls (who look like Disney’s Cinderella) are drawn without feet; bicycles magically propel themselves down the street without any muscular or mental direction from the cyclist. The film ends happily ever after, with a shot of a lipsticked bride followed immediately by a shot of a lipsticked mother and baby.”

„In der Welt von Disney ist die Regelblutung nicht blutrot, sondern schneeweiß. Die Zeichnungen einer Vagina gleichen eher dem Querschnitt eines Spülbeckens als dem Inneren und Äußeren eines weiblichen Körpers. Es gibt kein Hymen, keine Klitoris und keine Schamlippen; der ganze Fokus liegt auf dem kleinen Nest und seiner potentiellen Schleimhaut. Obwohl Disney und Kimberly-Clark zu Sport während der Periode raten, sind die Sport treibenden Zeichentrickmädchen (die wie Disneys Cinderella aussehen) ohne Füße dargestellt; Fahrräder bewegen sich wundersam die Straße hinunter, ohne von der Fahrerin irgendwie durch Muskel- oder Geisteskraft gelenkt zu werden. Wenig später gibt es ein Happy End mit einer Szene, die eine mit Lippenstift geschminkte Braut zeigt, unmittelbar gefolgt von einer Szene einer mit Lippenstift geschminkten Mutter mit Baby.“

J. Delaney, M. J. Lupton, E. Toth: The Curse. A Cultural History of Menstruation (1988)[7]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Deutsche Übersetzung des Film- und Broschürentitels nach: Colette Dowling: Perfekte Frauen. Die Flucht in die Selbstdarstellung. 2. Aufl., deutsche Erstausgabe. Fischer, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-10-015307-3, S. 168. Originalausgabe: Perfect Women. Hidden Fears of Inadequacy and the Drive to Perform. Summit Books, New York 1988, ISBN 0-671-54747-X.
  2. Vostral, Sharra (2008). Under Wraps: A History of Menstrual Hygiene Technology. Rowman & Littlefield. S. 121–122.
  3. Phil Hall: The Bootleg Files: “The Story of Menstruation” auf Film Threat, auch als Vollzitat in der Internet Movie Database, abgerufen 21. März 2012.
  4. Eintrag-Nr. R564909 in: The Library of Congress, Copyright Office: Catalog of Copyright Entries, 3. Ser., P. 12/13, Motion Pictures, Vol. 26 (1973), S. 118, abgerufen 18. September 2013.
  5. Phil Hall: The Bootleg Files: “The Story of Menstruation” auf Film Threat, auch als Vollzitat in der Internet Movie Database, abgerufen 21. März 2012: “Disney’s least known and (not surprisingly) most intriguing production, and it proves that some people will do anything for money.”
  6. Mike Barnes: 'Ghostbusters,' 'Top Gun,' 'Shawshank' Enter National Film Registry. In: The Hollywood Reporter. December 16, 2015. Abgerufen am December 16, 2015.
  7. Janice Delaney, Mary Jane Lupton, Emily Toth: The Curse. A Cultural History of Menstruation. University of Illinois Press, Urbana 1988, ISBN 0-252-01240-2, S. 109.