Vampirfilm

Aus Film-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Statue von Bela Lugosi in Budapest

Der Vampirfilm ist ein Subgenre des Horrorfilms, welches bereits in der Stummfilmzeit entstanden ist. Er bedient sich häufig der Figur des Dracula, die von Bram Stoker nach dem Vorbild von Vlad III. Drăculea entstanden ist. Am zweithäufigsten wurde der Roman Carmilla von Sheridan Le Fanu verfilmt. Auch die Legende um Elisabeth Báthory übte einen großen Einfluss auf Vampirverfilmungen aus.

Inhaltsverzeichnis

Der Vampirglaube[Bearbeiten]

Der Ursprung des Vampirglaubens ist größtenteils unbekannt. Doch hat er hat gemäß der Ansicht von diverser Ethnologen sein erstes Auftreten im südosteuropäischen Raum. So soll er, einigen Quellen zufolge, seinen Siegeszug von Bulgarien, Serbien oder der Türkei aus begonnen haben.

So gelten denn heute der Karpatenraum als solcher, und in diesem Transsilvanien, aber auch Ungarn, Österreich, Bulgarien, Albanien, Serbien und Griechenland als Kerngebiete des Vampirglaubens. Überwiegend wird davon ausgegangenen, dass einzelne Dorfbewohner, durch Krankheiten, Missernten oder Ähnliches so geschädigt wurden, dass hierfür ein Verantwortlicher gesucht wurde.[1]

Es gibt weltweit Mythen über Vampire und ihm ähnliche Wesen, die über vampirähnlichen Eigenschaften verfügen:

  • Asanbosam (Ghana, Togo, Côte d'Ivoire)
  • Aswang (Philippinen)
  • Baobhan-Sith (Schottland)
  • Dhampir (Albanien)
  • Vukodlak/Werwolf (Serbien, Kroatien, Dalmatien)
  • Nosferatu (Rumänien, Ungarn, Serbien)

Der erste, vom österreichischen Beamten Johann Weichard Valvasor dokumentierte Fall von Vampirismus tauchte Mitte des 17. Jh. in Kroatien auf: Der Bauer Jure Grando, der aus dem kleinen Dorf Kringa stammte und dort 1652 gestorben sein sollte, soll die Menschen seines Dorfes nach seinem Tod terrorisiert haben. Er war der klassische Nosferatu, der Nichtgestorbene.

Der Aberglauben von sogenannten menschlichen Vampiren geht auf die als Blutgräfin bezeichnete Erzsébet Báthory zurück, die angeblich im Blut von über 600 ermordeten jungfräulichen Dienstmädchen gebadet haben soll, um sich und ihre Haupt für immer jung zu halten.

Wichtigster Vertreter des westlichen Vampirglaubens wurde der rumänische Fürst Vlad III. Drăculea, der Bram Stoker zum zum Vorbild seines Grafen Dracula erhoben wurde. Dieser Lokalherrscher war während der Türkenkriege bei Freund und Feind für seine sprichwörtliche Grausamkeit gefürchtet und verachtet. So soll er ein reiner Menschenschlächter gewesen sein, der „dy iungen kinder praten“ ließ.[2] Der eine Vorliebe für Pfählungen hatte.[3] Die Gesamtzahl seiner Opfer wird heute auf 30 000[4] geschätzt. Wenn man davon ausgeht, dass das damalige Herrschaftsgebiet dieses Herrschers nur rund 500 000 Einwohner[4] besessen hatte, dann gilt er zudem als einer der größten Massenmörder in der Geschichte.

Aus diesen historischen Persönlichkeiten entwickelte sich die Figur des bluttrinkenden Wesens, dem manipulative Charaktereigenschaften zugeschrieben wurden. Diese Vampirfigur diente für die Filmindustrie als große Inspiriationsquelle.[5] Auch wenn Vampire meist mit Horrorfilmen und manchmal auch mit Zombiefilmen in Verbindung gebracht werden, können sie auch in Kategorien wie Action, Science-Fiction, Romantik, Comedy oder Fantasy fallen.

Filmhistorische Entwicklung[Bearbeiten]

1896 wurde der vermutlich erste Vampirfilm mit dem Titel Le Manoir Du Diable von Georges Méliès veröffentlicht. Der Film zeigt erstmals, wie sich eine Fledermaus in einen menschähnliches Wesen verwandelt und verschiedene Dinge hervorzaubert. Der erste Genrefilm mit dem Wort Vampir im Titel wurde 1913 mit The Vampire von Robert G. Vignola veröffentlicht. In ihm wurde nur eine Femme fatale dargestellt, die auf dem Gedicht The Vampire von Rudyard Kipling aus dem Jahr 1897 basierte. 1915 diente das Gedicht für den Film A Fool There Was erneut als Vorlage.[6]

In dem Jahren 1920 entstand die erste Dracula-Verfilmungen mit Drakula und 1921 entstand der ungarische Horrorfilm Dracula's Death in dem eine Frau in einer Irrenanstalt von Visionen über Graf Dracula geplagt wird.[7]

1922 entstand der erste deutsche Vampirfilm mit einem blutsaugenden Graf Orlok mit dem Titel Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens veröffentlicht wurde. Regie führte Friedrich Wilhelm Murnau, der Film basierte gron auf dem Roman von Bram Stoker und wurde auf Grund Lizenzrechtlicher Probleme mit der Figur des „Graf Orlock“ anstelle des Dracula ausgestattet.

1931 übernahm Bela Lugosi die Hauptrolle in der 1931 veröffentlichten Version des Films Dracula, die von Carl Laemmle jr. produziert wurde. Gleichzeitig wurde eine spanische Version des Films angefertigt, in der Carlos Villarías die Hauptrolle übernahm. Während der deutsche Graf Orlock noch recht gruselig wirkte, war standen die Hollywood-Versionen für einen Hauch von Erotik und Charme und wurde vom Pubilikum besser angenommen.

Es folgten zahlreiche Filme in denen die erotische Präsenz der Vampire in den Mittelpunkt gestellt wurden.

Bedeutende Vampirfilme[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Markus Heitz: Vampire! Vampire! – Alles über Blutsauger. Piper Verlag, München 2008, S. 133.
  2. Dieter Harmening: ‚Drakula‘. In: Burghart Wachinger u. a. (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 2 (Comitis, Gerhard – Gerstenberg, Wigand). De Gruyter, Berlin/ New York 1980, ISBN 3-11-007264-5, S. 221–223.
  3. Thomas Garza, The Vampire in Slavic Cultures, 2010, Ed. Cognella, USA, S. 145–146, ISBN 978-1-60927-411-5
  4. 4,0 4,1 Marc Roberts: Das Buch des Grauens: Enzyklopädie der Alptraumgestalten, Kapitel 8 „Berühmte Vampire“, Unterkapitel „Vlad Tepes (1443–1476)“
  5. „vampire n.“ The Concise Oxford English Dictionary, Twelfth edition . Ed. Catherine Soanes and Angus Stevenson. Oxford University Press, 2008. Oxford Reference Online. Oxford University Press. York University. 23 October 2011
  6. Per the Oxford English Dictionary, vamp is originally English, used first by G. K. Chesterton, but popularized in the American silent film The Vamp, starring Enid Bennett
  7. Ermida, Isabel (2015). Dracula and the Gothic in Literature, Pop Culture and the Arts. Brill/Rodopi. p. 139 pp. ISBN 978-9004306172.