Blutiger Freitag

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Filmdaten
Deutscher TitelFreies Geleit oder die Geiseln sterben (späterer Titel)
OriginaltitelBlutiger Freitag
ProduktionslandDeutschland, Italien
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1972
Länge94 Minuten
AltersfreigabeFSK 16
Stab
RegieRolf Olsen
DrehbuchRolf Olsen
Valeria Bonamano
ProduktionKarl Spiehs
MusikFrancesco De Masi
KameraFranz Xaver Lederle
SchnittEva Zeyn
Amedeo Giomini
Besetzung

Blutiger Freitag ist ein deutsch-italienischer Kriminalfilm von Rolf Olsen aus dem Jahr 1972. Die Hauptrollen übernahmen Raimund Harmstorf, Amadeus August, Gianni Macchia und Christine Böhm.

Handlung[Bearbeiten]

Der Gangster Heinz Klett soll in München vor Gericht gestellt und verurteilt werden. Allerdings hat der Gangster zusammen mit Luigi Belloni und Stevo seine Flucht aus dem Gerichtsgebäude geplant. Diese spekuläre Flucht gelingt ihm, dank eines kleinen Feuers. Allerdings wird Stevo durch einen Fehler festgenommen.

Währenddessen sitzt die schwangere Heidi Hofbauer, bei der Arbeit und kann sich seit längerer Zeit nicht mehr darauf konzentrieren. Nach Feierabend trifft sie sich mit ihrem Freund Luigi, der ihr alles von den Plänen seines besten Freundes Heinz erzählt. Er möchte eine Bank überfallen, und mit erbeuteten Geld ein neues Leben im Ausland beginnen. Nach einiger Zeit taucht Heidis Bruder Christian Hofbauer auf, der wegen Problemen seinen Job verloren hat.

Heinz nimmt ihn nach einer Prüfung in der Bande auf, und bereitet alles für den Überfall auf eine Filiale der Deutschen Finanzbank vor. Kurz darauf greifen die drei Männer einen Militärtransporter an und fliehen mit ausreichend Munition nach München. Allerdings werden sie von der Polizei verfolgt. Auf der Flucht fahren sie einen Fahrradfahrer an, den sie lebensgefährlich verletzen. Nachdem ihnen die Flucht gelungen ist, erfahren sie aus den Nachrichten, dass der Radfahrer gestorben ist.

Während diese Tatsach Heinz wenig interessiert, ist Christian hiervon schockiert. Sie greifen schließlich mit roten Kapuzen die Bank an und fordern Geld. Allerdings löst der Bankdirektor den Alarm aus und Heinz schießt ihm auf die Hand. Ab diesem Moment wird aus dem Banküberfall eine Geiselnahme und Heinz fordert für seine zehn Geiseln, eine Million Mark Lösegeld. Unter den Geiseln befindet sich Marie Lotzmann, die Tochter des schwerreichen Walter Lotzmann. Daneben hat Luigi eine Handgranate auf der Straße liegen lassen. Diese wird von einem kleinen Jungen aufgehoben, dem es gelungen ist von der Polizei bei der Absperrung unentdeckt zu bleiben. Der Junge läuft mit seinem gefährlichen Spielzeug einem Polizisten in die Arme und löst die Handgranate aus. Der Polizist stürzt sich geistesgegenwärtig auf die Granate und wird lebensgefährlich verletzt.

Auch bei den Geiseln passiert einiges, eine Mitarbeiterin der Bank stirbt an einem Herzanfall und Heinz setzt eine lesbische Frau unter Druck. Nach dem Tod der Mitarbeiterin lässt er einige Geiseln frei. Währenddessen erfährt Walter Lotzmann, dass seine Tochter als Geisel genommen wurde und organisiert zusammen mit der Polizei das geforderte Geld. Heidi erlebt wie Stevo, das Versteck betritt und sie erschießt ihn aus Angst. Als das Geld ankommt fliehen die Geiselnehmer zu ihrem Versteck. Die Polizei wurde mit einem falschen Punkt geködert.

Im alten Versteck wechseln die Geiselnehmer den Wagen und werden von einem Wächter entdeckt. Dieser wird von Heinz erschoßen, allerdings verletzt der Hund des Wächters Luigi lebensgefährlich. Die Geiselnehmer fliehen in ein kleines Dorf und Christian entführt einen Arzt um die Wunde seines zukünftigen Schwangers zu versorgen. Während Heinz die lesbische Geisel vergewaltigt, ermöglicht Christian ihm und den anderen Geiseln die Flucht. Hierbei hätte er die Möglichkeit ebenfalls zu fliehen, allerdings verzichtet er darauf. Heinz tötet die lesbische Frau, nach dem sie ihn beleidigt hat.

Die Polizei umstellt ihr aktuelles Versteck und die drei Geiselnehmer sterben im Kugelhagel.

Der Film endet mit den Worten von Napoleon über die Natur des Verbrechens:

„Verbrechen ist ansteckender als die Pest. Niemand kann ein Verbrechen begehen, ohne, dass er den Preis dafür bezahlt.[1]

Hintergrundinformationen[Bearbeiten]

Der Film beginnt mit folgenden Worten:

„Die hier gezeigten Ereignisse beruhen auf ähnliche Begebenheiten der jüngsten Zeit. Aus naheliegenden Gründen wurden Fakten und Namen geändert. Mit der Wesentlichkeit gewisser Realitäten hat dies nichts zu tun.[2]

Der Film selbst wurde als Reaktion auf die spektakulären Geschehnisse vom 04. August 1971 produziert. An diesem Tag drangen zwei bewaffnete Täter in die Münchener Bankfiliale ein und hielten die anwesenden Kunden und Angestellten fest und drohten, damit die Bank in die Luft zu sprengen, wenn sie keine zwei Millionen Mark erhalten würden. Das ganze wurde von johlenden Schaulustigen beobachtet. Diese Atmosphäre beschrieb die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG als "[eine] gespenstische Mischung aus Chicago und Oktoberfest".[3] Schließlich wurde ein Fluchtfahrzeug zur Verfügung gestellt, welches von versteckten Scharfschützen beschossen wurde. In dem Auto befand sich ein Geiselnehmer und einige Gesieln. Kurz darauf wurde die Bank beschossen, bei dem der verbleibende zweite Täter im Kugelhagel überwältigt wurde. Nur 2 Tage darauf fanden mindestens 5 weitere Banküberfälle mit einer Geiselnahme verübt.[4]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]